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Gartenernte
Wohin mit der Ernte?

Erntezeit im Garten: Frische Köstlichkeiten in der Küche verwerten

Nachdem Sie Köstlichkeiten in Ihrem Garten frisch geerntet haben, können Gemüse und Obst ohne Verwertung schnell verderben. Daher sollte die Ernte in der Küche zeitnah verarbeitet werden. Neben dem klassischen Kochen bieten sich Möglichkeiten wie vegetarisches Grillen oder ein Kartoffelfeuer zur Verarbeitung der Ernte. Alternativ lassen sich Obst und Gemüse für eine längere Haltbarkeit einkochen oder einfrieren.

Vegetarisches Grillen mit Spießen als nachhaltige Lösung

Während der Erntezeit bietet das Wetter Ihnen regelmäßig die Gelegenheit, frisch geerntete Lebensmittel aus dem Garten zum Beispiel im Rahmen eines Grillfests mit Freunden zu verzehren. Umfassende Ratgeber geben Ihnen ausführliche Tipps zum vegetarischen Grillen, durch die Sie Gemüse nach der Ernte in Köstlichkeiten verwandeln. Viele Menschen legen geerntete Nahrungsmittel in Alufolie auf den Grill und produzieren mit dieser Verpackung im Verlauf der Zubereitung unnötigen Müll. Geeignete Spieße sind eine nachhaltige Alternative für das Grillen des Gemüses aus dem Garten.

Sobald Sie Gemüsespieße grillen wollen, sind im Hinblick auf die Nachhaltigkeit vor allem Metallspieße empfehlenswert. Derartige Grillspieße können Sie problemlos abwaschen und wiederverwenden. Theoretisch haben Sie die Möglichkeit, viele verschiedene Gemüsesorten auf einem Gemüsespieß zu kombinieren. Dabei lassen sich beispielsweise Klassiker wie Tomaten und Paprika hervorragend mit Aubergine oder Zucchini kombinieren.

Am Anfang der Zubereitung ist es zunächst wichtig, dass Sie das Gemüse für den Spieß in Stücke mit geeigneten Größen schneiden. Wässrige Gemüsesorten dürfen Sie nicht in zu kleinen Scheiben aufspießen, ansonsten würden die Köstlichkeiten auf dem Grill viel Flüssigkeit verlieren und schlimmstenfalls zerfallen. Sie können Gemüsestücke mit verschiedenen Sorten abwechselnd aufspießen.

Im Anschluss müssen Sie entscheiden, ob Sie die Grillspieße einlegen oder das Gemüse stattdessen mit Speiseöl bestreichen. Hierzu sind zum Beispiel Knoblauch- und Olivenöl geeignet. Vielseitige Gewürze geben Ihnen die Gelegenheit, den Geschmack der Gemüsespieße an Ihre individuellen Vorlieben anzupassen. Oregano, Rosmarin und Majoran sind beliebte Zutaten für Gewürzmischungen, die einen Grillspieß mit Gemüse schmackhaft machen.

Im letzten Schritt legen Sie die Gemüsespieße auf den Grill. Damit die Spieße am Ende gut schmecken, dürfen Sie die geernteten Köstlichkeiten keinen zu hohen Temperaturen aussetzen. Falls die Grilltemperatur sich nicht problemlos regulieren lässt, sollten Sie das Gemüse an den Rand des Grills legen. Dort entwickelt sich im Vergleich zur Grillmitte eine geringere Hitze. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Sie die Gemüsespieße auf dem Grill regelmäßig wenden.

Kartoffelfeuer mit Köstlichkeiten aus dem eigenen Garten

Kartoffelfeuer

Nachdem Sie in Ihrem Garten Kartoffeln angebaut und geerntet haben, können Sie die Knollen an einem sicheren Standort in der Glut eines geeigneten Grills oder eines Lagerfeuers zubereiten. Diese außergewöhnliche Zubereitungsart ist unter der Bezeichnung Kartoffelfeuer bekannt. Bevor Sie Kartoffeln mit einer derartigen Methode zubereiten, steht während der Vorbereitung Ihre Sicherheit an erster Stelle. In der Nähe des Lagerfeuers dürfen sich keine brennbaren Gegenstände befinden. Zugleich brauchen Sie feuerfestes sowie sicheres Zubehör, um heiße Folienkartoffeln in die Glut zu legen und zu bewegen. Mit einer langen Grillzange können Sie einen ausreichenden Abstand zum Lagerfeuer oder dem Grill einhalten.

Für die Zubereitung mit einem Kartoffelfeuer sollten Sie Knollen verwenden, die ungefähr die gleiche Größe haben. Hierdurch benötigen alle Kartoffeln eine vergleichbare Garzeit. Sie müssen die Kartoffelknollen zuerst gründlich waschen und mit einer geeigneten Bürste den Schmutz entfernen. Danach wickeln Sie die Kartoffeln fest in Alufolie ein. Mit dem feuerfesten und sicheren Zubehör legen Sie die Folienkartoffeln vorsichtig in die Glut. Die Garzeiten sind abhängig von der Größe der verwendeten Kartoffeln. Zumeist sollten die Kartoffeln über einen Zeitraum zwischen 20 und 40 Minuten in der Glut bleiben. Mit der Grillzange können Sie behutsam testen, ob die Kartoffeln leichter nachgeben und weicher geworden sind.

Sobald die Knollen ausreichend gegart sind, ziehen Sie die Folienkartoffeln mit dem Zubehör langsam aus der Glut heraus und legen das Grillgut in eine feuerfeste Schale. Die Alufolie ist nach dem Grillen noch sehr heiß, weshalb Sie beim Öffnen der Folie weiterhin vorsichtig sein sollten, um schmerzhafte Verbrennungen zu vermeiden. Die Kartoffeln können Sie mit Salz, Pfeffer, Kräutern und anderen Gewürzen verfeinern, und beispielsweise mit Kräuterquark oder Sauerrahm servieren.

