Furoshiki - Geschenke nachhaltig verpacken ohne Papier
Furoshiki ist das umweltfreundliche Wickeltuch. Geschenke werden in Japan traditionell in hübsche Tücher verpackt. Mit der Auswahl des Materials, der Muster und einer speziellen Falttechnik erhält jedes Geschenk eine persönliche Note, ganz ohne Papier. Eine wiederverwertbare Verpackungsidee mit Doppelfunktion.
Die Tuchverpackung gibt es in Japan bereits seit über 1000 Jahren. Ursprünglich wurde ein Stoffbündel als Furoshiki bezeichnet, welches in öffentlichen Badhäusern ausgepackt als Matte verwendet wurde. Später diente das Furoshiki den Kaufleuten als Mittel um ihre Ware zu tragen. Das moderne Furoshiki ist in vielen verschiedenen Materialien wie Seide, Baumwolle oder synthetischen Fasern sowie in unzähligen Designs erhältlich. Obwohl sich in anderen Kulturen ebenfalls Verpackungstechniken mit Tüchern entwickelt haben, so ist das Furoshiki in Japan bis heute tief verwurzelt. Zum einen gilt es in Japan als unhöflich ein Geschenk nicht zu verpacken und zum anderen möchte man seiner Aufmerksamkeit, und sei sie noch so klein, einen gewissen Grad an Schönheit und Eleganz verleihen.
Umweltfreundliche und moderne Verpackungsidee
Neu ist es nicht, aber trendy. Mit Furoshiki lassen sich selbst die sperrigsten Gegenstände unwiderstehlich verpacken. Die Tücher sind in der Regel quadratisch und haben im Durchschnitt eine Größe von ca. 80x80cm. Mit den vielfältigen, kostenlosen Anleitungen lassen sich im Handumdrehen Geschenke beeindruckend und umweltbewusst verpacken. Als wiederwertbare Verpackung und kleidsames Tuch vereint das Furoshiki zwei Geschenke in einem. Die bunten Tücher gibt es in verschiedenen Farben, mit Muster, Motiv oder Aufschrift.
Einmal angefangen, kann sich kaum einer mehr den farbenfrohen Papieralternativen und unzähligen Wickelmöglichkeiten entziehen. Als Reaktion auf die rasante Zunahme von Plastiktüten und Einweg-Tragetaschen in Japan erlebten die Tücher vor vielen Jahren eine stürmische Renaissance. Mit einem neuen Umweltbewusstsein entstand gleichermaßen Furoshiki als Kunstform und Leinwand, der sich selbst manche wie Designer wie Vivienne Westwood oder der Künstler Friedensreich Hundertwasser nicht entziehen können. Zeitgenössische Stoffe mit modernen Motiven und Grafiken, die auf eine nachhaltige, junge Generation abzielen.
Tücher und Anleitungen zum Einpacken
Furoshiki ist mehr als nur eine wiederverwendbare Geschenkverpackung. Mit der neuen Lust am Wickeln und frischem Design entstanden immer mehr Anwendemöglichkeiten, die nicht nur funktionell sind, sondern auch chic aussehen. Furoshiki Tücher werden meist verwendet für:
- Tischdecken und Servietten
- Handtaschen und Einkaufstaschen
- Picknickkorb
- Gürtel, Schal oder Bandana
- Kopftuch
- Dekorationen
- Wäschebehälter
Eine umfassende Übersicht und schrittweise Anleitung zu den verschiedenen Falttechniken kann man sich beim japanischen Umweltministerium anschauen. Hier gehts zur: Anleitung zu den verschiedenen Falttechniken.
Die umweltfreundliche Verpackungstechnik ist nicht nur bunt und einfach, sie ist auch noch schneller als Geschenke in Papier zu verpacken. Um die richtige Tuchgröße für bestimmte Präsente wie Flaschen, T-Shirts oder Bücher zu finden, gilt die Faustregel: Der Gegenstand sollte etwa ein Drittel der Diagonalen des Furoshiki ausmachen. Einige Wickeltechniken funktionieren nur mit Tüchern, deren Breite schmaler ist als die Länge. Eine große Auswahl verschiedener Stoffe und Muster findet man in spezialisierten Online-Shops. Einige kleine Werkstätten in Deutschland fertigen inzwischen fair gehandelte und nach Öko-Standard hergestellte Furoshiki mit liebevollen Motiven.
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Quellen: Bilder: www.quildi.de, Text: Tine Esser
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