© 2009 James Balog/Extreme Ice Survey.
Kino: Chasing Ice, eindrucksvolle Bilder dokumentieren Klimawandel
„Sie haben noch nie solche Aufnahmen gesehen“, lautet das Statement von Robert Redford zu dem demnächst in den Kinos startenden Dokumentarfilm „Chasing Ice“. Der viel dekorierte und für den Oskar nominierte Film dokumentiert über Jahre und dank High-Tech-Ausrüstung den dramatischen Klimawandel in eindrucksvollen Bildern. Ein Muss, auch für Klimaskeptiker.
2005 bekam der renommierte Fotograf James Balog vom National Geographic die anspruchsvolle Aufgabe, er sollte in der Arktis den Klimawandel dokumentieren. Ein große Herausforderung für einen wenn auch weltbewanderten, dennoch klimaskeptischen Fotografen. Doch schon während seines ersten Trips in den Norden wurden dem kritischen Beobachter die Augen geöffnet und er erfuhr das wohl weitreichendste Geschehen der Geschichte der Menschheit. Er erkannte, dass die Geschehnisse im Ewigen Eis und der Klimawandel im Allgemeinen seine Karriere wie sein sehr bequemes Leben total verändern könne. Und entschloss sich, die dramatische Eisschmelze in einem faszinierenden wie beängstigenden Film mit einzigartigen Bildern festzuhalten. Denn Balog war der Meinung, dass alle dies sehen müssten. Und er arbeitete bis an den Rand der Erschöpfung…
Mit High-Tech und Einfallsreichtum zum Oskar nominierten Filmerlebnis
Wie kann ich den Wandel wirklich festhalten, muss sich James Balog gedacht haben, als er ungewöhnliche Kisten baute, deren Inneres Hochleistungskameras beherbergt, die über mehrere Jahre hinweg und durch verschiedene Jahreszeiten hindurch eindeutige Zeugnisse aufnahmen, die den Klimawandel und die damit verbundenen, massive Eisschmelze dokumentierte. Neben der Aufnahme von Bewegtbildern konnten diese Kameras trotz den widrigen Umständen nie dagewesene Aufnahmen von einem globalen Problem machen; der Klimaerwärmung. Diese in kurzer Folge abgespielt, ergeben automatisch und für das menschliche Auge Filmaufnahmen, die faszinieren wie verstören.
Die wohl dramatischste, nie zuvor festgehaltene Aufnahme war ein gigantischer Eisabbruch auf Grönland, eines der Länder, in denen der Film Chasing Ice entstand. Ein gigantischer Eisberg in der Größe von Manhattan brach unter unglaublich lautem Getöse einfach ab, hochhaushohe Eisschollen heben und senken sich, manche 60 Meter über die Meeresoberfläche ragend.
Weltweit hat die Dokumentation Chasing Ice bereits 23 Awards abgeräumt, viele Publikum-Awards sind darunter. Zudem wurde der Film aktuell für den Oskar nominiert, genauer für den ergreifenden Song von J. Ralph, der von der Schauspielerin Scarlett Johansson gesungen und vom Starviolonisten Joshua Bell begleitet. Im Gegensatz zu Johansson hat Bell bereits an der Umsetzung von zwei Oskar-prämierten Soundtracks mitgearbeitet, „die rote Violine“, 1998, und „Der Duft von Lavendel“, 2004. Der Film kommt am 23.1.2013 in die deutschen Kinos.
Quelle und Bilder: Chasing Ice, Text: Jürgen Rösemeier
Trailer, Titelsong und Stills aus Chasing Ice
Unglaubliche Eismassen scheinen noch und beispielsweise in Island vorhanden. © 2008 James Balog/Extreme Ice Survey
Fast 700 Meter steil bergab geht es hier in einer Gletscherspalte an deren Fuße Schmelzwasser wie ein reißender Fluss fließt. Jeff Orlowski/Extreme Ice Survey © 2009 Extreme Ice Survey
Sich lösende Eisschollen sind auch mal 20 Stockwerke hoch. Dementsprechnend wird das Meer aufgewühlt in gigantischen Wellen. © 2010 James Balog/Extreme Ice Survey.
In einer Eigenkonstruktion aus Metallkisten machen insgesamt 25 Spiegelreflexkameras stündlich und über Jahre Photos, um die dramatische Eisschmelze zu dokumentieren. Tad Pfeffer/Extreme Ice Survey © 2007 Extreme Ice Survey.
Trailer zu Chasing Ice
Das Oskar nominierte Lied, gesungen von Scarlett Johansson:
- Klimawandel
- Klima