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Bauernregeln haben eine uralte Tradition, die bis in die Zeiten der Christianisierung zurück reicht.
Wettervorschau & Naturbeobachtung

Alte Bauernregeln: Wie die Bauernweisheiten helfen, das Wetter vorherzusagen

Der Siebenschläfer gehört wohl zu den bekanntesten Bauernregeln. Doch es gibt eine ganze Menge mehr. Was steckt wirklich dahinter:  Aberglaube, Wissenschaft und kann die Natur wirklich die beste Wettervorschau liefern?

Bauernregeln haben eine uralte Tradition, die bis in die Zeiten der Christianisierung zurück reicht. Eine richtige Wettervorschau war schon in damaligen Zeiten für die Bauern existenziell. Ernte, Bepflanzungen, Schnitt, Pflege hingen davon ab, wie sich das Wetter veränderte. Da es damals keine digitalen Aufzeichnungsmöglichkeiten gab, mussten die Wetterbeobachtungen in anderen Formen mitgeteilt werden.

Bauernregeln als Reime überliefert

Mit Hilfe von Reimen legten deshalb die Bauern ihre Beobachtungen fest und entwickelten ihre Bauernregeln aufgrund von Erfahrungen beim Umgang mit der Natur. Als sich das Christentum immer mehr durchsetzte, bezog die Kirche die Reime auf Heilige. Die bekannte Bauernregel „Der Siebenschläfer“ am 27. Juni steht für die sieben Märtyrer Constantinus, Dionysius, Maximus, Malchus, Martinianus, Johannes und  Serapion. Die Legende besagt, dass die sieben im Zuge der Christenverfolgung eingemauert wurden, 195 Jahre schliefen und am 27. Juni 446 erwachten. Deshalb kann am 27. Juni erkannt werden, welches Wetter die nächsten sieben Wochen folgt.

Sind Bauernregeln haltloser Aberglaube?

Sind Bauernregeln haltloser Aberglaube?

Lange Jahre galten Bauernregeln als Unsinn und wurden als Aberglaube abgetan. Doch nachdem mehrfach die Sinnhaftigkeit und Treffsicherheit der Wettervorschau mit Hilfe von Bauernregeln überprüft wurde, kam man zum Schluss, dass die Prognosen nicht selten richtig waren. Allerdings muss dabei beachtet werden, dass es im Laufe der vielen Jahre zu Kalenderverschiebungen kam und die Bauernregeln oft regional bezogen sind, also nicht für das ganze Land zutreffen. Deshalb ist es wichtig zu wissen, woher die Bauernregeln stammen, um die Wettervorschau passend zuordnen zu können.

Bauernregeln und Lostage

Aufgrund der Beobachtungen von Naturschauspielen und Wetterveränderungen entstanden die sogenannten Lostage. Hierbei handelt es sich um fixe Tage, die nach den Überlieferungen eine Wettervorschau für die nächsten Wochen und Monate ermöglichen. Noch heute richten sich Landwirte nach den Bauernregeln und vertrauen auf die Weisheiten ihrer Vorfahren. Da trotz technischem Fortschritt eine moderne Wettervorschau oft nur über drei Tage hinweg präzise ist, liefern Bauernregeln wichtige Anhaltspunkte für längere Zeiträume, was für eine erfolgreiche Ernte besonders wichtig ist. Die Bauernregeln sind über alle Monate des Jahres verteilt.

Mit Hilfe von Reimen legten deshalb die Bauern ihre Beobachtungen fest und entwickelten ihre Bauernregeln aufgrund von Erfahrungen beim Umgang mit der Natur.

Wettervorschau für die nächsten Monate

Für Mai und Juni gibt es unter anderem folgende Prognosen:

- Mairegen bringt Segen.

- Eisheilige am 12.  Bis 14. Mai = Pankraz, Servaz, Bonifazi, drei frostige Lumpazi.

- Gibt´s im Juni Donnerwetter, wird g´wiss das Getreide fetter.

- An St. Medardus (8. Juni) wird ausgemacht, ob 40 Tage die Sonne lacht.

- Siebenschläfer am 27.6. = Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.

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Bilder: depositphotos/halfpoint/Tinieder/jojjik, Text: Ulrike Rensch