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Slow Food statt Fast Snacking
Fertignahrung und der schnelle Happen zwischendurch dominieren unseren heutigen Umgang mit Nahrung – leider. Denn die Tradition der Kochkunst geht dadurch Stück für Stück verloren. Glücklicherweise gibt es Gegentrends wie die Slow Food Bewegung. Doch ist das die Lösung?
Die Kochkunst ist einer der ersten kreativen Akte der Menschheit. Schon die ersten Menschen der Gattung Homo sapiens sapiens im Jungpaläolithikum (ca. 40.000 bis 10.000 v. Chr.) waren auf gegarte Kost angewiesen und hatten bereits eine darauf ausgerichtete Verdauung und Nahrungszubereitung. Mit Hilfe von dicken Ästen oder Geweihen konnten Nahrungsmittel über dem Feuer gegart werden. Zu dieser Zeit entstanden schon die ersten Backwerke, z. B. mit gemahlenen Mandeln, die man anhand von Mahlsteinen nachweisen kann. Die so entstandenen Fladen wurden zusammen mit heißen Steinen und Glut in einer Grube verbuddelt, bis sie gar waren – der Vorläufer des Backofens.
Die Grundsteine für eine natürliche Ernährung bestehen also schon seit geraumer Zeit und auch durch Antike, Mittelalter und Neuzeit hindurch wurden sie weitergeführt.
Seit wann gibt es überhaupt Fertiggerichte?
Ein Fertiggericht, das bedeutet kein lästiges Zutaten-Zusammensuchen, kein Schnippeln, kein Kochen, kein Warten –sprich keine Mühe. Dies ist sehr verlockend für unsere heutige schnelllebige Zeit. Doch längst ist es kein Geheimnis mehr, dass bei einem Fertigprodukt vor allem Chemiker und Lebensmitteltechniker ihre Hände im Spiel haben. Warum sollte man also chemisch zusammen gesetzte Kost zu sich nehmen, wenn es viele regionale Produkte gibt, die super schmecken?
Genau diesen Aspekt greift auch die seit 1986 bestehende Slow Food Bewegung auf, die Genuss und Qualität (ökologisch, regional und sinnlich) als ihre Ziele erklärt und sich als Lobby für Geschmack, den Erhalt der Biodiversität und der Vielfalt der kulinarischen Kulturen versteht.
Das Prinzip im Sinne von „Back to the Roots“, wie es die Slow Food Bewegung führt, ist auch fürs Essen entscheidend. Zahlreiche Studien belegen, dass eine natürliche Ernährung mit Bio-Produkten oder aus der regionalen Umgebung sich entscheidend auf die Gesundheit auswirken.
Quelle: livingpress.de/ Text: Christina Jung