Bereits im 16. Jahrhundert wurde die Stachelbeere in unseren Gärten heimisch.
Die süß-herbe: Stachelbeeren kommen wieder in Mode
Aufgrund ihrer leichten Verwilderung ist kaum nachvollziehbar wo die süß-säuerliche Frucht ihren Ursprung nahm. Heute sind die Sträucher von Nordamerika über Europa bis nach China heimisch. Aufgrund von Mehltauanfälligkeit führten Stachelbeeren lange ein Schattendasein. Dabei ist die fruchtige Beere ein Genuss. Dank neuer Sorten kehrt die Stachelbeere in Gärten und Töpfe zurück.
Mehr oder weniger haarig, von fruchtig-herb bis zuckersüß und mit einem Zuckergehalt ähnlich der Weintraube ist die Stachelbeere ein Highlight nicht nur in der Küche. Denn schon roh vom dornigen Strauch frisch verzehrt ist die gesunde Frucht ein Genuss. Die mit 44 Kilokalorien auf 100 Gramm kalorienarme Beere wartet mit allerlei Mineralstoffen auf, darunter Silizium für eine schöne Haut, Kalium, Kalzium, Magnesium oder Phosphor. Dank ihrer 35 Milligramm Vitamin C, ihrem Vitamin E-, Folsäure- und Carotin-Gehaltes ist die Stachelbeere ein gesunder Snack.
Stachelbeere: Eine der ältesten Kulturbeeren
Bereits im 16. Jahrhundert wurde die Stachelbeere in unseren Gärten heimisch. Insbesondere in an Vielfalt reichen Klostergärten wurde der kleine Strauch angebaut, woraufhin die Beeren häufig auch als Klosterbeeren bezeichnet wurden.
Stachelbeeren wachsen nahezu überall in Europa, doch besonders beliebt war sie bei den Engländern, die bereits von 200 Jahren über 300 Zuchtsorten in ihren Gärten stehen hatten. Auch die deutschen Gärtner liebten lange Zeit die variantenreiche Frucht, verarbeiteten sie zu Marmelade, kochten sie ein, backten mit ihr oder liebten sie roh. Doch auch hier hatte die Globalisierung einen negativen Einfluss. Denn amerikanische Sorten die auch in der Züchtung Einzug hielten brachten den Amerikanischen Stachelbeermehltau mit, der viele Stachelbeersträucher befiel.
Diese Zeiten sind zum Glück zu Ende, viele mehltauresistente Sorten sind heute auf dem Markt. Gleich, ob violett oder grün – die Stachelbeere hält wieder Einzug in den Garten und auf den Balkon. Bei letzterem sind Hochstämmchen in Töpfen die erste Wahl. Und selbst im kleinsten Garten findet sich ein Plätzchen für Stachelbeeren; notfalls an einem Spalier gezogen, vergleichbar mit Himbeeren.
Eleganz erzielt die Stachelbeere als Gelee mit Rosenblüten.
Rezeptideen mit der variantenreichen Stachelbeere
Neben dem puren Genuss ist die Stachelbeere auch in der Küche ein gern gesehener Partner. So peppt die Beere einen Käsekuchen aufs Beste auf. Einfach etwa 250 Gramm geputzte Stachelbeeren hinzugeben, schon wird der Käsekuchen zum fruchtigen Kaffeebegleiter. Tipp: Gerade für all jene, die Rosinen im Käsekuchen nicht schätzen.
Auch als Kompott machen Stachelbeeren eine gute Figur. Beispielsweise zu Quark-Knödel. Für den Stachelbeer-Kompott 500 Gramm Stachelbeeren putzen, 150 ml trockenen Weißwein oder Traubensaft mit dem Saft einer Zitrone, einer aufgeschnittenen Vanilleschote und zwei Esslöffel Honig aufkochen. Anschließend die Stachelbeeren hinzufügen, erneut aufkochen lassen und abkühlen lassen. Die Vanilleschote entfernen.
Eleganz erzielt die Stachelbeere als Gelee mit Rosenblüten. Hierzu ein Kilogramm Stachelbeeren, vorzugsweise grüne, mit 2 Handvoll gezupften Rosenblütenblättern in einem Topf mit einem Stampfer leicht andrücken, 200 ml trockenem Weißwein und den Saft einer Zitrone hinzugeben und unter Rühren etwa 10 Minuten köcheln lassen. Anschließend durch ein Passiertuch den Saft ausdrücken und abmessen. Ergibt sich so weniger als 500 ml Stachelbeersaft, dann mit klarem, ungesüßtem Apfelsaft aufgießen. Erneut in einen Topf geben und mit 1:1 Gelierzucker etwa 4 Minuten bei starker Hitze aufkochen lassen. Ab und zu umrühren und danach in Schraubgläser umfüllen. Den Stachelbeer-Rosenblüten-Gelee an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren.
Entdeckt in Mein schöner Garten
Text: Jürgen Rösemeier