Nachhaltige Outdoorbekleidungs-Marke setzt sich für gefährdete Frauen ein
Am 8. März ist Weltfrauentag – der Tag, der auf den langen Kampf der Frauen für Gleichberechtigung aufmerksam machen soll. Ein Kampf, der vielerorts noch nicht gewonnen wurde, so z.B. in Kolumbien. Der Outdoorbekleidungs-Hersteller Páramo will etwas gegen die sozialen Unterschiede tun und verhilft den Frauen zur Selbstermächtigung.
Im Kampf um Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen entstand in der Zeit um den Ersten Weltkrieg der Weltfrauentag, der jedes Jahr am 8. März gefeiert wird. In einigen Ländern wurde dieser Tag sogar zum Nationalfeiertag erklärt, so jedoch leider nicht in Kolumbien.
Laut der UN Refugee Agency hat Kolumbien aufgrund des jahrzehntelangen Bürgerkriegs mehr als 7 Millionen Binnenvertriebene – die zweithöchste Anzahl weltweit. Mehr als die Hälfte sind Frauen und Mädchen. Sie sind besonders von sexueller Gewalt und Drogenmissbrauch bedroht oder werden zur Prostitution gezwungen. Viele geflüchtete Mädchen in Kolumbien werden geschlagen, vergewaltigt und ungewollt schwanger.
Diese Frauen benötigen dringend Hilfe, Anerkennung und die Möglichkeit ihren eigenen Lebensunterhalt zu verdienen.
Páramo Gründer Nick Brown mit Schwester Rosaura
Schicksalhafte Begegnung
Madre Esther Castaño, die Mutter Oberin des Ordens „Las Religiosas Adoratrices“ gründete eine kleine Werkstatt mit zwei gebrauchten Nähmaschinen, um ausgebeuteten Frauen in Bogotá ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Während eines Besuchs des britischen Reinigungs- und Imprägniermittelherstellers Nick Brown, in Kolumbien, im Jahr 1992, lernten sich die beiden kennen. Nick, der zu der Zeit an einer Idee für neue Outdoorbekleidung arbeitete, schloss sich mit Madre Esther zusammen und die beiden vereinbarten, Nick‘s Ideen gemeinsam umzusetzen. Aus dieser Begegnung entstand nicht nur die erste Páramo® Jacke, sondern auch eine starke Partnerschaft, die langfristig soziale und wirtschaftliche Ziele vereint.
Die Miquelina Werkstatt beschäftigt 200 Mitarbeiterinnen und bildet jedes Jahr weitere 550 Frauen aus
Der Weg zu mehr Selbstbestimmung
1997 wurde die kleine Nähfabrik „Creaciones Miquelina“ in Bogotá mithilfe von Páramo als gemeinnützige Stiftung anerkannt. Heute produziert die Miquelina Werkstatt 80% der gesamten Produktion, beschäftigt 200 Mitarbeiterinnen und bildet jedes Jahr weitere 550 Frauen aus.
„Bei uns erfahren die Frauen erstmals in ihrem Leben Respekt. In vielen Gesprächen geben wir ihnen das Gefühl, wertvoll zu sein und es schaffen zu können: eine Ausbildung zu machen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und frei zu sein“, so Schwester Rosaura, die Leiterin des Ordens.
Die Gewinne der Fabrik werden in neue Maschinen und gemeinnützige Projekte investiert.
Die Fabrik ist mit modernsten computergesteuerten Schnittmustermaschinen ausgestattet und mit dem internationalen ISO 9001 Qualitätsstandard zertifiziert. Die Gewinne der Fabrik werden in neue Maschinen und gemeinnützige Projekte investiert. Dazu gehören zwei Kindergärten, eine Wohnungsbaugenossenschaft, ein Gemeindezentrum sowie eine Kantine für Schulkinder. Erst kürzlich hat Miquelina eine weitere Produktionsstätte 200 km westlich von Bogotá eröffnet, um Frauen in einem neuen Stadtteil zu helfen.
Mit Unterstützung von Caritas international und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erhielt Miquelina im Januar 2017 die vollständige Mitgliedschaft der World Fair Trade Organization (WFTO). Somit tragen alle ab 2017 von der Miquelina Stiftung produzierten Páramo-Produkte den WFTO First-Buyer Siegel.
Vor allem in der Textilindustrie kommt es immer wieder zu arbeitsrechtlichen Verstößen und Menschenrechtsverletzungen. Das WFTO-Siegel garantiert die Einhaltung von fairen Produktionsbedingungen, Arbeitsrechten und Nachhaltigkeitsstandards.
Über Páramo
Páramo ist eine der führenden Outdoormarken in Großbritannien und wurde für seine innovativen Technologien bereits mehrfach ausgezeichnet.
Was macht die Outdoorbekleidung so innovativ? Dank der Nikwax Analogy® bietet die Paramo Outdoorbekleidung zuverlässigen Schutz vor Wind und Feuchtigkeit, ohne Membran-Technologien, Laminate oder versiegelte Nähte zu verwenden, die leicht verschleißen können und nur schwer zu recyceln sind. Zudem ist die Nikwax Analogy sehr atmungsaktiv. Das Gewebesystem transportiert Feuchtigkeit aktiv vom Körper weg - sowohl als Wasserdampf, als auch in Flüssigform.
Dank der Nikwax Analogy® bietet die Paramo Outdoorbekleidung zuverlässigen Schutz vor Wind und Feuchtigkeit, ohne Membran-Technologien, Laminate oder versiegelte Nähte zu verwenden
Recycelbare Outdoorbekleidung
Seit April 2016 produziert Páramo außerdem komplett PFC-frei. Alle in Deutschland erhältlichen Nikwax Analogy Textilien werden rigorosen Tests unterzogen um sicherzustellen, dass sie in der gesamten Lieferkette frei von PFC-Behandlungen sind.
Im Rahmen des Páramo Recycling Programms können Kunden alte Páramo-Bekleidung bei ihrem Fachhändler gegen einen Gutschein eintauschen. Je nach Zustand werden die zurückgegebenen Produkte repariert und wieder in Umlauf gebracht oder durch chemisches Recycling zu neuwertigem Polyestergarn verarbeitet, der zurück in den Textilkreislauf geht.
Weitere Informationen findest du hier: www.paramo-clothing.de/miquelina
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Quellen: Páramo® Directional Clothing, Bilder: Páramo® Directional Clothing, Text: Meike Riebe