Das Laub färbt sich, die Tage werden kürzer und die Ernte im Topfgarten und in den Gemüsebeeten ist im vollen Gange. Was zu beachten ist, auch bei Kübelpflanzen. (c) Thinkstockphotos
Tipps für Garten und Balkon: Der goldene Oktober ruft
Die Zeit des Gießens im Garten und auf dem Balkon ist nun fast vorbei. Und es ist weiterhin Erntezeit, manch knackiges Gemüse kann noch in die Erde, Kräuter ziehen so langsam auf die Fensterbank und der Garten kann jetzt angelegt oder umstrukturiert werden. Schließlich legen sich Herbstblüher kräftig ins Zeug und erfreuen den Betrachter. Diese und weitere Tipps auch für Kübelpflanzen.
Nach der Saison ist vor der Saison. Das gilt jetzt für alle, die im Garten neue Beete anlegen möchten oder den Garten überhaupt erst bepflanzen wollen. Denn: Vieles kann nun in die Erde, denn jetzt ist die richtige Jahreszeit, um Rosen, Hecken, Sträucher, aber auch Stauden zu pflanzen. Denn die Erde ist noch warm genug zum Einwurzeln, aber nicht mehr so heiß wie im Sommer und die Pflanzen freuen sich über einen schönen Herbstregen. Einzige Ausnahme: Spätblühende Pflanzen und Herbstblüher sollten eher im Frühjahr gepflanzt werden. Mehr Informationen, wie Sie schon bei der Planung auf Nummer sicher gehen und was zu beachten ist: Jetzt im Herbst einen (Bio-)Gartenanlegen und wie das Pflanzen im Herbst auch Laien gelingt.
Blumenzwiebel für Balkon und Garten
Jetzt ist noch genügend Zeit, Blumenzwiebel in die Erde zu pflanzen. Das geht übrigens auch prima für den Balkon und macht das städtische, grüne Refugium schon im zeitigen Frühjahr zur blühenden Oase. Ein tieferer Weidenkorb oder eine alte Obstkiste, ausgekleidet mit einer Plastiktüte (ein paar Löcher für den Wasserabzug einschneiden) oder sonstige, frostfeste Gefäße mit Blumenzwiebeln füllen und schon ist der tolle Frühjahrsgruß selbst gemacht und die teure, vorgetriebene Ware aus dem Gartencenter und Floristen gehört der Vergangenheit an. Faustformel zum Pflanzen: Wie für das Blumenbeet, so gilt auch für das Pflanzen von Blumenzwiebeln in Gefäße: Etwa doppelt so tief einpflanzen wie der Durchmesser der Zwiebel ist. Und spätestens vor den ersten Frösten.
Kräuter, Salat und mehr
Viele freuen sich derzeit noch über frisch geerntetes Gemüse und knackige aus den Beeten und Balkon. Doch auch jetzt kann noch so manches in die Erde. Einige Sorten des schnellwachsenden Ruccolas, Beispiel die sehr aromatische Biosorte ‚Sanfter Italiener‘, dürfen noch bis November ausgesät werden. Gleiches gilt für Feldsalat und Winterportulak, welcher wie Feldsalat die Küche bereichert (kann auch wie Spinat kurz angedünstet werden. Wird es kalt und man möchte trotzdem ernten, dann einfach ein langlebiges Gartenvlies zum Schutz darüber. Ruccola macht übrigens auch auf der Fensterbank eine gute Figur! Auch gut: Im Frühbeetkasten einsäen und den ganzen Winter ernten. Letztere gibt es übrigens auch für den Balkon.
Wer im Frühjahr Kürbisse gepflanzt hat, kann sich nun auf eine reiche Ernte freuen. Neben der weiteren, reichlichen Ernte im Topfgarten und dem Gemüsebeet starten nun die Vorbereitungen für das Finale. (c) Thinkstockphotos
Kräuter frisch im Winter zu ernten ist ebenfalls möglich. Dazu beispielsweise jetzt Schnittlauch und Petersilie im Garten oder auf dem Balkon abstechen und in kleinen Töpfen auf der Fensterbank platzieren oder diese frisch säen und an einem warmen und hellen Ort aufstellen. Mehr zu Kräutern auf der Fensterbank.
Balkon und Garten: Das ist jetzt noch wichtig
Geranien können jetzt im Keller oder der Garage überwintern. Der Vorteil: Im nächsten Frühjahr müssen keine neuen Pflanzen gekauft werden. Das viele Verblühte stört nun so manchen akkuraten Balkon- und Gartengärtner. Doch viele nützliche Tiere freuen sich noch über abtrocknende Stängel oder Samenstände und nutzen dies schon bald als willkommenen Winterschutz. Daher kann ruhig Verblühtes bis zum kommenden Frühjahr stehen bleiben. Übrigens: Samen für die Frühjahrsaussaat können jetzt noch gesammelt werden.
Laubbläser oder -Sauger sind nicht nur zur Reinigung von Wegen in den Großstädten mehr und mehr beliebt. Auch in deutsche Gärten halten diese ‚Krachmacher‘ Einzug. Der Hobbygärtner sollte lieber zum althergebrachten Rechen greifen und anfallendes Laub hiermit beispielsweise vom Rasen kehren. Denn: Viele kleine Tiere suchen in dem Laub Deckung oder nutzen es als Nahrung. Gerade der Laubsauger zerstört diese wichtigen Lebewesen im Garten. Daher zusammenrechen und als günstiges Mulchmaterial für die Beeete nutzen oder zu einem mit Reisig beschwerten Haufen zusammenfügen. Insekten und Igel bedanken sich für dieses kuschelige Winterlager.
Kübelpflanzen richtig überwintern
Heimische Pflanzen und Stauden, die auch in den Beeten überwintern, können problemlos im Freien überwintern. Die Gefäße sollten aber frosthart sein und an geschützter Stelle ohne direkten Bodenkontakt aufgestellt werden. Beispielsweise Hochstammrosen danken es, wenn sie mit einem Vlies umwickelt (auch der Topf) und an der Veredelungsstelle gemulcht werden. Achtung: Gießen nicht vergessen. Selbst später im Winter, herrscht kein Frost, benötigen die Pflanzen Feuchtigkeit. Ansonsten droht Frosttrocknis.
Exotische Pflanzen, aber auch Zitrusfrüchte, sollten jetzt schon in die eigenen vier Wände (kühler Standort wie das Treppenhaus) oder einen hellen, nicht zu kühlen Keller einziehen. Mediterrane Pflanzen wie Olive oder Oleander können bis kurz vor dem Frost im Freien verbleiben. Sind sie zu groß geworden, dann kann man sie jetzt noch schneiden. Oleander blühen dann allerdings etwas später im nächsten Sommer. Für den Standort gilt generell: Je wärmer die Heimat der Pflanzen ist, desto wärmer sollte der Überwinterungsstandort sein. Mehr zum Überwintern von Kübelpflanzen.
Text: Jürgen Rösemeier