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Weltfrauentag

Braucht es den Weltfrauentag überhaupt noch?

„Braucht man das überhaupt noch?“ Diese Frage hört man oft 8. März, dem Weltfrauentag. Und die Antwort lautet: Ja, wir brauchen ihn noch! Gleichberechtigung ist auch 2022 keine Selbstverständlichkeit. Wieso dieser Tag so wichtig ist und was geplant wird.

Der Weltfrauentag wird immer noch dringend benötigt, das sind die Gründe:

Der Weltfrauentag existiert schon seit über hundert Jahren und hat seinen Ursprung in den USA. 1975 wurde er von den Vereinten Nationen dann offiziell als internationaler Frauentag festgehalten und seitdem jedes Jahr begangen. Und das immer noch aus gutem Grund! Denn Frauen sind auf der ganzen Welt auch heute noch besonders von Hunger, Armut und einer schlechten Gesundheitsversorgung betroffen. Und gerade während der Corona-Krise ist auch hier in Deutschland wieder deutlich geworden, wie stark viel Frauen belastet sind, die oft die Hauptverantwortung für den Haushalt, die Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen tragen. Auch das Problem der häuslichen Gewalt ist traurigerweise wieder stark in den Fokus gerückt. In Deutschland erlebt jede dritte Frau physische oder sexualisierte Gewalt. Weltweit haben mehr als eine Milliarden Frauen keine Möglichkeit, sich rechtlichen Schutz gegen Gewalt zu holen, 200 Millionen leiden beispielsweise immer noch unter dem grausamen Ritual der Genitalverstümmelung.

In Deutschland verdienen Frauen durchschnittlich weniger und erhalten meist eine kleinere Rente. Insgesamt sind sie öfter von Armut betroffen, vor allem alleinerziehende Mütter haben damit stark zu kämpfen. Draußen in Führungspositionen und politischen Ämtern sind dagegen auch hierzulande immer noch eher eine Ausnahme.

Auch in Deutschland, wo es oft auf den ersten Blick so scheint, als wären wir bei der Gleichberechtigung angekommen, gibt es also noch viel nachzuholen. Der Weltfrauentag ist ein wichtiges Werkzeug, um auf die Missstände hier und überall auf der Welt aufmerksam zu machen. Verschiedene Aktionen und Veranstaltungen tragen überall dazu bei. Das Motto 2022 lautet „Break the Bias“ und soll auf Geschlechterstereotypen aufmerksam machen und mit diesen brechen.

„RoleModels“: ZDF-Doku zeigt echte Vorbilder

Anlässlich des Weltfrauentages stellt der ZDF in der Dokuserie „RoleModels“ drei Frauen vor, die auf den ersten Blick sehr unterschiedlich erscheinen, aber doch vieles gemeinsam haben. Denn die Tänzerin Nikeata Thompson, Rennfahrerin Sophie Flörsch und Modeschöpferin Leyla Piedayesch sind alle in ihren jeweiligen Bereichen sehr erfolgreich, begeistern Tausende Follower auf Social Media und sind für viele ein Vorbild. Alle mussten sich gegen Schwierigkeiten oder gesellschaftliche Vorurteile durchsetzen und haben ihre Ziele dennoch erreicht. Nikieata Thompson musste aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe in ihrem Leben schon oft Rassismus und Diskriminierung erleiden. Das hat sie aber nicht davon abgehalten, mithilfe ihres Selbstbewusstseins Karriere zu machen und als Profitänzerin auf den Bühnen der Welt aufzutreten. Rennfahrerin Sophia Flörsch behauptet sich als eine der wenigen Frauen und trotz eines schweren Unfalls im Jahr 2018 in diesem Sport und kann durch ihre Aktivität auf Social Media Sponsoren für sich gewinnen. Und auch die iranisch-deutsche Modedesignerin Leyla Piedayesch hatte es nicht immer leicht. 1979 musste sie mit ihrer Familie nach der islamischen Revolution aus Teheran nach Deutschland auswandern. Anfangs machte ihr zwar die neue Sprache Probleme, doch heute beweist sie sich tagtäglich als Chefin eines Modeunternehmens mit rund fünfzig Mitarbeitenden.

"RoleModels": Nikeata Thompson

In der Serie „RoleModels“ werden die Frauen mit der Kamera begleitet und erzählen davon, welche Ziele und Visionen sie für sich und andere verfolgen. Ab dem Weltfrauentag am 8.3 um 10.00 Uhr ist sie auf ZDFkultur zu sehen.

Der Frauentag im Zeichen des Fahrrads

Aktuell findet im Märkischen Museum in Berlin die "Easy Rider Road Show" statt. Bei der Sonderschau, bei der sich alles um Fahrräder dreht, wird durch Fotografien, Objekten und Aktivierungsstationen deutlich gemacht, dass das Radfahren starke gesellschaftliche und soziale Bezüge hat. Am Weltfrauentag gibt es freien Eintritt für diese Ausstellung. Dafür muss man lediglich an der Kasse das Kennwort „Frauentag“ zu nennen. Auch die Ausstellungen „BerlinZEIT“ und „Berlin von oben“ können an diesem Tag kostenfrei besucht werden. Außerdem veranstaltet der Verkehrsclub Deutschland e.V. mit dem Purple Ride in Berlin eine Fahrraddemonstration. Alle Frauen, Lesben, Inter-, nicht-binäre und Transpersonen sind dazu aufgerufen, teilzunehmen und ein Zeichen für eine Verkehrspolitik zu setzten, welche unterschiedliche Perspektiven und Mobilitätsanforderungen beachtet.

