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Viele Altbauten haben eine energieeffiziennte Sanierung nötig.

Energieeffizient zu sanieren ist gut für die Umwelt und das Portemonnaie. Foto: LBS

Nachhaltig sanieren

Nachhaltig sanieren: Die 5 besten Gesamtpakete

Es wird viel darüber diskutiert und genügend Altbauten haben es nötig – eine Gebäudesanierung. Doch welche Möglichkeiten habe ich, energieeffizient zu sanieren, welche Kosten erwarten mich bei der Steigerung der Energieeffizienz und was für Förderungen gibt es? Ein Überblick über Sanierungsmaßnahmen.

Nicht nur um Klimaschutzziele zu erreichen und die Umwelt und natürlichen Ressourcen zu schonen ist eine Gebäudesanierung bestehender, älterer Gebäude sinnvoll. Es lohnt sich vor allem für den eigenen Geldbeutel, denn der Hausbesitzer spart Tag für Tag durch das energieeffiziente Sanieren. Der durchschnittliche Energiepreis für Heizkosten und Warmwasserbereitung ist in den letzten 12 Jahren jeweils um sechs Prozent gestiegen. Da sind die Amortisations-Zeiträume der Sanierungs-Kosten vergleichsweise gering. Hält der Trend des Energiekosten-Anstiegs an, ist schon früher eine Amortisation möglich. Die Deutsche Energieagentur «dena» hat die wichtigsten 5 Pakete zum energieeffizienten Sanieren zusammengefasst, die im Folgenden näher beleuchtet werden.

Energieeffizient sanieren: Die günstigsten Maßnahmen

Als günstigste Sanierungs-Maßnahmen, die bereits 20 Prozent der Energiekosten einsparen, gelten folgende Punkte:

  • Die Dämmung der obersten Geschossdecke und Kellerdecke
  • Ein hydraulischer Abgleich der Heizung
  • Die Dämmung von Heizungs- und Warmwasserrohren, sofern noch nicht vorhanden
  • Der Einbau von Thermostat-Ventilen und die regelmäßige Entlüftung von Heizkörpern
  • Das Einstellen einer sinnvollen Raumtemperatur, eine regelmäßige aber kurze Lüftung
  • Die Vermeidung von Wärmestau in Wohnung und Haus

Mit diesen wenigen Maßnahmen, die lediglich circa 3.000 Euro kosten, sparen Sie im Haushalt jährlich 630 Euro Energiekosten. Rechnet man die Energie-Preissteigerung von sechs Prozent ein, so ist der Amortisationszeitraum 4 Jahre für diese Sanierungskosten.

Gebäudesanierung durch effiziente Heiztechnik und Solar

Eine energieeffiziente Maßnahme ist es

  • eine Brennwertheizung einzubauen und
  • mit einer Solarthermie-Anlage inklusive Warmwasserbereitung zu kombinieren.

Wird dazu noch das Heizsystem optimiert, so kann mit diesen Maßnahmen der Gebäudesanierung bereits kräftig Geld gespart werden. Die Förderung über Programme zum energieeffizient Sanieren - in Form eines zinsgünstigen Kredits oder Zuschusses, etwa von der KfW – ist möglich.

Die Kosten für diese Maßnahmen des energieeffizienten Sanierens belaufen sich auf durchschnittlich 10.000 Euro. Gleichzeitig werden nahezu ein Drittel der bisherigen Energiekosten eingespart. Wohlgemerkt: Ohne Isolierung der Gebäudehülle. Die Amortisation liegt bei etwa 10 Jahren.

Gebäudesanierung durch Dämmung der Gebäudehülle

Die Dämmung der Gebäudehülle gilt als die effizienteste Sanierungs-Maßnahme überhaupt. Die «dena» empfiehlt die Kombination aus

  • Dach-Dämmung (16 cm),
  • Austausch der Fenster gegen eine Wärmeschutzverglasung,
  • Dämmung der Außenwände (14 cm) und
  • Dämmung der Kellerdecke (8 cm)

So ist das Energiesparen ein Leichtes. Denn die Kosten für Energie können so leicht halbiert werden. Die Kosten für diese Maßnahmen werden auf durchschnittlich 28.900 Euro beziffert, mit einer Amortisationszeit von circa 14 Jahren.


Energieeffizientes Sanieren wird gefördert.

Ein Haus energieeffizient zu renovieren lohnt sich auf jeden Fall. Foto: LBS

Die Förderung dieser Maßnahmen zum energieeffizient Sanieren ist durch das KfW-Programm Wohnraum Modernisieren möglich. So gewährt die KfW einen zinsgünstigen Kredit – die ersten 10 Jahre mit 1,81 Prozent – zur Förderung der Gebäudesanierung mittels dieser Effizienzsteigerung.

Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 115

Gemäß neuester Energieeinspar-Verordnung, kurz EnEV 2009, hat ein heutiger Standard-Neubau den KfW-Effizienzstandard 100. Die KfW-Standards legen fest, wie effizient ein Haus ist, wie sparsam im Energieverbrauch und wie wenig Wärme es verliert, Transmissionswärmeverluste genannt. Erreicht ein Altbau beim Sanieren den KfW-Effizienzhaus-Standard 115 so heißt dies, er benötigt lediglich 15 Prozent mehr Wärmenergie als bei den Mindestanforderung für einen Neubau.

Dieser Standard wird beim energieeffizienten Sanieren erreicht, indem folgendes durchgeführt wird:

  • Eine 20 cm dicke Dachdämmung
  • Austausch der Fenster gegen Wärmeschutzverglasung
  • Dämmung der Außenwände (14 cm)
  • Dämmung der Kellerdecke (8 cm)
  • Einbau von Brennwertheizungen
  • Solarthermie zur Warmwasserbereitung

Zudem wird hierbei gefordert, dass ein anerkannter Baubegleiter die richtige Durchführung kontrolliert und damit für eine Qualitätssicherung sorgt.

Kosten für Sanierung nach Standard Effizienzhaus 115

Die Kosten sind bei diesem umfassenden Gebäudesanierungs-Vorhaben wesentlich höher als die zuvor beschriebenen Sanierungsmaßnahmen. Diese liegen im Mittel bei 43.200 Euro. Das «Förderprogramm KfW 430 Energieeffizient Sanieren» sichert 7,5 Prozent oder bis zu 5.625 Euro Zuschuss und die Baubegleitung wird mit maximal 2000 Euro Zuschuss und durch das Förderprogramm KfW 431 unterstützt.

Die Amortisationszeit dieser Sanierungsmaßnahmen beträgt nach aktueller Energiepreissteigerung 14 Jahre. Das Einsparpotenzial liegt bei zwei Drittel des Wärmeenergie-Verbrauchs, verglichen mit dem unsanierten Haus.

Sanierung Deluxe: Gebäudesanierung zum Effizienzhaus 55

Die Krönung an Einsparungen erhalten Altbau-Besitzer mit dem Sanieren nach KfW-Effizienzstandard 55. Folgende Sanierungsmaßnahmen müssen hierzu getroffen werden:

  • Dämmung des Daches (30 cm),
  • Austausch der Fenster gegen Wärmeschutzverglasung,
  • Dämmung der Außenwände (24 cm),
  • Dämmung Kellerdecke (8 cm),
  • Einbau Pelletheizung,
  • Solarthermie zur Warmwasserbereitung & Heizungsunterstützung,
  • Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie
  • Baubegleitung und Qualitätssicherung

Kosten Sanierung zum Effizienzhaus 55

Die Kosten für diese umfassende Maßnahme sind auf den ersten Blick hoch, betrachtet man die Durchschnittssumme von 68.300 Euro, welche die «dena» berechnet hat. Doch, wer eine Gebäudesanierung in diesem Effizienzstandard plant, wird auch durch diverse Förderprogramme unterstützt und erhält eine maximale Förderung von 14.850 Euro, einen Tilgungszuschuss sowie einen zinsverbilligten Kredit mit lediglich 1,81 Prozent Zinsen.

Wer die Vergleichsrechnung anstellt, den Altbau auf Effizienz 55 sanieren oder stattdessen ein Effizienzhaus 55 neu kaufen, wird schnell sehen, dass sich diese Investition in den Altbau lohnen kann. Zumal: Diese Form des Energieeffizient Sanierens spart bis zu 85 Prozent der vorherigen Energiekosten ein. Durch die Zuschüsse, zinsgünstige Kredite und die Energieeinsparung wird derzeit mit 15 Jahren Amortisationszeit gerechnet. Und der Trend geht eher zur stärkeren Energiepreissteigerung.

Basis für die Kostenberechnung

Basis für diese Beispielrechnungen ist ein durchschnittliches, freistehendes Einfamilienhaus, Baujahr 1970, unsaniert und mit 150 m² Wohnfläche. Der 4 Personen-Haushalt zahlte vor der Sanierung 3.150 € pro Jahr für 45.000 Kilowattstunden (kWh) Energie. Die Finanzierung wurde ungefördert berechnet und mit einem Zinssatz von 5 Prozent.

Fördermittelrechner für KfW Programm und Co.

Ganz gleich, ob Neubau oder Gebäudesanierung – unter folgendem Link bekommen Sie die für Ihre Bedürfnisse vorhandenen Fördermöglichkeiten zum energieeffizient Sanieren oder neu bauen: waerme-plus.de

Weitere Informationen zu den KfW-Fördermaßnahmen, Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten mit vielen Beispielrechnungen erhalten Sie unter: kfw.de

Quelle: www.dena.de, Text: Jürgen Rösemeier, Bilder: depositphotos/ ginasanders