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Croozer Büro
Farradanhänger für die nachhaltige Verkehrswende

„Nachhaltigkeitsberichterstattung wird immer relevanter werden“

Ein Grund zur Freude: Fahrradanhänger-Spezialist Croozer hat seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht und damit einen wichtigen Meilenstein seiner Nachhaltigkeitsstrategie erreicht! Welche Bedeutung dieser Bericht und generell das Thema Nachhaltigkeit bei Croozer einnimmt, erklärt Nachhaltigkeitsmanager Jonas Wehowsky.

Diese Maßnahme führt zur nachhaltigen Mobilitätswende

Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind seit jeher in der DNA von Croozer verankert: Unternehmensgründer Andreas Gehlen war schon seit Jahren autofrei in Köln-Sülz unterwegs und auf der Suche nach einer umweltfreundlichen Alternative, um seine Tochter und deren beste Freundin gleichzeitig mit dem Fahrrad mitzunehmen – so war die Erfolgsgeschichte des Fahrradanhängers von Croozer geboren.

Doch Croozer möchte nicht nur mit seinen Fahrradanhängern einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Mobilitätswende leisten, sondern seiner Verantwortung auf wirtschaftlicher Ebene gerecht werden und auch als Unternehmen nachhaltig agieren. Deshalb hat das Unternehmen schon 2020 in Zusammenarbeit mit der VAUDE Academy für nachhaltiges Wirtschaften seine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und 2021 die Position eines eigenen Nachhaltigkeitsmanagers geschaffen, um die Projekte und gesteckten Ziele mit Nachdruck anzugehen.

Kinder im Fahrradanhänger

Das zeigt der Bericht

Letzen Monat hat Croozer einen Meilenstein seiner Nachhaltigkeitsstrategie erreicht: Das Unternehmen hat seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht gemäß des Deutschen Nachhaltigkeitskodex veröffentlicht! Besonders Nachhaltigkeitsmanager Jonas Wehowsky freut sich darüber, denn es ist nicht nur der erste Nachhaltigkeitsbericht für Croozer, sondern auch für ihn persönlich – und gerade die Premiere ist laut ihm in der Regel schon ein ziemlicher Aufwand. Wie lange arbeitet man denn an einem solchen Nachhaltigkeitsbericht und welche Kennzahlen benötigt man zum Start? „Das Zusammentragen der Informationen und das Schreiben des Berichts haben ungefähr drei Monate gedauert – mal mehr, mal weniger intensiv. Anschließend gab es eine Phase von ca. einem Monat, in welcher der Bericht von Kolleg:innen gelesen und natürlich vom Projektbüro des Deutschen Nachhaltigkeitskodex verifiziert wurde. Natürlich lernt man durch den ersten Bericht Einiges im Hinblick auf die Zeitabläufe und Datenerfassung - ich weiß jetzt schon, welche Daten ich etwas früher anfangen werde abzufragen!“ Wichtige Kennzahlen sind für ihn umweltbezogene Daten wie der Verbrauch von Strom und Wärme und klimarelevante Emissionen, also der sogenannte CO2-Fußabdruck des Unternehmens. Darüber hinaus berichtet man aber auch Informationen aus dem Bereich der sozialen Nachhaltigkeit, z.B. arbeitsbedingte Verletzungen und Erkrankungen, Stundenanzahl für Weiterbildungen und Angaben zu Diversität.

Wie kommt man an die benötigten Kennzahlen? 

Kennzahlen sind das A und O, werden aber auch oft kritisch hinterfragt, weil sie teilweise nicht bis ins Detail bemessen werden können. Wie kann man trotzdem einen verifizierten Bericht erstellen? Dazu stelle Jonas klar: „Die meisten Kennzahlen, vor allem der eben genannten, haben wir tatsächlich ziemlich genau erhoben. Die resultierenden CO2-Emissionen sind jedoch teilweise basierend auf Schätzungen kalkuliert. Kann man einen Wert nicht genau ermitteln, schätzt man konservativ, sprich man wählt den Worst-Case-Ansatz. Allerdings haben wir ein paar Kennzahlen auch noch nicht (komplett) erfasst, z.B. die eingesetzten Materialien in der Produktion. Der Prozess zur Ermittlung läuft aber aktuell und im Folgebericht werden wir diese Werte auch berichten. Da wir die CO2-Emissionen unserer Produkte (den sogenannten Product Carbon Footprint) reduzieren möchten, müssen wir natürlich den Status Quo erheben und Hot-Spot-Analysen durchführen. Berichtet man gemäß des Deutschen Nachhaltigkeitskodex, so geschieht das nach dem Comply-or-Explain Prinzip - heißt fehlende Angaben müssen begründet werden.“

Welche Standards gibt es?

DNK, GRI, B-Corp, SDG Compass, Gemeinwohl-Bilanz – inzwischen gibt es einige Standards, nach denen ein Nachhaltigkeitsbericht verfasst werden kann. Croozer hat seinen ersten gemäß der Anforderungen des Deutschen Nachhaltigkeitskodex erstellt. Welchen Grund hat das und ist für die Zukunft geplant, sich auch an anderen Standards zu orientieren? Jonas nennt hier zwei Aspekte: Zum einen liegt der DNK natürlich nahe als deutsches Unternehmen; zum anderen ist Croozer Mitglied des BIKEBRAINPOOLS und hat gemeinsam mit den anderen Mitgliedern entschieden, nach diesem Standard zu berichten. „Damit möchten wir einen einheitlichen Branchenstandard etablieren“, so Jonas. „Was die Zukunft betrifft: Ich kann mir durchaus vorstellen, zusätzlich auch andere Standards zu wählen. Das muss man aber von Jahr zu Jahr beurteilen und es ist immer an die Frage geknüpft, ob ich damit wirklich noch mehr Transparenz für bestimmte Stakeholder schaffe oder ob sich vielleicht auch Erwartungen ergeben, die ich jetzt noch gar nicht absehen kann.“

Nachhaltigkeitsberichterstattung gegen Greenwashing?

Für Croozer ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Unternehmenswert, und der Nachhaltigkeitsbericht ein essentieller Bestandteil dessen. Wie schätzt Jonas die Bedeutung von Nachhaltigkeitsberichten allgemein ein? „Nachhaltigkeitsberichterstattung wird immer relevanter werden. Neben der Berichtspflicht für viele Unternehmen existieren mehrere Faktoren, die Unternehmen veranlassen, sich dem Thema Nachhaltigkeit und der entsprechenden Berichterstattung zu widmen. So sind Nachhaltigkeitsaspekte auf der einen Seite für Kund:innen ein steigendes Kriterium für Kaufentscheidungen und auf der anderen Seite ist Transparenz im Umgang mit der ganzen Thematik für viele Stakeholder sehr wichtig“.

Da stellt sich natürlich auch die Frage, ob man durch sorgsame Nachhaltigkeitsberichterstattung Greenwashing verhindern kann? Das muss Jonas leider verneinen: „Wenn man nach einem offiziellen Standard berichtet, führt das sicher dazu, dass Unternehmen auch ausbaufähige Punkte berichten müssen oder Sachverhalte darlegen, die in der Nachhaltigkeitskommunikation ansonsten vielleicht nicht erwähnt werden. Aber nicht jede:r Kund:in liest sich den gesamten Nachhaltigkeitsbericht jedes Unternehmens durch“.

Der Croozer Nachhaltigkeitsbericht lässt sich auf der Webseite nachlesen und downloaden: www.croozer.com/de/nachhaltigkeit

Quelle: Croozer, Bilder: Croozer, Text: red