Langfristige Haltbarmachung der geernteten Lebensmittel durch Einkochen

Gemüse einkochen

Falls Sie nicht alle geernteten Köstlichkeiten aus Ihrem Garten zeitnah verzehren können, lassen sich die Lebensmittel durch Einkochen länger haltbar machen. Beim Einkochen wird durch ein Wasserbad Luft aus den Einkochgläsern gepresst, und damit ein Vakuum erzeugt. Hierdurch tötet das Verfahren Mikroorganismen im Glas ab, die für natürliche Fäulnisprozesse verantwortlich sind. Das Einkochen stoppt damit diese Fäulnisprozesse weitgehend und konserviert große Teile des Aromas der geernteten Nahrungsmittel. Prinzipiell funktioniert das Verfahren mit allen Gemüse- und Obstsorten, solange Sie Fehler vermeiden.

Für den Einkochvorgang waschen Sie die geernteten Lebensmittel zuerst sorgfältig. Danach können Sie das Obst und Gemüse schälen, entkernen und zerkleinern. Vor dem Einkochen ist es notwendig, passende Einkochgläser auszuwählen und vorzubereiten. Es gibt spezielle Einmachgläser, die mit Federklammern und Gummiringen ausgestattet sind. Alternativ finden Sie Schraubgläser, die über einen separaten Schraubring verfügen. Achten Sie darauf, dass sich die Gläser zuverlässig verschließen lassen. Um die Einkochgläser und die Deckel von Keimen zu befreien, können Sie die Gläser in einen großen Topf mit kochendem Wasser stellen.

Während Sie die Gläser darin sterilisieren, müssen Sie vorsichtig vorgehen und schmerzhafte Verbrühungen vermeiden. Es ist wichtig, die Sterilisierung der Deckel auf keinen Fall zu vergessen. Gummiringe sollten kurz und schonend mit Essig abgekocht werden. Die sterilisierten Gläser stellen Sie auf einem warm angefeuchteten Geschirrtuch ab. Gemüse oder Obst führen Sie über einen geeigneten Einfülltrichter in die Einkochgläser. Im Glas darf kaum Platz für Luft verbleiben. Hierzu gießen Sie das Einkochglas mit einer geeigneten Flüssigkeit auf. Die Art der Lebensmittel entscheidet darüber, ob Essig-, Zucker- oder Salzwasser dafür empfehlenswert ist.

Sobald die Einkochgläser vollständig gefüllt sind, verschließen Sie die Behältnisse mit dem sterilisierten Deckel fest. Während Sie den Einkochtopf befüllen, dürfen Sie die Gläser niemals direkt auf den Topfboden stellen. Spezielle Sets zum Einkochen enthalten dafür einen Einlegerost, der den Kontakt zwischen dem Boden und den Einkochgläsern verhindert. Nachdem Sie die Gläser sicher aufgestellt haben, füllen Sie den Einkochtopf mit Wasser auf. Sie sollten zu große Temperaturunterschiede zwischen der eingefüllten Flüssigkeit und dem Inhalt der Gläser vermeiden. Ein elektronischer Einkochautomat kann Ihnen mit umfangreichen Funktionen den Aufwand ersparen, beim Einkochen ständig die Wassertemperatur und die Einkochzeit zu kontrollieren.

Hochmoderne Einkochgeräte erreichen mit dem richtigen Programm automatisch die erforderlichen Temperaturen und deaktivieren sich mit einer integrierten Zeitschaltuhr selbstständig. Mit alten Einkochtöpfen für den Küchenherd müssen Sie stattdessen alle Vorgänge selbst überwachen. Nach dem Einkochen sollten Sie die Gläser mit einem Glasheber aus dem Topf nehmen, und anschließend auf einem angefeuchteten Geschirrtuch abkühlen lassen. Dabei müssen die Gläser geschlossen bleiben. Wenn die Gläser vollständig abgekühlt sind, können Sie durch eine Deckelprobe überprüfen, ob das Einkochen erfolgreich war. Dafür sollten die Gläser am Deckel angefasst und leicht angehoben werden. Damit lässt sich erkennen, ob das Glas fest am Deckel sitzt und das erforderliche Vakuum erfolgreich erzeugt wurde.

Einfrieren im Gefrierschrank oder der Gefriertruhe

Falls Sie sich wegen des hohen Aufwands gegen das Einkochen entscheiden, haben Sie noch die Möglichkeit, Ihr geerntetes Gemüse einzufrieren. Das funktioniert prinzipiell mit allen Gemüsesorten. Wasserhaltiges Gemüse kann durch das Auftauen jedoch seine Festigkeit verlieren und matschig werden. Vor dem Einfrieren waschen, entkernen und schälen Sie die geernteten Nahrungsmittel. Anschließend können Sie das Obst und Gemüse in beliebig große Stücke schneiden. Bei vielen Gemüsesorten ist es ratsam, das Gemüse vor dem Einfrieren zu blanchieren. Dafür wird das geschnittene Gemüse für wenige Minuten in kochendes Wasser gegeben und anschließend kurz in Eiswasser abgekühlt. Daraufhin verschließen Sie das Gemüse in Gefrierbeuteln oder Gefrierdosen möglichst luftdicht und legen es darin in den Gefrierschrank.

Quellen: Titelbild: Unsplash/Nina Luong, Bilder: Depositphotos/joyfull, dolphy_tv, Text: red