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Was sind Bitterstoffe eigentlich genau?

Die Bedeutung von Bitterstoffen in unserer Nahrung

Nur wenige mögen ihren bitteren Geschmack – doch Chicorée, Artischocke und andere Lebensmittel mit Bitterstoffen sind wichtig für unsere Gesundheit. Höchste Zeit, zu schauen, wie sich der Verzehr von Bitterstoffen auswirkt und welche Lebensmittel besonders reich an natürlichen Bitterstoffen sind.

Was sind Bitterstoffe eigentlich genau?

Bei Bitterstoffen handelt es sich um eine ganze Reihe an unterschiedlichen chemischen Verbindungen, die eines gemeinsam haben: ihren bitteren Geschmack. Man findet natürliche Bitterstoffe in verschiedenen Pflanzen, weshalb eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Obst und Gemüse zu empfehlen ist. Mittlerweile weiß man, dass es verschiedene Arten von Bitterstoffen gibt, darunter zum Beispiel Flavonoide, Polyphenole und Aminosäuren.

Längst ist die positive Wirkung von Bitterstoffen bekannt. Laut Wissenschaftlern wirken sich Bitterstoffe durchblutungs- und verdauungsfördernd aus, stärken das Immunsystem und regen den Fettstoffwechsel in Galle und Leber an. Darüber hinaus haben sie einen weiteren Vorteil, den man sich beim Abnehmen zunutze machen kann: Sie vertreiben durch ihren bitteren Geschmack die Lust auf Süßes.

So wirken Bitterstoffe auf den Körper

Viele Beschwerden lassen sich mit einer gesunden Ernährung vermeiden. Eine solche beinhaltet auch das richtige Maß an Bitterstoffen. Bekommt der Körper zu wenig Bitterstoffe, kann sich dies zum Beispiel durch Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Sodbrennen oder Magenschmerzen zeigen. Aber auch Abgeschlagenheit und Trägheit können Hinweise für einen Bitterstoff-Mangel sein. Warum ist das so? Unser Verdauungssystem besitzt Bitterstoffrezeptoren, an denen über die Nahrung aufgenommene Bitterstoffe andocken und wirken können. Manche empfehlen Bitterstoffe zum Abnehmen. Grundlage bildet die Tatsache, dass Bitterstoffe an den Darmzellen andocken und infolge dessen ein Hormon produzieren, das GLP-1. Dieses körpereigene Hormon sendet ein Sättigungssignal an das Gehirn. Kürzlich fanden Forscher auch Bitterstoffrezeptoren auf der Haut. Docken Bitterstoffe dort an, werden Stoffwechselvorgänge in Gang gesetzt, die für die Stärkung der Hautbarriere verantwortlich sind. Trockene, empfindliche und zu Neurodermitis neigende Haut könnte von bitterstoffhaltiger Creme profitieren. Für die Wirkung auf das Verdauungssystem und das allgemeine Wohlbefinden sollten Bitterstoffe oral aufgenommen werden. Entweder baut man dafür natürliche Bitterstoffe in seinen Speiseplan ein – zum Beispiel indem man regelmäßig Pfefferminztee aus eigenem Anbau – oder man greift auf Bittertropfen oder -Lutschpastillen zurück.

Besonders groß ist die Wirkung von Bitterstoffen auf die Verdauung: Schweres Essen wird bekömmlicher, indem die Darmbeweglichkeit angeregt wird. Vor deftigen und fettigen Hauptgerichten haben sich Bittersalate oder bittere Rohkost als Vorspeise bewährt. Während nur einige Bitterstoffe zu einer erhöhten Insulinproduktion führen, begünstigen alle Bitterstoffe die Fettverdauung. Außerdem sollen sie Fieber senken, die Abwehrkräfte stärken und entspannend wirken.

In diesen Lebensmitteln stecken besonders viele Bitterstoffe

In den letzten Jahren wurden Bitterstoffe aus vielen Lebensmitteln herausgezüchtet. Doch es gibt noch immer eine große Auswahl an Obst und Gemüse, welche die wertvollen chemischen Verbindungen enthalten. Dazu zählen zum Beispiel

  • Artischocke, Aubergine, Brokkoli
  • Chicorée, Chinakohl, Endivie
  • Fenchel, Löwenzahn
  • Mangold, Radieschen, Kohlrabi
  • Rosenkohl, Wirsing, Sellerie
  • Spinat, Zwiebel
  • Äpfel, Granatapfel, Cranberry
  • Grapefruit, Orange, Pomelo, Zitrone
  • Basilikum, Bärlauch, Dill, Schnittlauch, Salbei
  • Schwarzkümmel, Thymian, Senfkörner, Zimt
  • Anis, Brennnessel, Ingwer

Bildquellen: RossHelen, nenetus, (EnvatoElements), Redaktion: red