Wie investieren wir am besten in die Zukunft von Kindern?
Der Weltkindertag am 20.09.2023 möchte auf die Bedeutung von Kinderrechten aufmerksam machen und dass diese immer noch zu wenig Beachtung finden. Durch Investments in Fonds, die Kinderrechte stärken sollen, kann die Zukunft unseres Nachwuchses gesichert werden.
Kinderrechte sind in Gefahr
Das Motto des Weltkindertags am 20.09 lautet in diesem Jahr „Jedes Kind braucht eine Zukunft!“ Mit diesem Motto möchte der Aktionstag verdeutlichen, dass Kinderrechte überall auf der Welt immer noch zu wenig Beachtung finden und vor allem die Jüngsten unter den Bedrohungen des Klimawandels, dem Verlust von biologischer Vielfalt oder immer stärker werdender sozialer Ungleichheit leiden. Weltweit sind durch diese Probleme 13,6 Millionen Kinder unter fünf Jahren unterernährt und fünf Millionen Kleinkinder sterben jedes Jahr aufgrund von schlechten Lebensbedingungen. 160 Millionen Kinder sind dazu gezwungen, arbeiten zu gehen, um ihre Familien finanziell zu unterstützen und 58 Millionen Kinder können gar keine oder nur eine sehr mangelhafte Bildung genießen. Die Zukunft von diesen Kindern steht also auf dem Spiel. Auch die Finanzwelt trägt eine große Verantwortung, wenn es darum geht, Kinderrechte zu fördern und Chancen auf ein besseres Leben zu ermöglichen. Das kann zum Beispiel mit Investmentfonds erreicht werden, die einen Schwerpunkt auf das Wohl von Kindern legen.
Mit Investitionen Kinderrechtsorganisationen unterstützen
Geld ist ein wichtiges Instrument, um die Zukunft von Kindern zu verbessern und ihre Grundbedürfnisse erfüllen zu können. Deswegen sind Investments in Unternehmen, welche dieses Ziel haben, so effektiv. Die strategischen Pläne von UNICEF, die Rechte und das Wohlergehen von Kindern fördern sollen, können bei der Entscheidung für die richtigen Unternehmen als Orientierung dienen. Zu diesen strategischen Plänen gehören Gesundheit und Wohlergehen, Bildung, Chancengleichheit, Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen und Sicherheit. Nach diesen festgelegten Themenbereichen von UNICEF richtet sich auch der Future Generation Fund von Triodos Investment Management. Bei diesem Fonds fließen die Investitionen in 30 bis 40 börsenorientierte klein- und mittelständische Unternehmen aus unterschiedlichen Sektoren, Regionen und Unternehmensgrößen. Die Unternehmen sind dabei auf der ganzen Welt aktiv und müssen in mindestens einem der fünf Themenbereiche durch die Kinderrechte gestärkt werden sollen tätig sein. In die Unternehmen wird nur investiert, wenn sie eine solide finanzielle Grundlage besitzen und außerdem die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, die von Triodos Investment Management vorgegeben werden. Triodos spendet jährlich 0,10 % des gesamten Fondsvermögens an UNICEF. Mit dem Geld wird das Projekt „Bausteine für die Zukunft“ in der Elfenbeinküste unterstützt. Bei diesem Projekt wird Plastikmüll zu Ziegelsteinen verwertet und so recycelt. Mit den Ziegelsteinen lassen sich dann Klassenzimmer bauen.
Wie sieht ein Fonds für Kinderrechte aus?
Ein Fonds, der die Stärkung von Kinderrechten im Fokus hat, sollte beispielsweise in Unternehmen, Staaten und Projekte investieren, die Sorgfaltspflichten zuverlässig einhalten und durch ihre Produkte oder Dienstleistungen einen direkten Beitrag zur Stärkung von Kinderrechten leisten. Um eine größtmögliche sozial-ökologische Wirkung zu erreichen, macht es dabei am meisten Sinn, wenn dieser Fonds eine langfristige Beteiligung zum Ziel hat und an Neuemissionen sowie Kapitalerhöhungen teilnimmt. Für einen solchen Fonds bietet sich die Zusammenarbeit mit einer Kinderhilfsorganisation an, die dabei beratend tätig ist. Dadurch lässt sich in einem interdisziplinären Austausch zwischen Sachkundigen aus den Gebieten Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft der Schwerpunkt auf Kinderrechten der Anlagegebiete bewerten. Eine solche Zusammenarbeit zwischen einem Geldinstitut und einer sozialen Organisation gibt es beispielsweise bei der GLS Investments. Hier setzt man sich in Partnerschaft mit den SOS-Kinderdörfern für Kinderrechte ein. Die SOS-Kinderdörfer beraten beim sogenannten „Engagement-Council“ und unterstützen so die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien und die Ausrichtung auf Anlagen, die Kinderrechte fördern. Dafür erhält die Organisation 0,20 % des gesamten Fondsvolumens. Diese Einnahmen können dann in die Arbeit in den verschiedenen Projekten der SOS-Kinderdörfer einfließen. So profitieren Kinder weltweit.
Ein Fonds für die Zukunft von Kindern
Eine weitere Möglichkeit, Kinderrechte zu stärken, ist eine Kapitalanlage, welche Wert auf eine langfristige Perspektive für Kinder auf der ganzen Welt legt. Dafür können Kinder und Jugendliche bei der Ausgestaltung einer solchen Kapitalanlage direkt mit einbezogen werden. Denkbar ist etwa ein Mischfonds, der in internationale Aktien investiert, welche die Kriterien der Kindernothilfe erfüllen. Diese Kriterien sind die Förderung von Kindern und Jugendlichen, Bildung, Erziehung, Umweltschutz und Entwicklungszusammenarbeit. Andere Kriterien können die von Save the Children oder die vom Global Campact aufgestellten Grundsätze zum Schutz und der Förderung von Kinderrechten von Unternehmen und der Förderung einer lebenswerten Zukunft für Kinder. Eine langfristige positive Perspektive möchte auch der KinderZukunftsFonds der Bank für Kirche und Diakonie schaffen. Partner des Fonds ist unter anderem die Kindernothilfe oder das Global Child Forum. Bei dem KinderZukunftsfonds handelte es sich um einen Mischfonds, der hauptsächlich in internationale Aktien und Renten investieret sowie in fest- oder variabel verzinsliche Anleihen und in Geldmarktinstrumente anlegt. Dabei werden 55 bis 88 Prozent des Fonds in Aktien investiert. Investiert wird hier in Projekte und Unternehmen, die den Kriterienkatalog der Kindernothilfe erfüllen. An diesem wirkt ein Jugendrat aus dem Umfeld der Kindernothilfe mit sowie Auszubildende der Bank für Kirche und Diakonie. So werden junge Menschen direkt bei wichtigen Entscheidungen beteiligt.
Quelle: Triodos
Bildquellen: gpointstudio, gpointstudio, (EnvatoElements)