Schluss mit Stereotypen!

Auch bei der Stiftung Menschen für Menschen steht der Weltfrauentag unter dem Motto #BreakTheBias. Damit möchte man hier Stereotype und Vorurteile gegenüber Frauen aus der Welt schaffen und einen Beitrag für mehr Gleichberechtigung leisten.

Denn unter Stereotypen und Ungleichheit leiden Frauen auf der ganzen Welt. So auch in Äthiopien: Offiziell herrscht die Gleichberechtigung der Geschlechter, in Wirklichkeit sind äthiopische Frauen aber vor allem in den ländlichen Regionen deutlich benachteiligt. Ohne Möglichkeit eigenes Einkommen zu erzielen, sind sie hier meistens von ihren Männern abhängig.

Mikrokredite der Stiftung Menschen für Menschen ändern etwas an dieser Situation. Mit ihrer Hilfe können Äthiopierinnen eigene Unternehmen gründen und für ihr eigenes Auskommen sorgen. Die Frauen erhalten neue Lebensperspektiven und können selbst über ihre Rolle in der Gesellschaft bestimmen. Es handelt sich hier nicht um Spenden, sondern um echte Kredite. So wird das Selbstbewusstsein der Frauen sowie ihre Rolle in der Gesellschaft gestärkt. Bereits über 29.700 Mikrokredite wurden vergeben.

Die Stiftung Menschen für Menschen leistet bereits seit 40 Jahren nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit in Äthiopien. Auf der Seite Menschen für Menschen finden Sie mehr Informationen zu den Krediten und der Stiftungsarbeit.

Wohl verdiente Auszeit, nicht nur am Weltfrauentag

Wer sich das ganze Jahr über die schwierigen Anforderungen des Alltags, wie Job, Familie, Haushalt und mehr meistert, hat sich auch Erholung verdient. Wie wäre es daher mit einem Yoga-Urlaub gemeinsam mit der besten Freundin? Dabei kann man sich Zeit für sich selbst nehmen und gleichzeitig eine wertvolle Freundschaft pflegen, während man Energie tankt und sich verwöhnen lässt. So ein Urlaub steht im Zeichen von Balance, Wellbeing, Körperbewusstsein und Achtsamkeit und ermöglicht es Frauen sich wieder auf ihre eigene Kraft zu besinnen.

Eine weitere Möglichkeit, um sich selbst etwas Gutes zu tun: Eine HYDRO LIFE Behandlung, zum Beispiel in einem Wellnesshotel oder Day-Spa. Durch einen intensiven Pflanzenkomplex aus Aqua-Cacteen, Algen, Aloe Vera, und Hyaluronsäure wird die Haut tiefenwirksam mit Feuchtigkeit versorgt und belebt. Zusätzlich kann eine Akkupressurmassage für tiefe Entspannung sorgen und hilft dabei, die Gesichtspflege noch besser in die Haut aufzunehmen.

Faire Blumengrüße zum Weltfrauentag

Egal ob Geburtstag, Muttertag, Valentinstag oder jetzt am Weltfrauentag: Blumen sind immer eine schöne Geste. Bis zum 14.3 findet deswegen die Aktion  "Flower Power - Sag es mit fairen Blumen" von Fairtrade Deutschland statt. Durch private Blumengrüße oder Rosenaktionen wird überall ein Zeichen für Frauenrechte und faire Arbeits- und Handelsbedingungen gesetzt. Die meisten Blumen, die wir zu besonderen Anlässen verschenken, werden nämlich in den Ländern der Südhalbkugel produziert und exportiert. Auf den Blumenplantagen arbeiten aber viele Frauen, welche unter den schlechten Arbeitsbedingungen vor Ort zu leiden haben. Bei einer Produktion unter Fairtrade Bedingungen profitieren vor allem die Frauen, die einen angemessenen Lohn erhalten und selbstbestimmter ihre eigene Zukunft gestalten können. Und auch die Umwelt wird hier beim Anbau von Blumen geschont. Verschenken Sie deswegen am Weltfrauentag und auch an anderen Tagen am besten hübsche Blumensträuße in Fairtrade Qualität. Nicht nur die beschenkten werden es ihnen danken.

Schenken Sie anderen Frauen wertvolle Hilfeleistungen

Wer zum Weltfrauentag andere eine Freude machen und gleichzeitig Frauen auf der ganzen Welt unterstützen möchte, kann dies zum Beispiel mit einem CARE-Paket tun. Mit dieser sinnvollen Geschenkspende werden weltweit Projekte der Hilfsorganisation CARE unterstützt. Für 25 € kann man ein Frauen-CARE-Paket verschenken, welches wichtige Hygieneartikel wie Seife, Handtücher oder Damenbinden enthält. Mit 60 € wird eine Hygieneschulung finanziert, in dem Frauen über Hygieneregeln aufgeklärt werden, die sonst nur schwer Zugang zu diesem Wissen bekommen. Die Spenden werden dort eingesetzt, wo sie am dringendsten benötigt werden und die Spender erhalten eine Geschenkurkunde.

Quellen: ZDF, Berliner Stadtmuseum, Menschen für Menschen, Bundeszentrale für politische Bildung, SPApress, Fairtrade Deutschland, CARE, Bild: Depositphotos: Rawpixel, IgorVetushko, ZDF-Chris Heidrich, Autorin: Fatma Cevik