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Die Luftverkehrssteuer macht das Fliegen teurer. Gegenüber anderen Verkehrsmitteln wird der Flugverkehr allerdings immer noch begünstigt.

Die Luftverkehrssteuer macht das Fliegen teurer. Gegenüber anderen Verkehrsmitteln wird der Flugverkehr allerdings immer noch begünstigt. Quelle: thinkstock.de

Luftverkehrssteuer: Ein Schritt in die richtige Richtung

Die Luftverkehrssteuer soll Steuereinnahmen bringen und das Klima zu schonen. Von gleichen Wettbewerbsbedingungen kann dennoch nicht die Rede sein. Noch immer profitieren die Fluggesellschaften von vielen Begünstigungen und haben deshalb Vorteile gegenüber anderen klimafreundlicheren Verkehrsmitteln.

Seit 2011 müssen Personen, die von Deutschland aus mit dem Flugzeug fliegen eine Luftverkehrssteuer zahlen. Die Abgabe wird pro Person erhoben und an der Länge der Flugstrecke festgemacht.

Diese zusätzliche Steuer soll Einnahmen im Wert von rund 1 Milliarde Euro im Jahr generieren. Eine Belastung für Flugreisende? Dabei profitiert der Flugverkehr als solcher von Steuerbegünstigungen anderer Art: Er ist von der Mineralölsteuer auf Kerosin und von der Mehrwertsteuer auf Auslandstickets befreit. Laut Umweltbundesamt beliefen sich die Begünstigungen im Jahre 2010 auf 11,5 Milliarden Euro, also deutlich mehr als die Luftverkehrssteuer einbringt.

Der Luftverkehr wird gegenüber anderen Verkehrsmitteln massiv begünstigt. Und das kritisiert der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD). Er fordert die vollständige Besteuerung von Kerosin. Monika Ganseforth, stellvertretende VCD-Bundesvorsitzende: „Die Luftverkehrssteuer ist ein Schritt in die richtige Richtung. Damit wird ein Teil des Steuerprivilegs für den klimaschädlichsten Verkehrsträger abgebaut.“

Schätzungen zufolge trägt der Flugverkehr mit einem Anteil von 9 Prozent zum globalen Treibhauseffekt bei. Flugverkehr ist fünfmal klimawirksamer als der Bahnverkehr. „Die Bevorteilung des Flugverkehrs führt zu enormen Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der umweltverträglicheren Verkehrsträger wie Bahn oder Reisebussen. Damit werden falsche Anreize zum Nachteil unserer Umwelt geschaffen.“, sagt Heiko Balsmeyer, Experte für Luftverkehr beim VCD.

Die Luftfahrtbranche beschwert sich, und das trotz steigender Passagierzahlen. 2011 war ein Rekordjahr: Trotz Steuer stiegen die Passagierzahlen um 5,6 Prozent.

Weil andere Länder andere Regelungen haben, kommt es auch schon vor, dass man für einen günstigeren Flug ins Ausland geht. Konsequent wäre daher die Umsetzung einer einheitlichen Luftverkehrssteuer auf europäischer Ebene.

Quelle: VCD – Verkehrsclub Deutschland