Energieverbrauch in Deutschland: 40 Prozent der Gesamtenergie für Häuser. Wärmeschutz schafft Abhilfe und spart Kosten.
Wärmeschutz von Gebäuden für nachhaltige Zukunft
Gebäude sind die größte Quelle zur Energieeinsparung. Alleine 40 Prozent der in Deutschland benötigten Energie werden in unseren Gebäuden eingesetzt. Auch entstehen hier 30 Prozent der CO2-Emissionen. Dies durch energetische Gebäudesanierung zu reduzieren, sollte Ziel der nahen Zukunft sein.
Die energetische Gebäudesanierung und die Modernisierung alter Immobilien sollte nach den Experten des Wärmeschutztages des Forschungsinstitutes Wärmeschutz München e.V. ein vorrangiges Ziel in Deutschland sein. Die Fachleute waren sich im Rahmen des Wärmeschutztages einig, dass die Regierung den Weg für eine höhere Sanierungs- und Modernisierungsquote und eine massive Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden, aber auch von betrieblichen Anlagen, freimachen müsse. Zum Erreichen dieses Ziels forderten die Wärmeschutz-Experten eine attraktive und ausreichende Förderung.
«Um den Markt für die energetische Gebäudesanierung zu beleben, muss die Förderung kontinuierlich von zwei auf fünf Milliarden Euro jährlich angehoben werden», so Stephan Kohler, Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur GmbH, kurz dena. «Der Gebäudesektor ist ein wesentlicher Teil der Energiewende, der Handlungsspielraum schafft und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen leistet».
Deutschland kann Vorreiter für Energieeffizienz werden
Klaus. W. Körner, Vorstandsvorsitzender des Forschungsinstituts für Wärmeschutz e. V. München, betonte für den Energieeffizienz-Standort Deutschland: «Wir können zum Vorreiter für Energieeffizienz werden. Die Produkte sind technisch ausgereift, unsere Fachleute qualifiziert. Jetzt geht es darum, die Markthemmnisse zu beseitigen, um die Energieeffizienz in Gebäuden und betrieblichen Anlagen in die Breite zu tragen».
Die energetische Gebäudesanierung und energieeffiziente betriebliche Anlagen stärken nachhaltig und auf lange Sicht gesehen die heimische Wirtschaft: Gewerbe, Handwerker und mittelständische Betriebe profitieren unmittelbar von neuen Aufträgen zur Sanierung von Gebäuden, der Modernisierung alter Heizungsanlagen und Ausstattung mit Technik aus dem erneuerbaren Energien-Bereich oder beim Umsetzen von Wärmeschutz-Maßnahmen. Zudem senken energieeffiziente betriebliche Anlagen die Produktionskosten und stärken die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.
«Deutschland und insbesondere auch Bayern können sich hier als Technologiestandort weiter profilieren. Investitionen in Energieeffizienz wirken als Motor für die Wirtschaft und schaffen Wettbewerbsvorteile bei Anbietern und Nutzern», betonte Constantin Schirmer der Bayern Innovativ GmbH und Teilnehmer des Wärmeschutz-Tages.
Schafe auf der grünen Weide: Die natürlich gewachsene Wolle ist ein guter, ökologischer Dämmstoff.
Eine energetische Gebäudesanierung ist in jedem alten Haus möglich, selbst im Denkmalschutzbereich, etwa alter Steinhäuser oder Fachwerkhäuser. Gerade der ökologischen Gebäudesanierung kommt nicht nur aufgrund der vielen Umwelt- und Wohnraumgifte immer mehr Bedeutung zu. Natürliche, rein ökologische Dämmstoffe sind nicht nur im Trend. Sie stehen energetisch gesehen und in ihrer Lebensdauer den herkömmlichen Dämmstoffen in nichts nach. Zudem sind natürliche Dämmstoffe völlig unproblematisch zu recyceln. Dies können Celluloseflocken zum Einblasen in den Dachstuhl sein, Cellulose-Dämmplatten, Hanf-, Kork- oder Holzfaserdämmplatten oder auch Schafwollmatten sein, um nur ein paar der möglichen ökologischen Dämmstoffe zu benennen, die sich für eine Innenraum- Boden-, Decken- oder Dachdämmung eignen. Je nach Herstellungsverfahren gibt es auch Außendämmungen aus ökologischen Dämmstoffen.
Der Vorteil der ökologischen Dämmstoffe: Die Außenwand wird nicht – wie in aller Regel durch kunststoffbasierte Außendämmungen - «hermetisch» abgeschlossen und kann nicht mehr atmen. Vielmehr sind diese ökologischen Dämmstoffe atmungsfähig und ermöglichen einen Raumklima begünstigenden Feuchteaustausch, diffusionsoffen genannt. Es würde sich auch niemand freiwillig ein Plastiktüte über den Kopf stülpen. Denn damit fällt das Atmen schwer. Warum also, sollten Sie das mit ihrem Haus machen?
- Mehr Informationen zu ökologischen Dämmstoffen und der ökologischen Gebäudesanierung erhalten Sie in unserem Artikel: «Ökologisch dämmen, klimafreundlich heizen».
- Der NABU hat eine Liste der ökologischen Dämmstoffe mit ausführlicher Beschreibung erstellt.
Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH, Text: Jürgen Rösemeier