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Onlinesicherheit
Online sicher unterwegs

Online sicher unterwegs: Darauf sollten Nutzerinnen achten

Ob mit Alarmanlage oder Überwachungskamera – viele Menschen sorgen für mehr Schutz in ihren vier Wänden. Doch auch zuhause betritt man häufig unsicheres Terrain: nämlich in der digitalen Welt beim alltäglichen Surfen und der Kommunikation. Wie sorgen Internetnutzerinnen für maximale Onlinesicherheit, welche Probleme lauern im Netz und wie kann man damit umgehen? Dieser Artikel zeigt die wichtigsten Stolperfallen und entsprechende Lösungen.

Welche Probleme können online auftreten?

Phishing, Hacking, Online-Erpressung – die potenziellen Sicherheitsprobleme im Netz sind sehr vielfältig. Im Detail ist dabei vor allem Folgendes zu beachten:

1. Phishing – Datenklau mit Ansage

Beim Phishing verschicken Kriminelle Nachrichten, die den Empfänger dazu auffordern, sensible Daten wie seinen Online-Kontozugang oder ein Account-Passwort preiszugeben. Warum der Empfänger das tun sollte? Weil die Betrüger sich bemühen, seriöse Absender (z.B. die Hausbank) zu imitieren und mit dem Stressfaktor arbeiten. So erhalten Bankkunden etwa eine Aufforderung per E-Mail, ihre Online-Zugangsdaten zu bestätigen, da andernfalls das betreffende Giro-Konto gesperrt würde. Im Umlauf sind auch SMS, die über ein nicht zugestelltes Paket benachrichtigen und dazu auffordern, auf einen Link zu klicken. Welche Maschen gerade in Mode sind, können Betroffene über Sicherheitsratgeber und den Phishing-Radar der Verbraucherzentrale erfahren.

2. Hacking – Einbruch in die Privatsphäre

Hacking ist ein Oberbegriff für Strategien, die Sicherheitslücken in Netzwerken und Geräten ausnutzen. Betroffen sind nicht nur Institutionen und Unternehmen, sondern auch private Endverbraucher. Eine häufige Strategie sind gefälschte WLAN Access Points (WAP): Hier wird dem Nutzer ein öffentlicher WLAN-Punkt angezeigt, der seriös klingt (z.B. WLAN Hbf Köln), aber die Daten abgreift, sobald sich jemand einloggt. Eine andere Methode funktioniert über Keylogger-Software, die dem Hacker alle Tastatur-Eingaben des Computer-Nutzers anzeigt. Auch das Stehlen von Cookies, die im Browser Benutzernamen und Passwörter speichern, gibt Hackern Zugriff auf Konten und Accounts.

Was lässt sich dagegen tun?

Online-Sicherheit lässt sich aktiv erzeugen – durch den richtigen Umgang mit Hardware, Software und dem eigenen Online-Verhalten. Die folgenden Strategien haben sich als besonders wirksam herausgestellt:

1. Ein VPN nutzen: Optimal für den Schutz der eigenen Daten

VPN ist die Abkürzung für Virtual Private Network und beschreibt eine Technik, mit der Nutzer ihre Identität online verschleiern können. Das VPN verschlüsselt die Verbindung zum Server und ändert die IP-Adresse des Verwenders. Großer Vorteil: Über eine öffentliche WLAN-Verbindung gibt es für Kriminelle damit keine Chance mehr, persönliche Informationen auszuspähen und Daten zu stehlen. Gleichzeitig meiden VPN-Nutzer auch personalisierte Werbung und Filter-Blasen. Das macht sich z.B. bei Streaming-Anbietern bezahlt: Hier umgeht man das Geoblocking, bei dem bestimmte Inhalte in bestimmten Ländern nicht abrufbar sind.

2. Passwortpflege und Auswahl: Auch hier besteht viel Potenzial

Wenn ein neues Gerät in das heimische WLAN-Netzwerk integriert wird, z.B. ein neuer Router oder ein Smart-Home-Gerät, sollte das Passwort aus der Werkseinstellung im ersten Schritt geändert werden. Das schließt potenzielle Hintertüren für Hacker. Welches individuelle Passwort Nutzer dann vergeben ist von großer Bedeutung.

