Künstlerin Sally Davies zeigt Burger, der nicht verrottet
Immer mehr YouTube-Videos zeigen: Fastfood hält scheinbar ewig. Vor allem die Burger und Pommes frites von McDonald’s haben in den vergangenen Jahren für Aufsehen gesorgt. Doch warum bleiben diese Lebensmittel ewig jung? Wir haben nachgefragt!
Die New Yorker Künstlerin Sally Davies kaufte im Jahr 2010 einen Hamburger und eine Portion Pommes frites in einer McDonald’s Filiale. Anschließend legte sie beides auf ein Fensterbrett und fotografierte es 6 Monate lang jeden Tag.
Was passierte? Der Hamburger verlor bereits nach einem Tag seinen typischen Hamburger-Geruch, doch dann passierte nichts mehr. Hamburger und Pommes begannen langsam zu versteinern. Von Schimmel und Zersetzung, wie es bei einem „echten“ Lebensmittel der Fall gewesen wäre, war jedoch weit und breit nichts zu sehen.
Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA), die im Auftrag des US Gesundheitsministeriums Lebensmittel überwacht, fand in Fastfood Hamburgern durchschnittlich 38 unterschiedliche Pestizidrückstände.
Versteinerte Burger auf YouTube
Die erstaunliche Tatsache, dass McDonald’s Hamburger nicht verrotten, fanden auch schon andere heraus. So erschien auf YouTube im Jahr 2007 das Video „Bionic Burger“ von Len Foley, das inzwischen weit über zwei Millionen Mal angeklickt wurde.
Hier wird ein steinalter Hamburger aus dem Jahr 1989 gezeigt und auch er besitzt weder Fäulnisbakterien, noch Schimmelsporen. Wie kann das sein?
Nach Meinung amerikanischer Gesundheitsexperten zersetzen sich das Fleisch und die Pommes nicht, weil sie extrem stark gesalzen sind und die Lebensmittel dadurch konserviert werden. Warum allerdings das Brötchen nicht schimmelt, ist fraglich. Zum Teil liegt das vermutlich an den Konservierungsmitteln Kalzium- und Natriumpropionat. Propionate stehen im Verdacht Stoffwechselstörungen, sowie ADHS-Symptome bei Kindern zu verursachen. 1988 wurde der Stoff in Deutschland verboten, doch zehn Jahre später wieder eingeführt.
Hier gehts zum Video:
Das ewige Happy Meal: Unverwüstlicher Burger ertstaunt die USA
Ein weiterer Vergleich. Dieses Essen will nicht mal mehr der Hund:
Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln
Laut Hans-Ulrich Grimms‘ Buch „Aus Teufels Topf“ verspeisen die Deutschen pro Kopf und Jahr etwa 18,8 Kilo industriell hergestellte Lebensmittel aus Fertigprodukten. In ihnen sind vor allem Emulgatoren, Stabilisatoren, Aromen, Geschmacksverstärker, Säuerungsmittel und Süßstoffe enthalten, die Tütensuppe, Tiefkühlpizza, Burger und Co. zu geschmacklich akzeptablen und haltbaren Schnellgerichten machen sollen.
Mit Hilfe der Zusatzstoffe lassen sich selbst die billigsten und fadesten Rohstoffe in Aussehen, Konsistenz, Aroma und Geschmack verändern. Doch das bedeutet auch Gefahr für unsere Gesundheit und unser Gewicht.
Schädliche Zusatzstoffe werden nicht verboten
Die Menge der in Lebensmitteln erlaubten Zusatzstoffe ist sehr hoch, obwohl ihre Wechselwirkung bisher noch kaum erforscht ist.
In der EU sind etwa 320 Zusätze, wie Backtriebmittel, Feuchthalte- oder Festigungsmittel und Füllstoffe zugelassen, die zur Herstellung von Lebensmitteln verwendet werden. Viele von ihnen müssen jedoch nicht einmal deklariert werden.
Und wenn ein Zusatzstoff in Versuchen zu Nebenwirkungen führt, wird er keineswegs verboten, lediglich sein Einsatz wird beschränkt. Die für das Lebensmittel erlaubte Menge wird dann mit Hilfe des ADI-Werts (acceptable daily intake) so bemessen, dass bei einem lebenslangen Verzehr angeblich keine Gesundheitsschäden auftreten können. Dieser frei festgelegte Wert bemisst sich jedoch immer an Erwachsenen und nicht an Kindern.
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Quellen: Bilder: Screenshot/Youtube, Text: Meike Riebe
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