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Dachsfamilie
Vorsicht beim Waldspaziergang

Wie schützen wir Wildtiere im Frühling?

Im Winter und Frühling müssen wir besondere Rücksicht auf Wildtiere nehmen, wenn wir zum Beispiel im Wald unterwegs sind. Mit unachtsamen Verhalten können wir jetzt nämlich besonders viel Schaden anrichten. Darauf sollten sie achten. 

Tiere dürfen jetzt auf keinen Fall gestört werden

Wenn sich der Winter langsam dem Ende zuneigt und es in Richtung Frühling geht, beginnt in unseren Wäldern eine spannende Zeit. Denn einige Wildtiere bekommen bereits jetzt ihren Nachwuchs und spätestens im Frühling ist in der Natur einiges los. Denn dann werden die Tiere aktiver und kommen aus dem Winterschlaf oder dem Süden zurück. Bei vielen Vogelarten findet in den kommenden Wochen die Balz- und Brutzeit statt. Worauf müssen wie Menschen achten, um die Tiere in dieser wichtigen Zeit nicht zu stören?

Hier müssen Sie Vorsichtig sein

Wildschweine

Zu den Tieren, die schon im Winter ihre Jungen zur Welt bringen, gehören zum Beispiel Dachse oder Feldhasen. Und auch Wildschweine sind bereits jetzt mit ihrem Nachwuchs im Wald anzutreffen, denn sie vermehren sich das ganze Jahr über. Besonders bei weiblichen Wildschweinen ist bei einer Begegnung Vorsicht geboten. Sie wollen ihre Kinder nämlich unbedingt gegen mögliche Bedrohungen verteidigen und reagieren deswegen schnell aggressiv. Wenn Sie Wildschweine samt Nachwuchs im Wald antreffen, sollten Sie ihnen deswegen unbedingt aus dem Weg gehen. Solange noch frostige Temperaturen vorherrschen, verfügen viele Tiere nur über ein geringes Futterangebot. Gleichzeitig benötigen sie aber dringen genügend Energie, um sich warm zu halten und nicht zu erfrieren. Deswegen müssen Hunde beim Gassi gehen im Wald angeleint werden. Denn durch sie werden Wildtiere wie Rehe oder Füchse schnell aufgeschreckt und bei der Flucht müssen sie wertvolle Energie verschwenden. Dasselbe gilt für Sportler, die sich zum Beispiel beim Joggen an der frischen Luft verausgaben wollen. Dabei ist es immer am besten, auf den Wegen zu bleiben, um Wildtiere nicht unnötig zu verschrecken oder bei der Futtersuche zu stören.

Wann benötigen Tiere wirklich unsere Hilfe?

Rehkitz

Wer beim Spaziergang im Wald ein Jungtier findet, denkt vielleicht, dass es Hilfe braucht und möchte es mitnehmen. Dabei wird das Tier aber in vielen Fällen eher unnötig in Gefahr gebracht. Häufig befinden sich die Muttertiere nämlich in der Nähe und sind nur nicht sichtbar. Wenn ein Mensch sich in der Nähe ihres Nachwuchses aufhält, werden sie aus Scheu und Vorsicht Abstand halten. Das ist oft bei Rehen, Hasen oder Kaninchen der Fall. Anstatt Jungtiere voreilig anzufassen, ist es deswegen besser, sie erst einmal nur aus der Ferne zu beobachten. Wenn das Muttertier wirklich nicht mehr auftauchen sollte oder es sich um ein offensichtlich verletztes Tier handelt, kann die nächstgelegene Wildtierstation kontaktiert und aufgesucht werden. Zum Beispiel Tierart Wildtierstationen, die von dem Tierschutzverein Vier Pfoten betrieben werden. Hier wird eine Vielzahl von heimischen Wildtieren wie Füchse, Dachse, Wildkatzen, Waschbären, Hasel oder Igel beherbergt und versorgt. Die Tiere erhalten in den Stationen eine medizinische Versorgung und werden dann wieder in ihren natürlichen Lebensraum entlassen. Das ist allerdings nicht bei allen Wildtieren möglich. Diejenigen, die nicht wieder ausgesetzt werden können, bleiben deswegen in den Tierart Wildtierstationen, welches dann zum neuen Zuhause für sie wird. Auch andere Tierschutzorganisationen und Vereine betreiben Wildtierstationen wie zum Beispiel von NABU oder dem Wildtierschutz Deutschland e.V.

Mit diesen Aktionen unterstützen wir die Tiere

Auf Tiere müssen wir jetzt also besondere Rücksicht nehmen, wenn wir uns in der Natur aufhalten. Wir können ihnen aber auch aktiv helfen, indem verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Wie zum Beispiel durch das Bereitstellen von Nistkästen an dafür geeigneten Plätzen. Im Frühling beginnen viele von uns auch wieder mit der Arbeit im Garten. Dabei besteht oft die Gefahr, dass etwa beim Heckenschneiden Vogelnester versehentlich zerstört werden. Das kann verhindert werden, wenn auf den Pflegeschnitt von Hecken zwischen März und Juni verzichtet wird. Das ist nämlich die Hauptbrutzeit vieler Vogelarten und gerade dann sind sie auf ihre Nester angewiesen. Wer seinen Garten zu etwas ganz Besonderem machen möchte, kann im Frühling auch einen tierfreundlichen Teich anlegen. Dieser bietet für viele Tiere einen Lebensraum und ist ein spannendes Projekt für jeden Gartenbesitzer.

Quellen: Vier Pfoten, Ein Herz für Tiere, SWR, Bilder: Depositphotos/lenschanger, JakubMrocek, fritzundkatze, Text: Fatma Cevik