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Organischer Dünger

So gelingt der ökologische Gemüseanbau zuhause

Die Gemüsebeete zur neuen Gartensaison sind angelegt und die neue Ernte wächst heran. Für optimales Wachstum benötigen die Pflanzen jetzt die richtigen Nährstoffe, sprich Düngung. Wie düngt man Gemüse richtig ohne die Umwelt und die neue Ernte zu belasten? 

Notwendige Düngung für verschiedene Gemüsesorten

Für ein gesundes, üppiges Wachstum benötigen Pflanzen neben Licht und Wasser auch eine Reihe weiterer Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor oder Kalium, die sie der Erde entziehen. Mit jeder Ernte gehen somit Nährstoffe im Boden verloren und es muss zusätzlich gedüngt werden. Biologische Dünger beeinflussen nicht nur das Wachstum positiv, sondern auch den Nährstoffgehalt der verschiedenen Gemüsesorten ohne die Umwelt zu belasten.

Bei der Düngung unterscheidet sich Gemüse nach Nährstoffbedarf in Schwach-, Mittel- und Starkzehrer. Während Schwachzehrer wie Kräuter, Feldsalat oder Radieschen meist recht genügsam sind, müssen den Starkzehrern ordentlich Nährstoffe zugeführt werden. Zu ihnen zählen Tomaten, Kürbis, Zucchini, Kohl und Kartoffeln. Beliebte Mittelzehrer sind Möhren, Mangold, Salat, Fenchel oder Kohlrabi; auch sie müssen zusätzlich gedüngt werden. Dies bedeutet für die Gartenplanung, dass sich die Düngung auf die Beete mit den Starkzehrern konzentriert, bevor im Folgejahr Mittel- und das Jahr darauf dann Schwachzehrer dort gut wachsen können.

MIt den richtigen Nährstoffen zur erfolgreichen Ernte.

Warum organischer Dünger?

Mineralische Dünger sind aus verschiedenen Gründen nicht unproblematisch für die Umwelt. Organische Dünger hingegen belasten weder Böden noch unser herangezogenes Essen. Hierbei handelt es sich um Produkte tierischen oder pflanzlichen Ursprungs, die in der Landwirtschaft anfallen. Verwendet werden können beispielsweise Mist, Gülle oder Futterreste, aber auch Pflanzenreste, Kompost, Hornspäne, Kaffeesatz oder Pflanzenjauchen. Organische Dünger beinhalten noch eine Reihe mehr vorteilhafter Eigenschaften. Deren Nährstoffe müssen von den Mikroorganismen im Boden zwar erst aufgeschlossen werden, um sie für die Pflanzen verfügbar zu machen, im Vergleich zu mineralischem Dünger ist das Ergebnis aber umso langfristiger. Zudem können die Nährstoffe nicht so leicht durch Regenwasser ausgewaschen werden und es ist fast unmöglich, sein Gemüse zu überdüngen. Die meisten organischen Dünger liefern auch einen wichtigen Beitrag zur Humusbildung. Bei der Einarbeitung von Ernteresten beispielsweise verwandeln fleißige Bodenlebewesen die abgestorbenen Pflanzenteile, setzen frische Nährstoffe frei und parallel dazu bildet sich Humus.

Hausmittel für den Garten

Im Handel lassen sich eine Reihe organischer Dünger kaufen. Am bekanntesten sind Hornspäne, Knochenmehl oder Guano. Doch auch der eigene Garten selbst liefert eine Reihe organische Düngemittel wie Mulch oder Kompost, der leicht in die obere Erdschicht eigearbeitet werden sollte. Umfassende Tipps Rund um den Gemüsegartenund zum richtigen Düngen mit Mulch und Kompost. Jauche, Tee, Sud, Brühe oder Kaltwasserauszug aus verschiedenen Pflanzen sind gute Mittel, um das Gemüse schnell mit Nährstoffen zu beliefern. Großer Beliebtheit erfreut sich inzwischen die Brennnesseljauche. Sie lässt sich einfach selbst herstellen, gleichzeitig verschwinden lästige Brennesselbüsche sinnvoll aus Gartenecken.

Tipp: Brennnesseljauche selbst herstellen

Gefüllt wird eine Tonne oder Eimer zu etwa zwei Dritteln mit grob zerkleinerten Brennesseln. Anschließen mit Regenwasser auffüllen, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind. Das Gefäß mit einem Deckel, Gitter oder Tuch abdecken. Bereits nach wenigen Tagen beginnt der Gärungsprozess, der leider mit einer erheblichen Geruchsentwicklung einhergeht. Alle 2-3 Tage muss die Jauche umgerührt werden. Nach etwa zwei Wochendunkel ist die Jauche fertig, wenn sich kein Schaum mehr beim Rühren entwickelt. Verdünnt mit Wasser im Verhältnis 1:10 kann die Erde um die Gemüsepflanzen jetzt damit gegossen und gleichzeitig gedüngt werden.  Neben Brennnesseln eignen sich auch Beinwell, Ackerschachtelhalm, Rainfarn oder Zwiebeln, Knoblauch und Kapuzinerkresse aus dem Gemüsegarten für das Ansetzen einer Jauche.

Übrigens: Verdünnte Brennnesseljauche ist zudem ein gutes Mittel gegen Blattläuse, wenn die Tierchen damit besprüht werden!

Gründüngung stärkt den Boden

Nach der Ernte kann man dem Boden mit einer Gründüngung eine Erholung gönnen. Der Anbau von Phacelia, Buchweizen, Lupine & Co geben dem Boden wichtige Nährstoffe zurück, verbessern die Bodenstruktur und schützen vor Erosion. Die Pflanzen frieren im Winter ab oder werden vorher abgemäht, als Mulch genutzt oder leicht in den Boden eingearbeitet. So leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Fruchtbarkeit, Humusbildung und zur Düngung.

Rundherum gut versorgt ist das eigene Gemüsebeet also auch mit organischem Dünger und der richtigen Planung. Das Ergebnis ist gesundes, nahrhaftes Gemüse. Gewissenhafte organische Düngung wirkt sich sogar positiv auf Flora und Fauna aus! Weitere fachmännische Tipps zur nachhaltigen Aufzucht von Gemüse gibt es bei www.meine-ernte.de. Weiter lesen.

Meine Ernte ermöglicht Städtern den eigenen Gemüseanbau

"Meine Ernte" ermöglicht es vielen Menschen selbst angebautes Gemüse zu genießen.

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Quelle: meine ernte Ganders und Kirchbaumer GbR , Bild: Meine ernte/Depositphotos: lyashik/robertprzybysz, spectral, artursfoto1, Text: Tine Esser