Synthetische Klänge aus dem Audi-Hybrid: Über die Anlage abgespielt, fast wie ein Konzert. Quelle: Audi AG
Kunstklang fürs Elektroauto. Toller Sound macht sie sicherer
In Autos mit Verbrennungsmotor macht dieser die Musik, sprich Geräusche. Ist dies für die einen ein toller Sound, ist es für die anderen eher lästig und ein Hinweis auf lästige Autoabgase. Elektroautos dagegen sind leise, gefährlich leise. Um Fußgänger zu warnen, erzeugte Audi deshalb einen synthetischen Klang, der via Lautsprecher nach außen gegeben wird.
Elektro-, aber auch viele Hybridautos fahren weite Strecken elektrisch und damit fast geräuschlos. Das kann zur Gefahr für Passanten werden. Damit diese die elektrobetriebenen Fahrzeuge hören können – insbesondere im Stadtverkehr -, ist jedoch eine gewisse Lautstärke nötig. Deshalb geben manche Marken ihren Autos einen künstlichen Klang mit. Auch Audi hat einen künstlich erzeugten Motorklang entwickelt, und einen schönen Markennamen dazu: e-Sound.
Der e-Sound für die zukünftigen e-tron-Modelle von Audi, eine Serie elektrisch angetriebener Fahrzeuge, ist synthetisch – aber auf authentische Weise. Entwickelt wurde er zum größten Teil am Rechner, denn in der realen Umwelt gab es nichts, was so klang, wie es klingen sollte. Manche Geräusche aus Science-Fiction-Filmen sollen das Erfinderteam zum e-Sound inspiriert haben.
Der e-Sound wird in jeder Millisekunde neu erzeugt und zwar vom Auto selbst. Dr. Lars Hinrichsen, der Experte für die Hard- und Software, erklärt: „Unser Steuergerät erhält vom Fahrzeug ständig Informationen über die Drehzahl der E-Maschinen, die Last, die Geschwindigkeit und weitere Parameter. Aus diesen Daten generiert es den Klang.“ Der e-Sound soll so authentisch nach einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor klingen.
E-Sound im Elektroauto: Auch was für den Fahrer
Gleichzeitig wird mit dem neuen e-Sound bei den e-tron-Modellen auch dem Fahrer etwas geboten. Den Anfang macht der elektrisch getriebene R8 e-tron, ein Hochleistungssportwagen, der auch so klingen soll. Damit werden nicht nur Fußgänger auf die umweltfreundlichen Elektroautos aufmerksam gemacht, sondern das Klangerlebnis eines Sportwagens bleibt auch elektrisch betrieben für den Fahrer vorhanden.
Nötig neben der komplexen Software-Entwicklung für den e-Sound der e-tron-Modelle von Audi sind robuste Lautsprecherboxen. Am Fahrzeugboden angebracht leisten sie bis zu 40 Watt und sorgen damit für eine ausreichende, klangvolle Geräuschkulisse.
e-Sound: Am Prüfstand entwickelt
„Der Prüfstand war für uns ein wichtiges Entwicklungstool“, sagt Axel Brombach. „Aber um den e-Sound wirklich beurteilen zu können, fehlen die realen Bedingungen des Alltags – die Bewegung, der Wind, die anderen Autos. Deshalb sind wir auf der Straße gefahren. Hören, sehen, fühlen – das gehört alles zusammen.“
Der e-Sound für den elektrisch angetriebenen Hochleistungssportwagen R8 ist nur der Anfang. Audi wird all seinen künftigen e-tron-Modellen eine individuelle akustische Visitenkarte mitgeben – einander ähnlich zwar, aber immer wieder anders. Ganz wie das Design der ganzen Audi-Familie.
Ob der e-Sound auch bei Geschwindigkeiten über 30 Km/h eingesetzt werden wird, sei noch nicht ganz klar. Vermutlich wird oberhalb dieser Geschwindigkeitsgrenze das Abrollgeräusch der Reifen ausreichend genug sein.
Quellen: www.ecartec.de, www.audi.de, Text: Jürgen Rösemeier