Garden Bridge: Natur als Herzstück Londons
Sie denken, Hauptstädte sind zwangsläufig groß, laut und schmutzig? Durch die Garden Bridge, eine Brücke über die Themse, die zwei Grünflächen auf beiden Uferseiten miteinander verbindet, entsteht jetzt mitten in der grünsten Hauptstadt Europas Lebensraum für heimische Tiere und Pflanzen.
Städte verdrängen Pflanzen und Tiere – in den meisten großen Städten Europas ist dies der Fall. In London werden jetzt gezielt Bäume und Sträucher gepflanzt, die die Artenvielfalt in der Stadt stärken sollen. Doch wo pflanzen, wenn doch schon alles zugebaut ist und die Mieten ständig steigen? Die Lösung: eine Brücke über die Themse, die gleichzeitig die Victoria Embankment Gardens und die Temple Gardens auf beiden Uferseiten verbindet.
Natürliche Flora und Fauna der Region
Nach Projekten in Großbritannien, Japan und Israel (u.a Millenium Dome in Greenwich, England) hat der preisgekürte Landschaftsdesigner Dan Pearson mit der Unterstützung von Umweltexperten die Pläne für den Garten entworfen. Sorgfältig haben sie jede Pflanzen-, Baum- und Blumenart ausgewählt, um die Artenvielfalt zu fördern. Auf der 2500m² großen Fläche sollen heimische Pflanzen wachsen, die die natürliche Flora und Fauna der Region in der Stadt wiederherstellen. Auf dem allmorgendlichen Weg zur Arbeit kann man so auch für einen Moment entspannen und die Natur genießen.
Künstlich und doch natürlich
Die Landschaft soll sich außerdem je nach der Jahreszeit verändern. Es handelt sich also um ein Gebiet, das sich, obwohl künstlich angelegt, auf natürliche Art und Weise den Temperaturen anpasst. Nichtsdestotrotz müssen nicht einmal im Winter die Besucher eine trostlose Landschaft befürchten: im Frühling und Sommer blühen die Pflanzen, der Herbst fasziniert mit einem farbenfrohen Spektakel und der Winter bietet immergrüne Pflanzen, duftende Sträucher und Knollen.
Die ausgewählten Pflanzen bieten den künftig auf der Brücke lebenden Tiere nektarreiche Blüten sowie eine Fülle an Beeren und Obst. Außerdem sind natürliche Tauchbecken und Winterlager für die Tiere vorgesehen.
Eine Reise in die Vergangenheit
Für die Brücke hat sich Dan Pearson von der sich im Laufe der Zeit verändernden Pflanzenzucht inspirieren lassen. Die Brücke wird in fünf Bereiche unterteilt sein, die jeweils einen Aspekt aus den vergangenen Jahrhunderten aufgreifen. Am Südufer befinden sich dann Sumpfgebiete, während man am Nordufer auf parkähnliche Anlagen trifft. Ein Spaziergang über die Brücke wird dadurch nicht nur ein Freizeiterlebnis der besonderen Art, sondern auch so etwas wie eine Zeitreise.
Die Garden Bridge soll im Sommer 2018 eröffnet werden.
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Quelle: Garden Bridge London; Bilder: Garden Bridge London, Autor: kle
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