Die ersten kanlligen Farben können wir nun im März-Garten entdecken und es steht viel Arbeit diesen Gartenmonat an. Diese Szenerie ist übrigens auf dem auf Frühlingsblüher spezialisierten Keukenhof, Niederlande, aufgenommen, der von Ende März bis Ende Mai Hunderttausende von Frühlingsblühern präsentiert. (c) Keukenhof
Der Garten im März: Die schöne grüne Saison schickt ihre Vorboten
Wer jetzt beim Spaziergang durch die Natur oder den eignen Garten die Augen offenhält, entdeckt die ersten Lebenszeichen von Bäumen, Sträuchern oder Stauden. Krokusse blühen in prächtigen Farben, Narzissen und Tulpen stehen in den Startlöchern. Und das Beste: Jetzt darf wieder gesät, gepflanzt und angelegt werden. Was an Arbeit im März-Garten so alles ansteht.
„Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten (Tagore).“ Das könnte nun wieder zum Leitspruch aller Gartenfreunde werden, denn es wartet viel Arbeit auf den Hobbygärtner in diesen Tagen. Zumal es die Temperaturen im März wieder zulassen, dass der Garten und die Beete für das Frühjahr fit gemacht und für einen schönen Sommer vorbereitet werden.
Die Garten-Arbeit im Ziergarten
Wer einen Komposter hat, freut sich jetzt über den wertvollen, kostenlosen Dünger, der nun im März in den Beeten ausgebracht werden kann. Gerade Stauden – die spätestens jetzt im März zurückgeschnitten werden – freuen sich über den natürlichen Langzeitdünger, der vorsichtig in die Oberfläche eingearbeitet wird. Aber auch alle anderen Pflanzen im Garten freuen sich nun über die erste Düngergabe. Und soll es vielleicht dieses Jahr ein neues Blumenbeet sein, dann kann dies jetzt schon vorbereitet werden. Dabei, wie bei allen Bodenarbeiten im Garten, auf weiße Schneckengelege achten und gegebenenfalls entfernen. Nachhaltiger Tipp: Störende Wildkräuter bei der Bodenvorbereitung nun entfernen. Viele davon sind übrigens essbar wie der lila blühende, starke Ausläufer bildende Gundermann oder die im Sommer weißblühende Vogelmiere. Diese und andere Wildkräuter sind eine herrlich würzige Bereicherung und Vitaminspritze für jeden Salat.
Neben Kompost sind organische Langzeitdünger die ideale Grundlage für den guten Start ins Frühjahr. Inspiriert von dem guten alten Pferdeapfeldünger gibt es beispielsweise gepresste Pferdeäpfel-Pellets oder jene auf rein pflanzlicher Basis.
Mineralische Dünger wie Blaukorn sollten gemieden werden, da sich das hierin enthaltene Nitrat zu krebserregendem Nitrit umbilden kann, welches bei übermäßiger Düngung sogar ins Grundwasser gelangt. Zudem ist Blaukorn giftig für Tiere wie für Menschen, verbessern letztlich nicht den Boden. Wer auf Nummer sicher gehen will: Eine Bodenprobe von mehreren Stellen im Garten an ein Labor geschickt, kann individuellen Aufschluss über die Bodenqualität geben.
Viele frühe Gemüsesorten können nun im Freiland, dem Frühbeet und dem Gewächshaus in die Erde. Der Boden sollte hierzu etwa 14 Tage vorher vorbereitet werden. (c) Thinkstockphotos
Wurzelnackte Rosen können im März-Garten gepflanzt werden, sofern es frostfrei ist, genauso wie laubabwerfende Sträucher, Bäume oder sommer- und herbstblühende Stauden. Stauden können nun auch geteilt werden, sind sie über die Jahre zu groß oder blühfaul geworden. Was beim Pflanzenteilen zu beachten ist, lesen Sie hier. Und ist der Blütenschmuck von eingetopften Narzissen und Co. verblüht, diese einfach nahe am Haus platzieren und sobald es endgültig frostfrei ist an gewünschter Stelle eingraben. Sommerblühende Sträucher können jetzt geschnitten werden. Zudem sollten spätestens jetzt abgestorbene Blumen- und Staudenstängel abgeschnitten werden.
Auch der Rasen freut sich nun über die erste Pflege. Unsaubere Rasenkanten können nun begradigt werden, wächst der Rasen in milden Regionen bereits deutlich ist eine Mahd angesagt. Dabei aber nur eine hohe Einstellung wählen. Wird mit einem Stickstoffbetontem Dünger ab Mitte März der Rasen gedüngt, dann mit dem Mähen etwa 10 Tage warten, rät die Deutsche Rasengesellschaft. Das Vertikutieren sollte nicht zu zeitig im Frühjahr vorgenommen werden, denn das bedeutet Stress für den Rasen. Auf jeden Fall sollte hiervor ebenfalls und rechtzeitig gedüngt worden und die Temperaturen etwas milder sein. Zudem können kahle Stellen nun nachgesät werden und es kann die Neuanlage eines Rasens mit der Bodenvorbereitung begonnen werden.
