Nachhaltig Urlauben: So schonst du die Umwelt bei der nächsten Reise
Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind zwei der wichtigsten Themen unserer Zeit. Dies gilt nicht nur bei alltäglichen Handlungen, sondern auch beim Reisen. Hier geht es unter anderem um das gewählte Verkehrsmittel und das Ziel der Reise.
Untersuchungen haben gezeigt, dass etwa acht Prozent der CO2-Emissionen durch Reisen verursacht werden. Verantwortlich dafür sind vor allem Fern- und Luxusreisen per Flugzeug. Aber auch die ökologischen Belastungen des Mittelmeerraumes werden zu einem immer größeren Problem. Speziell in den Sommermonaten steigen die Schadstoffemissionen dort besonders an, verursacht durch die vielen Reisen in diesem Gebiet. Im Folgenden findest du wertvolle Tipps, wie du deinen Urlaub von der Planung über die Unterkunft bis zur Heimkehr umweltfreundlich und nachhaltig gestalten kannst.
1. Was ist der Zweck deiner Reise?
Bevor du überhaupt mit der Reiseplanung beginnst, solltest du dir darüber im Klaren sein, warum du verreisen willst, beziehungsweise warum du genau dorthin verreisen willst. Willst du genau dieses Land besuchen, seine Menschen und Kultur kennenlernen? Willst du bestimmte Sehenswürdigkeiten besuchen oder bestimmte Landschaften erforschen? Oder brauchst du einfach eine Auszeit vom Alltag und willst in erster Linie entspannen?
Leider ist es in Zeiten von Instagram, Facebook & Co. Trend geworden, das Reiseziel nicht nach persönlichen Vorlieben und Bedürfnissen auszuwählen, sondern danach, was in den sozialen Medien gerade gehypt wird. Viele lassen sich von tollen, wenn auch in der Regel bearbeiteten Bildern verleiten, Orte zu besuchen, nur um einen weiteren Haken auf der langen Bucket List der Insta-Bilder zu machen.
Viele Reisewünsche lassen sich auch auf einfacherem und nachhaltigerem Wege erreichen. Willst du beispielsweise gern Zeit am Meer verbringen, dann kannst du auch über einen Urlaub an der heimischen Ostsee- oder Nordseeküste nachdenken. Wenn du aber lieber Sommer-Feeling und viel Baden möchtest, kommt eine Zugfahrt nach Italien in Frage. Oder wie wär’s mit einem Urlaub an einem österreichischen See?
Unberührte Natur und frische Luft für Erholung pur findest du im Mühlviertel in Oberösterreich.
Willst du einfach nur entspannen und zur Ruhe kommen, musst du dafür weder auf die Kanaren noch auf die Malediven fliegen. Wähle stattdessen eine ruhige Gegend aus, in der du in die Natur eintauchen und abschalten kannst. Auch dafür eignet sich eine Reise ins Nachbarland Österreich. Die Alpen, oder auch das Mühlviertel in Oberösterreich erreichst du in wenigen Fahrstunden und du sparst dir einen langen, anstrengenden Flug und mühsame Wartezeiten am Flughafen. Achte am besten auch bei der Unterkunft darauf, dass sich das Hotel für Nachhaltigkeit einsetzt. Dabei geht es beispielsweise um nachhaltige Stromerzeugung, Plastikreduktion und regionale Lebensmittel in den Gerichten.
2. Nachhaltiges Packen
Packe nicht wahllos alles ein, was dir gerade in die Finger kommt, denn es spielt durchaus eine Rolle, wie viel Gepäck du mit in den Urlaub nimmst. Egal ob du mit dem Auto, Zug oder doch mit dem Flugzeug reist, je mehr Gewicht transportiert wird, desto mehr Treibstoff wird verbraucht. Wähle an Kleidung wenige pflegeleichte und farblich aufeinander abgestimmte Teile, die du bei Bedarf am Zielort kurz mit der Hand auswaschen kannst. Für schmutzige Wäsche oder Schuhe eignen sich waschbare Beutel aus Stoff. Achte bei Kosmetikprodukten wie Shampoo oder Duschgel darauf, dass du ökologisch unbedenkliche Produkte mitnimmst. Wenn du bestimmte Dinge für den Urlaub neu kaufen musst, wirf vorab einen Blick auf die Grüne Checkliste.
