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Garten-Bewässerung im Sommer: So grünt das heimische Refugium
Besonders in den heißen Sommermonaten ist die richtige Bewässerung von Pflanzen und Rasen notwendig, damit alles optimal wächst, gedeiht, die Ernte optimal ausfällt und auch der grüne Gartenteppich saftig grün bleibt. Was hierbei zu beachten ist, lesen Sie hier.
Heiße Sommertage machen dem Rasen ordentlich zu schaffen und die mehr oder weniger großen Zier- und Nahrungspflanzen benötigen die richtige Wassermenge, um optimal zu wachsen. Das gilt nicht nur für den Garten, sondern auch für Balkon und Terrasse. Denn die kleinen Gefäße können an heißen Sommertagen schnell austrocknen, da sie nur bedingt Wasser aufnehmen und Gefäße aus Ton oder Terrakotta auch viel Wasser verdunsten. So nehmen gerade auf diesen kleinen grünen Inseln die Pflanzen bei hohen Temperaturen schnell Schaden.
Saftiges grün: Den Rasen richtig bewässern
Damit der Rasen frisch und saftig bleibt, sollten Gartenbesitzer ihn in der warmen Jahreszeit künstlich bewässern. Vor allem in der Zeit zwischen Juli und August fehlen dem Rasen die benötigten Niederschlagsmengen Regen. Wenn der eigene Fußabdruck auf dem Rasen zurückbleibt und sich einzelne Grashalme oder sogar schon kleine Rasen-Flächen gelblich verfärben, ist es höchste Zeit, mit dem Bewässern zu beginnen, rät immowelt.de. Am besten sollten Gartenbesitzer den Rasen regelmäßig an einem oder zwei Abenden in der Woche beregnen. Dafür gründlich wässern. Denn so kann das Wasser über Nacht tief in die Erde eindringen und den Wurzeln wieder Kraft zum Wachsen geben. Täglich nur wenig wässern hat zur Folge, dass das Wasser beim Beregnen nicht tief genug eindringt. In der prallen Sonne würde das Wasser verdunsten, bevor der Rasen es aufnehmen kann. Um den Rasen auch in der Urlaubszeit regelmäßig mit Wasser zu versorgen, ist es sinnvoll eine Zeitschaltuhr einzusetzen, rät immowelt.de. Die Geräte können beispielsweise auf den Wasseranschluss am Haus angeschlossen werden und mittels Programmierung individuell eingestellt werden.
In kleinen Gärten reicht zum Bewässern ein Gartenschlauch mit Sprühregenaufsatz meist aus. Um große Rasenflächen zu beregnen, ist es sinnvoll, einen Rasen-Sprenger an den Gartenschlauch anzuschließen. Die Düsen des Sprinklers bewegen sich durch den Wasserdruck und sorgen so für eine gleichmäßige Bewässerung der gesamten Rasenfläche. Vorsicht ist aber bei an den Rasen angrenzenden Rosen und Tomaten geboten. Denn selbst im Bio-Garten ist dann Kraut- und Braunfäule an den Tomaten schnell die Folge und die Rosen bekommen leicht Sternrußtau und andere pflanzenschädigende Krankheiten durch das Spritzwasser.
Die richtige Wassermenge für Rasen, Tomaten und Co.
Die Devise beim Bewässern heißt: Gleichmäßig, dosiert und in ausreichender Menge gießen. Nur so erhält der Rasen genügend Feuchtigkeit, ohne dass dabei der Boden verschlämmt wird. Die Wassermenge sollte etwa 10 bis 15 Liter pro Quadratmeter Rasen betragen, was einer Bewässerungszeit von etwa einer bis eineinhalb Stunden entspricht. Unter Bäumen oder in den Nähe von dichtbepflanzen Beeten benötigt der Rasen etwas mehr Wasser. Nebeneffekt: Der Rasen wurzelt tiefer und ein stark durchwurzelter Boden macht den Rasen bei Trockenheit wesentlich unempfindlicher.
