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Gesundes Weihnachten: Vom Bio-Weihnachtsbaum bis zur Lichterkette
Geschätzte 25 Millionen Weihnachtsbäume halten in den deutschen Wohnzimmern jährlich Einzug. Dass hierfür oftmals lange Transportwege aus Osteuropa oder Skandinavien nötig sind, ist ebenso kaum bekannt wie die Tatsache, dass man sich häufig und strenggenommen giftigen Sondermüll ins Haus holt. Mehr dazu, zur Brandgefahr durch Lichterketten und giftige Geschenke unter dem Weihnachtsbaum.
Sie kommen aus dem Massenanbau in Skandinavien, Polen oder Irland – auch wenn man denken mag, dass das weihnachtliche Grün aus heimischen Wäldern kommen könnte. Die Folgen dieser Monokulturen sind nicht nur für die Umwelt verheerend. Die Bäume werden aufgrund der Krankheitsanfälligkeit mit Pestiziden behandelt und massiv gedüngt. Ein Bio-Weihnachtsbaum-Züchter sagte gegenüber der Redaktion von ecowoman, dass die Bäume durch den immensen Chemieeinsatz sogar doppelt so schnell wachsen. Selbst der Einsatz von Gentechnik sei heute Standard, um den perfekten Weihnachtsbaum zu züchten.
Ein Bio-Weihnachtsbaum: Weil es gesünder und umweltfreundlich ist
Das Problem der Monokulturen ist, dass sie massiven Schaden an der Umwelt anrichten. Denn nicht nur die langen Transportwege belasten die Umwelt, auch der massenhaft eingesetzte, synthetische Dünger und die Unmengen an benötigten Pestiziden – die Kruz der Monokulturen generell - tragen zur weitläufigen Umweltverschmutzung bei.
Doch nicht nur die Natur leidet. Auch Mensch und Tier. Vielleicht kennen das einige: Man sitzt in wunderbar geschmückten, weihnachtlichen Wohnzimmer und bekommt Kopfschmerzen oder andere, unerklärliche Beschwerden. Das kann sehr gut an dem Weihnachtsbaum liegen, der mit Pestiziden so belastet ist, dass es sogar unserer Gesundheit schadet. Selbst das Haustier, das vielleicht mal am Baum oder den Nadeln knabbert, kann erheblichen Schaden davontragen.
Der nachhaltige Tipp: Lieber bewusst auf regionale, ökologisch erzeugte Weihnachtsbäume setzen. Diese kommen nicht aus Monokulturen, sind dadurch weniger empfindlich und benötigen wie der heimische Wald selbst keine Chemikalien. Verständlicherweise sind diese aufgrund des Mehraufwandes – oft grasen Schafe zwischen den Bäumen, um den Grasbewuchs zu mindern, der den Bäumen das Wasser nimmt – und aufgrund des langsameren Wachstums etwas teurer. Aber selbst eine schöne, zwei Meter große Tanne gibt es in Bio-Qualität ab etwa 50 Euro. Weiterer Vorteil: Die Bio-Weihnachtsbäume aus der Region sind viel frischer und nadeln daher nicht oder nur wenig. Wo Sie einen nach Bio-, FSC- oder Naturland-Richtlinien angebauten Bio-Weihnachtsbaum finden, hier eine Liste von RobinWood.
Der Bio-Weihnachtsbaum aus der Region ist die gesunde Wahl. Manche Züchter bieten sogar das Selberschneiden an. (c) Thinkstockphotos
Noch ein Tipp: Es können sich Zecken im Winterschlaf in den Bäumen befinden. Diese halten ab 8 Grad Winterruhe. Daher: Erst in der Garage oder im Keller eine Nacht zwischenlagern, sodass der Baum sich aufwärmen kann. Anschließend gründlich schütteln und dann erst im Wohnraum aufstellen.
Ein Lichtlein brennt oder gleich die ganze Wohnung
Lichterketten sind beliebt und haben nahezu in jedem Haushalt zur Adventszeit Einzug gehalten. Unbedingt darauf achten sollte man, dass die Lichterketten ein eindeutig sichtbares „GS“-Prüfzeichen für ‚geprüfte Sicherheit‘ haben rät die Aktion Das Sichere Haus, kurz DSH. Im Idealfall ist dann auch der Hersteller gekennzeichnet und/oder der Importeur und eine verständliche Gebrauchsanleitung liegt bei. Sind all diese Kriterien gegeben, dann kann der Konsument sicher sein, dass er sichere Qualität gekauft hat. Alles andere kann brandgefährlich sein.
Generell sollte, gleich ob als Weihnachtsbaumbeleuchtung oder Raumdekoration bei Lichterketten die Wahl auf energiesparende Leuchtdioden gesetzt werden. Nicht zuletzt auch aus dem Grund, dass sich die Leuchtmittel von alten, konventionellen Lichterketten auf bis zu 70 Grad erhitzen. Das reiche laut DSH bereits aus, um beispielsweise einen in unmittelbarer Nähe hängenden Strohstern zu entzünden.
Der Geruchstest: Bei Kinderspielzeug ein wichtiger Fingerzeig
Geschenke gerade für Kinder sollen einen Freude machen. Auf Nummer sicher geht auch hier, wer auf das GS-Zeichen oder ein TÜV-Siegel achtet. Doch leider prüfen nicht alle Tests die Inhaltsstoffe der Produkte. So kann der Teddy oder das lackierte Holzspielzeug – wie die letzten Jahre zeigten – durchaus giftige Chemikalien enthalten, die weit über den erlaubten Grenzwerten liegen. Letztere will die EU im nächsten Jahr übrigens teilweise sogar noch anheben.
Damit das Schenken auch der Gesundheit nicht schadet, gilt es einiges zu beachten. (c) Thinkstockphotos
Der Geruchs- und Rubbeltest bereits im Laden verschafft dem Schenkwilligen zumindest einen ersten Anhaltspunkt. Stinkt der Teddy oder färbt das Spielzeug beim kräftigen Rubbeln ab, dann heißt es ‚Finger weg‘. Leider ist dieser einfache aber sinnvolle Test beim steigenden Trend, im Internet zu kaufen, erst nach Erhalt der Ware möglich.
Wer auf diese Dinge achtet und auf ein paar umweltfreundliche Maßnahmen, der feiert ein schönes, gesundes und sicheres Weihnachtsfest.
Text: Jürgen Rösemeier, Bild: Depositphotos/monkeybusiness