Wie wichtig ist Biokost für Kleinkinder wirklich
Viele Eltern suchen die richtige Ernährung für Kleinkinder. Sind Bio Lebensmittel notwendig oder reichen billige, konventionelle Produkte aus?
Nach der Geburt wollen Eltern alles richtig machen und dem Baby ein nachhaltig gesundes, zufriedenes Leben garantieren. Oma, Opa, Freunde und Bekannte überschütten oft die Eltern mit gut gemeinten Ratschlägen. Doch was für die Familie und das Kind wirklich das beste Lebenskonzept ist, müssen Mama und Papa letztlich alleine entscheiden. Das gilt auch für die Ernährung der Kleinkinder. Bio ja oder nein für das Baby ist beispielsweise eine Frage, mit der sich viele Eltern auseinander setzen. Die Werbung für konventionelle Lebensmittel ist intensiv und verspricht Natur pur auch ohne biologische Inhaltsstoffe.
Bio Lebensmittel ohne Pestizide
Aber: Pestizidbelastungen in Obst und Gemüse ist in vielen Fällen gerade bei nicht-ökologischen Produkten enorm hoch. Giftstoffe gelangen in den Organismus und können die gesundheitliche Entwicklung der Kleinkinder negativ beeinflussen. Und damit nicht genug. Fleisch aus Massentierhaltung enthält meist Antibiotika und wird beim Verzehr von Menschen aufgenommen. Natürlich gibt es noch keine wissenschaftlichen Beweise, dass Biokost für das Baby gesünder ist. Doch wer erkannt hat, dass in biologischem Gemüse keine chemischen Dünge- und Unkrautvernichtungsmittel vorhanden sind und bei der Tierhaltung auf die tierschutzwidrigen Methoden der Massentierhaltung verzichtet wird, der kommt zum Entschluss, dass biologische Ware mehr Lebenskräfte besitzt. Die Kontrollen bei den Bio-Verbänden sind intensiv und die Regeln streng. Natürlich gibt es immer wieder einmal Schlagzeilen, wonach auch Bioanbieter sich nicht an die Vorgaben handeln. Dabei handelt es sich jedoch um Einzelfälle und eine Branche kann sich nun mal nicht vor Schwarzen Schafen schützen.
Richtige Ernährung ohne Chemie
Wer Kleinkinder nachhaltig und gesund ernähren will, sollte weiterhin bedenken, dass chemische Stoffe die Geschmackssensibilität verändern. Kinder, die mit künstlichen Aromastoffen aufwachsen, gewöhnen sich daran und dann fällt es später schwerer, die Ernährung auf natürliche Kost umzustellen.
Zuckerfalle für Kleinkinder
Vorsicht vor der Zuckerfalle. Viele Kleinkinder leiden mittlerweile an Übergewicht, was viele Krankheiten wie Diabetes, Allergien oder Zahnfäule fördert. Naschsachen, aber auch konventionelle Softgetränke enthalten weißen Zucker, der dick macht, die Knochen angreifen kann und zu keinem anhaltenden Sättigungsgefühl führt. Naschen ohne Ende ist die Folge und ein unnatürlicher Anstieg des Körpergewichts. Für die Entwicklung des Kindes kann dies bedeuten: Trägheit, keine Lust auf Bewegung, Frust und Unwohlsein. Außerdem enthalten Energy-Drinks Koffein, was zu Herzrasen und Hyperaktivität führen kann.
Richtige Ernährung von klein auf
Kinder übernehmen oft die Ernährungsweise der Eltern. Das geschieht ganz unbewusst. Wenn zu Hause kein Wert auf qualitativ hochwertige Biokost gelegt wird, werden Kinder auch später ein ähnliches Verhalten an den Tag legen. Deshalb sollten Eltern Kindern schon früh die Werte einer gesunden und bewussten Ernährung vermitteln. Eine gemeinsame Essensplanung gehört ebenso dazu wie Einkaufen auf dem Bauernhof und eine nachhaltige Aufklärung darüber, weshalb Fleisch oder Süßigkeiten im Übermaß nicht gut für die Gesundheit sind.
Frühe Erfahrungen prägen Geschmack und Essverhalten.
Bio Lebensmittel: Teurer, aber nachhaltig
Eltern haben es selbst in der Hand, ob sie ihre Kinder mit Bio großziehen oder ob es ihnen egal ist, welche Lebenskräfte die Kleinen konsumieren. Sicherlich kostet Bio etwas mehr und gerade bei Fleisch ermöglicht die Massentierhaltung Tiefstpreise, die ein Ökoanbieter nicht liefern kann. Aber eine nachhaltige und bewusste Ernährung fördert nicht nur die Gesundheit, sondern ist auch eine Frage der Lebenseinstellung.
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Bilder: thinkstock-iStock/Radist/yakobchuck, Text: Ulrike Rensch