Denn: Viele Menschen wählen aus Bequemlichkeit ein simples Kennwort für viele verschiedene Geräte und Online-Accounts. Dieses Verhalten ist so riskant, als ob man Haus, Auto und Geldautomat mit demselben Schlüssel bedienen würde. Keine Vorstellung, wenn dieser Zugang verloren ginge. Im Internet passiert das jedoch schneller als man denkt. Denn sobald sich Kriminelle durch Spyware oder Phishing ein Passwort erschlichen haben, können sie es überall einsetzen. Die Lösung: Internetnutzer sollten für jeden Account und jedes Gerät ein eigenes und komplexes Passwort vergeben.

Tipp: Wer beim Einloggen ganz sicher gehen will, nutzt eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Dabei wird nach Eingabe des Passworts zum Beispiel ein Einmal-Code auf das Smartphone gesendet, der 10 Minuten lang den Zugang zum Account ermöglicht. Wer sich einloggen will, braucht dann nicht nur das korrekte Passwort, sondern auch Zugriff auf das Mobiltelefon.

3. Fremde Mails genau untersuchen

Eine überraschende Gewinnmitteilung des Online-Versandhauses, eine Aufforderung der Bank, die persönlichen Daten zu Aktualisieren – täglich flattern etliche E-Mails in deutsche Postfächer, die dem Empfänger gefährlich werden können. Doch keine Sorge – die Mails sind nicht per se schädlich, sondern nur, wenn sie unvorsichtige Handlungen auslösen. Daher gilt: Niemals persönliche Daten oder Passwörter über einen Link in einer unaufgeforderten E-Mail eingeben. Phishing-Mails sind meist leicht zu erkennen, wenn man Rechtschreibfehler beachtet oder sich die Absender-Adresse etwas genauer anschaut. Und schließlich: E-Mail-Empfänger sollten niemals Anhänge eines nicht vertrauenswürdigen Absenders öffnen. Wer dies beherzigt, kann eine der größten Stolperfallen schon einmal geschickt

umgehen.

4. Websites auf Sicherheit checken

Kriminelle greifen oft sensible Daten wie die Kreditkartennummer oder den Zugang zum Bankkonto über Fake-Shops ab. Wer bei einem unbekannten Händler bestellt, sollte deshalb die Website auf Vertrauenswürdigkeit untersuchen: Ob ein sicheres Übertragungsprotokoll für Daten genutzt wird, erkennt man am „https“ in der Web-Adresse. Zudem muss ein Impressum bestehen, in dem ein Verantwortlicher namentlich mit Anschrift genannt wird; außerdem stehen dort die Telefonnummer und E-Mail-Adresse für den Kontakt sowie die Umsatzsteueridentifikationsnummer und der Eintrag ins Handelsregister. Seriöse Shops lassen sich durch bekannte Test-Plattformen zertifizieren und verlinken zum entsprechenden Bewertungsprofil. Und schließlich: Wo Markenprodukte zu einem Bruchteil des Normalpreises angeboten werden, sollte jeder Nutzer stutzig werden.

VPN protected

Abbildung 2: Auch ein VPN kann dabei helfen, die eigene Sicherheit im Internet zu erhöhen – die beste Wirkung hat eine Kombination an Maßnahmen. Bildquelle: @ Privecstasy / Unsplash.com

Fazit: Mit den richtigen Maßnahmen sicher im Netz surfen

Ganz klar – der Mensch, vor dem sich ein Internetnutzer am meisten schützen muss, ist er selbst. Das klingt zynisch, doch es ist das eigene Verhalten, das Kriminellen und Betrügern Tür und Tor öffnet. Wer die Sicherheits-Grundregeln befolgt und dazu eine Portion Skepsis und Menschenverstand an den Tag legt, kann auch in der unsicheren Netzwelt unbehelligt kommunizieren, surfen und shoppen. Zum Glück hält sich der Aufwand solcher Maßnahmen in Grenzen, so dass eine gewisse Basissicherheit sich relativ einfach herstellen lässt.

Quellen: Titelbild: Depositphotos/Rawpixel, Text: red