Lasagne, vegetarisch oder mit Hackfleisch: Dänische Regierung erhebt eine Fettsteuer auf Produkte mit viel Fettanteil.
Neues Gesetz: Gesunde Lebensmittel oder je fetter desto teurer
Je fetter desto ungesünder, dass ist jedem sicherlich bewusst. Auf dieser Basis hat Dänemark nun seit dem 1. Oktober ein neues Gesetz in die Tat umgesetzt und erhebt eine Sondersteuer auf Fettiges. Durch diese Maßnahme will man ein Umdenken in der Bevölkerung einleiten und zum Kauf gesunder Lebensmittel animieren.
Dänemark will ein Zeichen setzen und seine Bürger zu dem Konsum gesunder Lebensmittel animieren und damit eine Verbesserung der Essgewohnheiten erzielen. Aus diesem Grund werden weniger gesunde, sehr fette Lebensmittel, die als primäre Quellen von gesättigten Fettsäuren gelten, mit 16 Dänischen Kronen, etwa 2,15 Euro, pro Kilo gesättigte Fettsäuren zusätzlich besteuert. Das Gesetz der Besteuerung gilt für alle Rohwaren, die einen Gehalt an gesättigten Fettsäuren von 2,3 Prozent und mehr aufweisen. Ausgenommen sind hierbei nur natürliche Lebensmittel aus den Gruppen Fisch, Milch und Eier.
So wird die Steuer für eine fertige Lasagne demzufolge für das rohe Hackfleisch, das enthaltene Öl und den Käse einzeln berechnet. Die politische Absicht hinter der «Fettsteuer» ist es, die Dänen vor einer zu hohen Aufnahme an ungesunden gesättigten Fettsäuren zu schützen und dadurch das Risiko für Herzkreislauferkrankungen, Übergewicht und andere Erkrankungen zu minimieren. Gleichzeitig soll, sozusagen über die Preisschraube, das Volk dazu animiert werden, gesunde Lebensmittel zu kaufen. Diese Form der staatlichen Regulierung des Einkaufsverhaltens über die Besteuerung ist den Dänen nicht unbekannt. Auch Alkohol, Tabak und Zucker werden dort, wie auch in allen anderen skandinavischen Ländern, hoch besteuert.
Die Lebensmittelindustrie soll durch die neue Steuer bewegt werden, den Anteil an gesättigten Fettsäuren in ihren Produkten, gerade Fertigprodukte, zu verringern. Die betroffenen Unternehmen schlagen aufgrund der Besteuerung Alarm und kündigen Arbeitsplatzstreichungen an. Denn, so das Argument der großen Lebensmittelproduzenten, sei zu befürchten, dass das Qualitätsdenken aufgrund der Preiserhöhungen sinken werde und die Verbraucher vermehrt zu günstigeren, meist ausländischen Fertigprodukten greifen. Dabei gilt die Steuer sowohl für dänische als auch importierte Waren. Lediglich kleinere Lebensmittelproduzenten und Importeure sind von der Besteuerung ausgenommen, um den bürokratischen Aufwand zu minimieren.
Es bleibt abzuwarten, ob die dänischen Verbraucher die Aufforderung annehmen, Produkte mit weniger gesättigten Fettsäuren zu präferieren. Die Hamsterkäufe der Dänen was Butter und Sahne anging, sprach vor dem Einführungsdatum der Fettsteuer, dem 1. Oktober, jedoch zunächst eine andere Sprache. Man darf gespannt sein, ob die Dänen nun über den Preis animiert werden, gesunde Lebensmittel mit weniger gesättigten Fettsäuren einzukaufen.
Nachhaltiger Tipp über die Grenze: Gesunde Lebensmittel selbst verarbeiten
Selbst machen, anstatt Fertigprodukte kaufen. Denn Fett ist ein billiger Grundstoff in der Lebensmittelindustrie, der gar nicht in den verwendeten Mengen vorkommen müsste. Zumindest bei jenen, die aus gesunden Lebensmitteln ihre Lasagne selbst gemacht haben, um bei diesem Beispiel zu bleiben.
Wo es gesunde Zutaten beispielsweise für eine leckere Lasagne gibt, finden Sie in unserer Suchmaschine für Hofläden, Bio-Produkte und Co.
Quelle: www.aid.de, Text: Jürgen Rösemeier