Drei Modebloggerinnen kämpfen gegen die Modeindustrie
Eine norwegische Zeitung schickt die Modebloggerinnen Frida, Annika und Ludvig als Näherinnen zum Arbeiten nach Kambodscha. Was sie dabei erleben, bringt sie physisch und mental an ihre Grenzen. "Sweatshop-Deadly Fashion" erzählt die bewegenden Erfahrungen der hippen Girls.
Was zunächst als aufregende Reise beginnt, endet schnell in purer Ernüchterung und Fremdschämen. Nur für kurze Zeit und als Experiment tauchen die drei jungen Frauen in die Welt der Näher und Näherinnen in Kambodscha ein und erfahren dort den wahren Preis ihrer heißgeliebten Mode.
Vor Ort leben sie fast authentisch in einer winzigen Wohnung, mit sehr wenig Geld und Essen und nähen unter unmenschlichen Bedingungen bis zur körperlichen Erschöpfung. Und obwohl sie nicht ganz so hart rangenommen werden wie die Arbeiter in den Textilfabriken, sind die drei von deren Alltag binnen kurzer Zeit völlig überfordert. Mindestens zwölf Stunden pro Tag arbeiten, sieben Tage die Woche, keine Pausen oder Ferien, geschweige denn bezahlte Krankheitstage. In Kambodscha ganz normal. Für ihre monotone Arbeit bekommen die Näherinnen und Näher drei Dollar pro Tag, sind chronisch übermüdet und schlecht ernährt.
Von Fashion-Junkies zu Aktivisten
Während Frida, Annika und Ludvig vor Beginn ihrer Reise noch die naive Vorstellung hatten, dass diese Jobs nur eine vorübergehende Station auf dem Weg in ein besseres Leben sind, werden sie jetzt knallhart mit der Realität konfrontiert. Für die meisten ist es eine Sackgasse ohne Ausweg. Tief erschüttert und beschämt von den Erfahrungen und Schicksalen vor Ort beginnt bei allen drei Bloggerinnen eine innere Wandlung. Der Film "Sweatshop" dokumentiert auf bewegende Weise, wie drei junge Menschen realisieren, worüber sie täglich leichtfertig bloggen und wie die Modeindustrie tatsächlich funktioniert. Ihr mutiger Weg von privilegierten "Fashion-Junkies" hin zu Aktivisten gegen die Missstände in den Textilfabriken wird in der Webdoku beindruckend widergespiegelt. Zuletzt ist die Wut und gleichzeitig der Respekt gegenüber den Textilarbeitern so groß, dass sie große Konzerne wie H&M auffordern, Verantwortung für ihre Mitarbeiter zu übernehmen und zusammen mit Aktivisten und Aktivistinnen kämpfen und sich für gerechtere Löhne und Arbeitsbedingungen einsetzen.
Filme für die Erde hat den Film «Sweatshop: Deadly Fashion» am 22. September 2017 am Filme-für-die-Erde-Festival 3000 Jugendlichen gezeigt und exklusiv die DVD produziert. Die DVD des Films ist hier erhältlich: filmefuerdieerde.org/shop
Das könnte Sie auch interessieren:
#whomademyclothes - Finde heraus, woher deine Kleidung kommt
Quelle: Filme für die Erde, Bilder: Filme für die Erde, Text: Tine Esser