Nicht vergessen: Immergrüne Gehölze, Rhododendren und Azaleen sollten bei anhaltender Trockenheit gegossen werden. Wer Geld sparen möchte, besondere Sorten in seinem Garten wünscht und einfach Spaß daran hat, sollte spätestens jetzt seine Sommerblumen-Anzucht beginnen. Nachhaltige Tipps.
Garten-Arbeit im März: Der Gemüsegarten
Für den Kräuter- und Gemüsegarten gilt es nun auch, die Beete vorzubereiten. Etwa 14 Tage vor der Aussaat ist dies ideal. Petersilie, Pastinaken, Spinat, Erbsen, Radieschen oder Rettich sowie frühe Schnittsalatsorten können nun gesät und Zwiebeln gesteckt werden. Letztere eine Nacht über vor dem Stecken wässern, das verbessert den Start. Salate und Kohlrabi können im Gewächshaus oder mit Folienschutz ebenfalls in die Erde. Nachhaltiger Tipp für kleinere Gewächshäuser oder größere Frühbeete: Ein brennende, sicher stehende Kerze (Windlicht) hineinstellen, sollten die Temperaturen noch mal deutlich kühler werden. Die entstehende Wärme reicht aus, um die jungen Pflänzchen zu schützen.
Beerenobst ist beliebt und kann im März-Garten gepflanzt werden. Warum nicht mal eine Weinrebe, die auch in großen Kübeln auf dem Balkon gedeiht? (c) Thinkstockphotos
Viele andere Gemüsesorten wie Tomaten oder einige frühe Kürbissorten, Artischocken – machen sich auch gut im Staudenbeet! - oder Staudensellerie können jetzt auf der Fensterbank vorgezogen werden. Gleiches gilt für Kräuter, vom deutschen Klassiker Schnittlauch bis zum Exoten Zitronengras. Am besten im langlebigen Zimmergewächshaus, welches ein gutes, feuchtes Mikroklima unterstützt.
Der Garten im März: Arbeiten im Obstgarten
Gerade die geliebten Beerensträucher und Obstbäume können nun noch gepflanzt werden. Letztere von der Größe und Wuchsform nach dem vorhandenen Platz aussuchen. Eine Weinrebe kann ebenfalls die Obstauswahl im Garten – oder auf dem Balkon in einem großen Kübel – bereichern. Erdbeeren sollten vorsichtig vom vertrockneten Laub des letzten Jahres befreit und beim Rhabarber, sofern kein Frost mehr droht, der Winterschutz entfernt. Diesen, genauso wie Obstbäume, die Beerensträucher und Erdbeeren zusätzlich mit Kompost mulchen. Vertrocknete Äste von Beerensträuchern und Obstbäumen können abgeschnitten werden.
Das grüne Reich und was sonst noch zu tun ist
Ideal ist es nun im März, Trittplatten zu verlegen, etwa versenkt im Rasen. Dann sollten allmählich die Gartenmöbel gereinigt werden, gegebenenfalls Holzmöbel einen neuen Anstrich verpassen. Sind sie angegraut, dann können diese vorher leicht angeschliffen werden. Als nährender und lange haltbarer Anstrich sind natürliche Leinöle und Leinölfarben sehr gut geeignet. Töpfe vom letzten Jahr gründlich schrubben, um eventuelle Keime zu beseitigen. Sind unlasierte Töpfe mit Kalkflecken übersät, dann kann ein Bad über ein paar Tage in weichem Regenwasser und anschließendes Schrubben mit einer Wurzelbürste diese entfernen. Nachhaltiger Tipp: Ist kein Regenwasser zur Hand, dann hat ein Spritzer Essig in Leitungswasser den gleichen Effekt.
Zudem kann man sich einen Komposter bauen, über die Anschaffung eines Regenwasserfasses zum Anschluss an die Regenrinne nachdenken – Regenwasser ist nicht nur für Topfpflanzen ideal und kostenlos zum Gießen. Noch ein Tipp: Viele Gemeinden bieten einen Wasserzähler für jene Anschlüsse an, die ausschließlich für die Gartenbewässerung benutzt werden. Für dieses hier durchfließende Wasser wird keine oder eine geringere Abwassergebühr verlangt.
Wer Garten-Arbeiten im Februar verpasst hat, findet hier noch schnell die richtigen Tipps: Der Garten im Februar: Mit viel Schwung das Frühjahr einläuten. Zudem kann nun, hat man dies nicht schon im Herbst getan, ein neuer Garten angelegt werden. Mehr dazu in einem Artikel zum Anlegen eines Gartens.
Text: Jürgen Rösemeier
- Frühjahrsgarten