Regenwasser nutzen: Im Garten immer die erste Wahl
Anstatt mit Leitungswasser können alle Pflanzen mit Regenwasser bewässert und kann der Rasen beregnet werden. Das Wasser dafür wird das ganze Jahr über entweder in Regentonnen oder aber in unterirdischen Zisternen gesammelt. Der Vorteil: Mit der Verwendung von Regenwasser können Gartenbesitzer nicht nur Geld sparen – insbesondere die Kosten für die Abwassergebühren -, sondern auch ihren Pflanzen etwas Gutes tun. Es ist kalkarmer, weicher und somit viel verträglicher als das Wasser aus der Leitung.
Tipps für Garten- und Balkongießen: Kinderleicht und effizient. Foto: ©iStockphoto.com / Anatoliy Samara
Neben dem ausreichenden aber nicht täglichen Wässern des Rasens, gibt es allerlei andere Möglichkeiten effizienter zu wässern.
- Gießen Sie Balkon und Garten abends. Dann haben die Pflanzen nicht nur Zeit, in der sonnenfreien kühleren Nacht, das Wasser aufzunehmen, das Wasser wird nicht sofort durch die Sonne verdunstet und die von der Sonne aufgeheizten Blätter werden durch das kalte Wasser nicht geschädigt.
- Töpfe - beispielsweise vom Kauf der Pflanzen übrig – neben der Pflanze eingegraben und mit Wasser gefüllt ist effizienter, als die Bodenoberfläche zu gießen. Viel Wasser läuft dann ab und landet nicht an den Wurzeln der Pflanze. Besonders ideal bei Tomaten.
- Für größere Beete können Bewässerungssysteme wie Bewässerungsschläuche angeschlossen werden. Manuell an den Wasserhahn angeschlossen oder mittels zwischengeschaltetem, programmierbarem Bewässerungssystem, kann der Hobbygärtner bis zu 60 Prozent an Wasser sparen. Die Bewässerungs-Systeme gibt es auch für den Balkon.
- Bei Tomaten immer das Blattwerk unterhalb der letzten Rispe mit Tomaten-Früchten oder Tomaten-Blüten abschneiden. Zum einen benötigen Tomaten dann weniger Wasser (Verdunstung über Blätter reduziert) und zum anderen hilft dies effizient gegen Tomaten-Krankheiten wie Braun- und Krautfäule. Denn: Die Blätter werden nicht mehr nass beim Gießen und der Kontakt mit dem feuchten Boden wird vermieden.
- Mulchen spart auch Wasser, denn die Verdunstung und Erwärmung des Bodens ist geringer. Rinden-Mulch, Mulch aus Hackschnitzel oder Kies als Mulch sind ideal, sehen gut aus und hemmen oder verhindern Unkrautwuchs. Die Zersetzung von Rinden-Mulch hemmt aber das Pflanzenwachstum. Daher ist die jährliche Gabe von Chemie freiem Langzeit-Dünger ratsam. Natürliche Hornspäne sind hierzu bestens geeignet.
- Immergrüne Pflanzen auch in der kalten Jahreszeit nicht links liegen lassen. Wenn es Plusgrade hat, auch hier mal die Pflanzen gießen. Denn die Blätter verdunsten auch in dieser Zeit Wasser und die Pflanze kann austrocknen. Dies gilt insbesondere für Kübelpflanzen, die im Freien überwintern.
Kostensenkungs-Tipp bei Abwasser-Kosten im Garten
Die Abwassergebühren sind höher als für Frisch- oder Trinkwasser und steigen an. Das rührt daher, dass die Kosten für die Kommunen für die Wasseraufbereitung steigen. Daher die Empfehlung, einen Wasserzähler für das Garten-Wasser zu installieren. Hierzu gibt es verschiedene Systeme. Fragen Sie bei Ihrer Stadt oder Gemeinde nach, welche Methode sie akzeptiert. Denn so spart man auf das gegossene Wasser die Abwasser-Gebühren. Dies ist manchmal bei den Gemeinden nicht gerne gesehen, doch es lohnt sich hier nachzufragen. Denn das Wasser wird der Natur schließlich direkt zurückgeführt und muss nicht aufbereitet werden. So spart man schnell 100 Euro und mehr an Gebühren im Jahr, je nach Gartengröße und Wasserbedarf.
Quelle: Immowelt, Text: Jürgen Rösemeier