Nachhaltigere Zukunft ohne Torf
Wer denkt beim Hobbygärtnern hinterm Haus schon daran, mit dem eigenen Gemüsegarten die Umwelt zu belasten? Durch den hohen Torf-Anteil in konventioneller Blumenerde ist das leider oft der Fall. Doch es gibt nachhaltige Alternativen.
Moore bestehen aus Torf. Genauso wie herkömmliche Blumenerde, wie sie in Deutschland in großen Mengen von Freizeitgärtnern verwendet wird. Vielen von ihnen ist gar nicht bewusst, dass sie damit die Umwelt gefährden. ecowoman erklärt, warum das so ist und was wir dagegen tun können.
Trockenlegung der Moore zerstört Ökosysteme
Um den hohen Bedarf an Torf zu decken, werden Moore trocken gelegt – mit dramatischen Folgen für Umwelt und Klima auf unserem Planeten. Moore speichern doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Erde zusammen und beheimaten seltene Tier- und Pflanzenarten. Durch die Trockenlegung der Moore verlieren diese ihren Lebensraum und es werden außerdem jährlich mehr als 40 Millionen Tonnen CO2 freigesetzt. Torf ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, doch bis sich eine etwa einen Meter dicke Torfschicht gebildet hat, dauert es fast eintausend Jahre.
Torffreies Sortiment bis 2025
Erfreulicherweise wächst das Bewusstsein für die Problematik sowohl bei Verbrauchern als auch bei Herstellern und umweltbewusste Hobbygärtner können für das eigene Blumenbeet im Garten zunehmend auf torffreie Alternativen zurückgreifen. Der Baumarktriese toom setzt jetzt ein deutliches Zeichen auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft: toom bietet bereits fünf torffreie Erden der Eigenmarke an.
Als erste Baumarktkette will das Unternehmen bis spätestens 2025 das gesamte Erdensortiment dann auf torffreie Alternativen umstellen. Was die Eigenmarke angeht, läuft die Umstellung bereits auf vollen Touren. Seit 2014 werden die toom Naturtalent-Kräuter-, Universal- sowie Tomaten- und Gemüseerde in torffreier Bio-Qualität angeboten, ab April 2016 wird auch die toom Balkon- und Kübelpflanzenerde ohne Torf erhältlich sein. In den anderen torfhaltigen toom-Erden wird der Anteil an Torf in den nächsten Jahren nach und nach verringert und durch nachhaltigere Rohstoffe ersetzt.
Der Plan beinhaltet aber nicht nur die toom Qualitätsprodukte, spätestens in neun Jahren wird es auch keine torfhaltigen Markenprodukte anderer Hersteller mehr zu kaufen geben. Ausnahmen bilden lediglich einige Spezialerden, die für die besonderen Bedürfnisse von Pflanzen wie Azaleen oder Rhododendron benötigt werden.
Label kennzeichnet nachhaltigere Produkte
Ein weiteres Zeichen für mehr Nachhaltigkeit ist die Auszeichnung verschiedener toom-Produkte mit dem PRO PLANET-Label. Das PRO PLANET-Label kennzeichnet Produkte, die Mensch und Umwelt deutlich weniger belasten als vergleichbare herkömmliche Artikel und macht nachhaltigere Alternativen beim Einkauf auf den ersten Blick erkenntlich. Neben diversen Dispersionsfarben und Lacken sowie Laminat und Konstruktionsholz trägt auch die torffreie toom Naturtalent Universalerde in Bio-Qualität das PRO PLANET-Label.
Torf kurz erklärt:
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Quelle: Rewe Group, toom Baumarkt GmbH, Bild: depositphotos/ umabatata, prudkov, Text: Ronja Kieffer