NABU: Fördern und fordern, um bei der energetischen Sanierung zu punkten und Klimaschutz-Ziele zu erreichen.
Studie zur energetischen Sanierung und Klimaschutz
Der NABU spricht sich aufgrund einer Studie für den Mix aus Fordern und Fördern bei der energetischen Sanierung aus. Auf Basis der Untersuchung wird gefordert, dass die Bundesregierung, zusätzliche Fördermittel bereitstellen müsse. Aber auch verbindliche wie nachhaltige Vorgaben für die Eigentümer müssten her.
Bei einem Anteil von 40 Prozent CO2-Ausstoß durch das Leben und Arbeiten, Heizen, Warmwasser und Stromverbrauch in Gebäuden sieht der NABU dringenden Handlungsbedarf bei der energetischen Sanierung im Gebäudebestand. Die Studie des NABU – durchgeführt von der Prognos AG -belegt, dass die von der Bundesregierung angestrebten Klimaschutzziele Bezug auf die energetische Gebäudesanierung nur durch zusätzliche Fördermittel in der Praxis nicht erreichbar seien. «Wer auf alle verbindlichen Vorgaben für Gebäudeeigentümer verzichtet, muss klar sagen, dass er Massensubventionen will – oder eben die Klimaschutzziele der Regierung durch den Kamin jagt», erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke bei der Präsentation der Studienergebnisse. «Klar ist: Wer gar nicht fordern will, muss umso mehr fördern», so Tschimpke.
Weiterhin argumentiert er, dass es höchst fraglich sei, ob die Bundesregierung dazu bereit sei, schon bald neun Milliarden Euro pro Jahr zur Förderung der energetischen Sanierung bereitzustellen. Solche Summen seien angesichts der derzeitigen politischen Diskussion um ein paar Hundert Millionen Euro für Steueranreize zur energetischen Sanierung völlig unrealistisch, ist der NABU-Präsident überzeugt.
NABU: Energetische Sanierung fördert soziale Gerechtigkeit
Auf Basis dieser Annahme forderte die Umweltorganisation die Bundesregierung auf, gesetzliche Vorgaben für den Gebäudebestand und dessen Energieeffizienz auszuformulieren. Ein intelligentes Zusammenspiel von Fordern und Fördern sei nötig, um die Klimaschutzziele über die energetische Sanierung zu erreichen. Verbindliche Effizienzstandards für Gebäude könnten so festgelegt werden, um Hausbesitzern Planungs- und Investitionssicherheit zu geben. Dies soll weniger einen Zwangscharakter haben, sondern vielmehr für soziale Gerechtigkeit sorgen. Denn, es könne nicht sein, dass Geringverdiener «in zugigen Bruchbuden» wohnten und unter steigenden Energiekosten und Warmmieten leiden, betonte der NABU-Präsident.
Verbindliche Zielvorgaben seien nötig, die bisherigen Beschlüsse im Bereich der energetischen Sanierung reichen laut Studie bei Weitem nicht aus, um die selbstgesteckten Klimaziele zu erreichen. Andernfalls seien diese durch die Klimakanzlerin Merkel geplanten Maßnahmen Makulatur, erklärte Tschimpke.
Die NABU-Studie zur energetischen Gebäudesanierung finden Sie hier: Studie Energetische Gebäudesanierung
Quelle: Econitor, Text: JRB