Noch ein wichtiger Tipp zur Einsparung von Gepäck: Die Zeiten, in denen wir mit dicken Mappen vollgepackt mit Tickets, Voucher, Landkarten und Stadtplänen verreisten, sind spätestens seit den Neunzigerjahren vorbei. Tickets müssen fast nur noch digital vorgelegt werden, für Routenbeschreibungen gibt es Apps. Auch wichtige Dokumente können abfotografiert und eingescannt werden. Auf diese Weise sind sie ständig über eine Cloud verfügbar. Aber Achtung: Wenn du im Ausland bist, bedenke, dass du möglicherweise nicht überall Mobilfunknetz hast.
Sonnenschutz ist ein Muss, besonders in mediterranen und tropischen Ländern, aber auch hoch oben in den Bergen. Leider enthalten viele Sonnenschutzprodukte schädliche Substanzen, die der Träger dann im Meer verteilt. Für viele im Wasser lebende Pflanzen und Tiere hat dies nachweislich negative Konsequenzen. Daher gibt es mittlerweile nachhaltige und korallenfreundliche Sonnencreme. Eine weitere umweltfreundliche Alternative sind die sogenannten Sonnenschutzbadeshirts. Mit deren Hilfe schützt du dich vor UV-Strahlung, musst aber nicht deinen ganzen Körper mit diversen Produkten einreiben. Zusätzlich sollte man sich nicht direkt vor dem Badevergnügen eincremen und die Mittagssonne meiden, um so generell weniger Sonnencreme zu benötigen.
Unbedingt in jedes nachhaltige Reisegepäck gehört eine Trinkflasche, nach Möglichkeit aus einem umweltfreundlichen Material. Auf diese Weise kannst du die Flasche vor Ort immer wieder mit Trinkwasser auffüllen und musst dir nicht auf Schritt und Tritt teure Plastikflaschen mit Wasser, Cola oder Saft kaufen. Aber Vorsicht: Nicht in jedem Land ist Leitungswasser gefahrlos trinkbar – hier gilt es sich vorab zu informieren.
3. Nutze vor Ort öffentliche Verkehrsmittel, das Fahrrad oder Schusters Rappen
Für die Fortbewegung im Urlaub wähle lieber Fahrrad statt Auto. Das Fahrradfahren macht nicht nur Spaß, sondern ist auch gesund.
Nicht nur Hin- und Rückreise, auch die Fortbewegung vor Ort spielt bei deinem ökologischen Fußabdruck eine wichtige Rolle. Wenn möglich, bewege dich also am Reiseziel mit öffentlichen Verkehrsmitteln fort. Eine gute Wahl ist auch immer ein Fahrrad, das du dir an fast allen Destinationen ausleihen kannst. So lernst du deinen Urlaubsort viel intensiver kennen, als wenn du dich im Auto fortbewegst. Besonders in Städten kannst du auch viel zu Fuß unternehmen. So verhältst du dich nicht nur umweltbewusst, sondern saugst die Atmosphäre der jeweiligen Stadt besonders intensiv auf. Auch erleichtert ein Spaziergang es, mit Einheimischen in Kontakt zu kommen und an ihrem Alltag teilzuhaben.
4. When in Rome, do as the Romans do
Mit anderen Worten: Befasse dich bereits im Vorfeld mit den Einheimischen und ihrer Kultur und unterstütze während deines Aufenthalts bei jeder Gelegenheit die lokale Bevölkerung.
Lerne einige Redewendungen wie
- Guten Tag/Auf Wiedersehen!
- Bitte/Danke!
- Wie geht es dir/Ihnen?
- Sprechen Sie Englisch?
in der jeweiligen Landessprache und wende diese auch an. Damit zeigst du Respekt vor Land und Leuten und du wirst sehen, wie dir die Herzen der Menschen zufliegen! Verlass deine Touristen-Bubble und kauf in lokalen Läden oder Märkten ein, geh in Restaurants essen, die auch die Einheimischen besuchen. Dort kommst du nicht nur leichter mit Locals in Kontakt, die frische ursprüngliche Kost schmeckt auch viel besser als das 08/15-Essen in den All-Inclusive-Resorts. Belohne gute Ware und gutes Essen mit einem großzügigen Trinkgeld. Respektiere immer die Kultur deines Gastlandes und halte dich an die dortigen Regeln. Denke immer daran: Jeder Cent, den du im Urlaub ausgibst, ist eine Entscheidung für nachhaltiges Reisen oder dagegen!
Quellen: Bilder: Depositphotos/Ratikova, Pixabay/Leonhard_Niederwimmer, Pexels, Text