Leckeres und gesundes Essen im Winter
Ein Winter ohne Gemüse muss nicht sein! Es gibt jede Menge gesunde Winterrezepte mit saisonalen Zutaten. Und gesundes Essen im Winter schmeckt richtig lecker, vor allem, wenn ein besonders zartes und nährstoffreiches Wintergemüse auf dem Speiseplan steht: Chicorée.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Chicorée im Supermarkt immer in geschlossenen Behältern liegt? Das liegt daran, dass das zarte Wintergemüse sehr lichtempfindlich ist. Bekommen die Blätter zu viel Licht ab, bilden sich zusammen mit dem grünen Farbstoff Chlorophyll zu viele Bitterstoffe. Deshalb wird Chicorée nur in komplett verdunkelten Räumen oder unter lichtundurchlässigen Planen angebaut und sollte auch nach dem Einkauf vor Licht geschützt werden.
Bitterstoffe regen die Verdauung an
Ein wenig bitter schmeckt das Gemüse trotzdem. Sowohl für die Geschmacksnerven als auch für den Verdauungsapparat ist das von Vorteil. Denn durch die bittere Note lässt sich Chicorée hervorragend mit anderen Geschmacksvarianten, zum Beispiel mit leicht süßlichen Dressings oder Früchten, kombinieren. Außerdem regen die Bitterstoffe die Verdauung an – gerade nach den Weihnachtsfeiertagen mit viel schwerverdaulichem und reichhaltigem Essen eine echte Wohltat für Magen und Darm.
Weniger bitter schmeckt der Chicorée, wenn der Strunk entfernt wird und seine Blätter vor der Zubereitung für einige Minuten in lauwarmes Wasser gelegt werden. Im Februar und März ist auch roter Chicorée erhältlich, eine mildere Variante des Wintergemüses, das durch die Kreuzung mit Radicchio entstanden ist. Das zartgrüne, fast weiße Original hat von Oktober bis April Saison. Abgesehen von den wohltuenden Bitterstoffen enthält es noch eine ganze Reihe weiterer Nährstoffe: Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A, die Vitamine B und C sowie die Mineralstoffe Kalium, Phosphor und Calcium.
Chicorée bereichert gesunde Winterrezepte
Bei der Zubereitung von Chicorée sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Er lässt sich ganz simpel mit Käse überbacken, verleiht Kartoffelgratins eine ganz besondere Note und passt auch hervorragend zu Nudelgerichten, zum Beispiel kombiniert mit Oliven, Tomaten und eingelegten Anchovis. Für die nächste Party empfehlen sich die schiffchenförmigen Blätter als essbare Schälchen für Fingerfood und Häppchen und auch im grünen Smoothie macht sich der leicht bittere Geschmack von Chicorée gut.
Wem jetzt schon das Wasser im Mund zusammenläuft, für den haben wir ein köstliches und gesundes Rezept mit Chicoree, bei dem das zartbittere Aroma des Wintergemüses perfekt mit dem kräftigen Geschmack von Speck und Pecorino harmoniert. Die Würze der Chili wärmt und regt zusätzlich die Verdauung an. ecowoman wünscht guten Appetit!
Das köstliche Rezept mit Chicorée kombiniert verschiedene Geschmacksnoten zu einer gelungenen Komposition.
Leckeres Rezept mit Chicoree: Tagliolini mit Chili, Speck und Chicorée
Zubereitungszeit: 15 min; Garzeit ca.: 10 min; Schwierigkeitsgrad: leicht
Zutaten (für 4 Personen):
500 g Tagliolini | 150 g Speck, z. B. Südtiroler |
Salz | 2 EL Olivenöl |
1 - 2 rote Chilischote(n) | Salz |
3 Knoblauchzehen | Pfeffer, aus der Mühle |
2 Chicorée | 100 g geriebener Pecorino |
Zubereitung:
Die Nudeln in kochendem Salzwasser al dente garen. Währenddessen die Chili(s) abbrausen und in feine Ringe schneiden. Den Knoblauch häuten und fein hacken. Den Chicorée waschen, putzen, die äußeren Blätter und den bitteren Strunk entfernen und in ca. 1 cm breite Streifen schneiden. Den Speck ebenfalls in schmale Stücke schneiden und im heißen Öl zusammen mit der Chili und dem Knoblauch 1-2 Minuten anbraten. Dann den Chicorée untermischen. Die Nudeln abgießen, abtropfen lassen, unterschwenken und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auf Tellern verteilen und mit reichlich Käse bestreut servieren.
Nährwerte pro Portion: kcal: 822; kJ: 3438; EW: 27,6 g; KH: 90 g; F: 39 g; BE: 7,5; Chol.: 38 mg; Bst. : 7,3 g
Wussten Sie..
…dass sich aus Chicorée sogar Kunststoff herstellen lässt? Zwei Forscherinnen der Universität Hohenheim haben es geschafft, aus der Wurzel des Chicorées einen Basisstoff für Kunststoffe mit dem Namen Hydroxmethylfurfural herzustellen, der zur Produktion von Plastikflaschen, Nylonstrümpfen und ähnlicher Dinge genutzt werden kann. Diese Art der Verarbeitung ist sogar lukrativer als wenn die Chicorée-Wurzeln im Biomüll landen!
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Quellen: 5 am Tag e.V., Bilder: 5 am Tag e.V., fotolia.com/studiovespa, Text: Ronja Kieffer