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Am 1. November ist Weltvegantag: Fünf Interviews unter anderem mit Björn Moschinski
Am 1. November ist wieder Weltvegantag doch welche Bedeutung hat dieses Datum für die vegane Szene wirklich? Wir haben uns umgehört und überraschendes herausgefunden.
Joachim Hiller mit dem Team des LALELI © Joachim Hiiller
Joachim Hiller (Head Honcho beim Ox-Fanzine, Herausgeber des Magazins ‚Kochen ohne Knochen und Mitinitiator des veganen Cafés Laleli in Solingen’)
Wie wichtig ist der Weltvegantag für dich?
Für Veganer ist jeden Tag Vegantag, von daher ist der Weltvegantag eigentlich nicht so wichtig. Es ist aber ein sehr guter Anlass, den Rest der Menschheit auf das Thema aufmerksam zu machen.
Planst du in diesem Zusammenhang spezielle Aktionen und wenn ja welche?
Wir haben unser veganes Café Laleli in Solingen-Ohligs geöffnet und werden dort Menschen über die vegane Idee informieren – und natürlich gibt es leckeres Frühstück.
Was wünschst du dir in Zukunft in Sachen Veganismus
Ich wünsche mir, dass noch viel, viel mehr Menschen verstehen, dass für eine ausgewogene, leckere Ernährung Tiere weder sterben noch leiden müssen. Vegan tut gut und schmeckt gut, also einfach mal ausprobieren!
www.kochenohneknochen.wordpress.com
© Björn Esser
Björn Esser (Iron-Man Triathlet, Sportlehrer, Fitnesstrainer, Musiker und Vater – lebt seit 1996 vegan)
Wie wichtig ist der Weltvegantag für dich?
Der Weltvegantag ist für mich persönlich nicht sonderlich wichtig. Bei mir ist jeder Tag vegan und das seit vielen Jahren. Ich hoffe allerdings, dass an einem solchen Tag auch Nicht-Veganer durch Informationen und Aktionen inspiriert werden über ihr Handeln nachzudenken. Allerdings ist Aufklärung nicht nur an ausgewählten Tagen sondern eigentlich immer wichtig.
Planst du in diesem Zusammenhang spezielle Aktionen und wenn ja welche?
Ich habe da ehrlich gesagt nicht wirklich etwas geplant. Allerdings nehme ich am Tag darauf mit einigen vegan lebenden Freunden, darunter den beiden Machern von bevegt.de, am Herbstwaldlauf in Bottrop teil und natürlich werden wir dabei Shirts mit einer veganen Message tragen. Für die Stärkung danach bereite ich dann einen veganen Brunch vor.
Was wünschst du dir in Zukunft in Sachen Veganismus?
Erst einmal bin ich sehr froh darüber, dass man heutzutage fast überall schon vegane Pizza bestellen kann. Früher musste man da immer tricksen und den armen Pizzabäckern etwas von extremer Laktoseintoleranz erzählen. Ich finde, dass es so weitergehen sollte. Was ich mir wirklich wünsche? Natürlich wünsche ich mir, dass alle Menschen vegan leben! Deswegen sollten Veganer weiterhin Werbung machen und Inspiration sein für diese einzige ethisch korrekte und nachhaltige Lebensweise.
© Anika Heil
Anika Heil (Betreiberin des Café Hibiskus in Köln)
Wie wichtig ist der Weltvegantag für dich?
Ehrlich gesagt, ist mir die Entwicklung der veganen Idee am wichtigsten. Gut, wenn diese an einem Tag nochmals besondere Aufmerksamkeit bekommt, aber wichtig ist, was davor und danach passiert.
Planst du in diesem Zusammenhang spezielle Aktionen und wenn ja welche?
Nein, es wird an diesem Tag keine spezielle Aktion geben. Seit dem 16.10. bis Mitte Dezember nehmen wir an der Aktion "Mahlzeit für Menschenrechte" von FIAN teil. Darauf liegt zur Zeit unser besonderer Fokus.
Was wünschst du dir in Zukunft in Sachen Veganismus?
Ich wünsche mir einfach mehr Selbstverständlichkeit. Und eine klare Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel und andere Produkte, die tierischen Ursprungs sein können. Es nervt einfach wahnsinnig, stundenlang Zutatenlisten zu lesen um zu Hause im Internet zu lesen, dass sich hinter einem "E" ein Tier versteckt. Was auch toll wäre: wenn mehr Menschen sich Gedanken über ihren täglichen Konsum machen würden.
© Björn Moschinski
Björn Moschinski (VeganHeadCHef, Buchautor und Betreiber des Berliner Restaurants Mio Matto)
Wie wichtig ist der Weltvegantag für dich?
Schwer zu sagen. Ich finde es super, dass an einem Tag besonders auf die Thematik Vegane Lebensweise hingewiesen wird. Gerade in den letzten 5 Jahren hat sich die Berichterstattung auch positiv geändert und ist objektiver geworden. Für mich ist jeder Tag "Welt Vegan Tag“ da ich meine Arbeit und meine Energie ganz diesem Thema verschrieben hab.
Planst du in diesem Zusammenhang spezielle Aktionen und wenn ja welche?
Ich persönlich plane keine Aktion aber mein Team im MioMatto wird sich was Tolles für unsere Gäste ausdenken. Ich werde leider nicht in Berlin sein da ich gerade auf einer Bibliothekstour bin um Menschen von der veganen Lebensweise zu begeistern.
Was wünschst du dir in Zukunft in Sachen Veganismus?
Mhhh, das ist nicht so leicht zu beantworten, da ich mir immer Sachen wünsche, die auch in die Realität umgesetzt werden können. Also für das Jahr 2015 ist mein größter Wunsch, dass immer mehr Bezugsquellen für vegane Rohstoffe entstehen und auch noch viele tolle Restaurants und Imbisse eröffnet werden. Denn nur so werden wir es nachhaltig schaffen, dass immer mehr Menschen ihren Konsum überdenken und den Schritt zu einer veganen Lebensweise wagen.
Danny Nowak mit zwei weiteren Vorstandsmitgliedern © Veganice
Danny Nowak (1. Vorsitzende des Vereins Veganice)
Wie wichtig ist der Weltvegantag für Euch?
Dieser Tag ist eine gute Gelegenheit den Veganismus noch weiter in der Gesellschaft zu integrieren und auf die vielen Vorteile der veganen Lebensweise hinzuweisen. Natürlich sollte dies das ganze Jahr über passieren und nicht nur am Weltvegantag. Trotzdem ist es gut, dass es ihn gibt.
Planst Ihr in diesem Zusammenhang spezielle Aktionen und wenn ja welche?
Wir feiern am Tag vorher eine vegane Halloweenparty in den Weltvegantag hinein, also eine gute Gelegenheit um um 24:00 Uhr darauf anzustoßen. Es wird eine Tombola geben und natürlich veganes Essen! Letztes Jahr haben wir den Weltvegantag schon einmal mit 80 Teilnehmern gefeiert.
Was wünschst ihr euch in Zukunft in Sachen Veganismus?
Dass die Menschen umdenken und mehr Mitgefühl für alle Lebewesen haben, damit sich die Anzahl der Veganer schnell vergrößert. Auch wünschen wir uns mehr Aufklärung über die Misshandlungen der Tiere, denn unsere Motivation ist ethisch und wir würden das ganze Leiden am liebsten sofort beenden.
Interviews: Andreas Grüter Focusbild: silverjohn/istock
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