Riesen Megaphon - Einfach mal dem Wald zuhören
Im Wald spazieren gehen, dem Geräusch der Tiere und Blätter lauschen und zur Ruhe kommen. Stellen Sie sich vor, da stießen Sie plötzlich auf riesige Holz-Megaphone! Was die in einem Wald in Estland zu suchen haben, lesen Sie hier.
Seit dem 18. September stehen sie jetzt in einem Wald in der Nähe der lettischen Grenze: drei riesige Holz-Megaphone mit einem Durchmesser von drei Metern, die Ausgänge zeigen auf einen gemeinsamen Mittelpunkt. Die Natur verschandeln sie jedoch nicht, viel eher tragen sie dazu bei, dass die Besucher des Pähni Naturzentrums den Wald bewusst wahrnehmen.
Estland und der Wald – eine besondere Beziehung
51% von Estland besteht aus Wäldern. Das Jedermannsrecht erlaubt es jedem einzelnen, egal ob Este oder Tourist aus dem Ausland, außerhalb von Nationalparks im Wald zu zelten oder in Hütten zu übernachten – und das ohne Geld zu bezahlen. Entsprechend eng ist die Beziehung zwischen Mensch und Natur, die estnische Kultur ist stark mit dem Wald verknüpft.
Dank der Megaphone kann man dem Wald jetzt auch richtig zuhören. Die hölzernen Apparate stehen in einem genau berechneten Winkel zu- und der richtigen Entfernung voneinander, verstärken die Klänge der Natur und lassen im Zentrum der Installation ein einmaliges Geräuscherlebnis entstehen. Dabei nehmen Sie nicht nur die verschiedenen Geräusche der Tiere und Blätter wahr, sondern werden sich auch der Stille im Wald bewusst. Das Kunstwerk verbindet moderne Architektur und Wildnis und ist frei zugänglich für Wanderer und Naturliebhaber.
Riesen Megaphone für ein einmaliges Geräuscherlebnis.
Wie die Megaphone entstanden sind
Die Idee zu den Megaphonen stammt von einer Gruppe Studenten der estnischen Kunstakademie. In einem Workshop mitten im Wald im Süden des Landes beschäftigten sie sich im vergangenen Jahr zusammen mit dem Autor Valdur Mikita mit dem Konzept einer Waldbücherei. Von allen Vorschlägen wurden schließlich der von Birgit Õigus und ihre Megaphone ausgewählt. Bei der Gestaltung der Verstärker wurden die Studenten von erfahrenen Designern unterstützt, die zudem großen Wert auf Teamarbeit und den Glauben an das abenteuerliche Projekt legten. Ende August wurde der Großteil der Installation von den Studenten in Tallinn gebaut und anschließend zum Standort im Pähni Naturzentrum transportiert.
Im Einklang mit der Natur
Der Erholungsbereich wird natürlich weiterhin ein Ort der Entspannung bleiben, soll aber in Zukunft neben Touristen auch Schulklassen anziehen, die sich über den Wald informieren möchten. Außerdem soll er als Bühne für kleinere Events genutzt werden. Gleichzeitig können die Megaphone selbst als Sitzmöbel dienen oder sogar Abenteurern mit niedrigen Ansprüchen an den Schlafplatz Schutz in der Nacht bieten. Im Wald übernachten und zu den Klängen der Natur einschlafen – ein bewussteres Erlebnis gibt es wohl kaum!
Entspannen mitten in der Natur.
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Quelle: artun.ee, Bilder: Tõnu Tunnel, Autor: kle
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