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Plastikmüll: Gefahr für Ozeane, Tiere und Menschen
Plastikmüll gefährdet Mensch, Natur und Umwelt. Die Meere sind zu Abfalllagern für Plastikmüll geworden. Tiere verenden, Unterwassergebiete stehen auf der Kippe und auch der Mensch wird nicht verschont, denn der Plastikmüll landet durch die Nahrungskette in unseren Mägen.
Plastikmüll wird nicht natürlich abgebaut
Unsere Meere sind Müllhalden für Plastik. Die Umweltschutzorganisation BUND schätzt, dass täglich fünf Millionen Gegenstände aus Plastikmüll in die Meere geschüttet werden. Wie Handelsblatt Business-Briefing-Investments berichtete, schwimmen bereits sieben Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen. So die Berechnungen von Ariel Schwartz von der Organisation Kaisei. Der Naturschutzbund (NABU) weist darauf hin, dass auf jedem Quadratkilometer der Wasseroberfläche bis zu 18.000 Plastikteile treiben. Die Folgen für Tier und Umwelt sind katastrophal. Fische und andere Meerestiere fressen das Plastik und verenden qualvoll. Jedes Jahr verenden dadurch Zehntausende von Meerestieren und die Unterwasserwelt wird gefährdet. NABU berichtet davon, dass Seevögel mit vollem Magen verhungern, da Plastik den Verdauungsapparat verstopft.
Stichwort Recycling. Viele Länder führen zwar Mülltrennungen durch, doch nur 15 Prozent des Plastikmülls wird tatsächlich wieder verwertet. Da sich Plastik nicht auf natürliche Weise abbaut wird es zu einer Dauerbelastung für die Umwelt. Der Müll in den Halden wird durch Wind und Vögel in der Natur verbreitet und richtet dort immense Schäden an. Pflanzen werden ebenso zerstört wie Tiere.
Guten Appetit! Plastikmüll zum Abendessen
Doch auch der Mensch wird selbst zum Opfer. Plastikteile landen in der Nahrungskette und sorgen für stetige Vergiftungen. Das Plastic Disclosure Projekt (PDP) will diese Problematik stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken und Unternehmen dazu bewegen den Plastikverbrauch zu senken. Hinter PDP steckt die Organisation Ocean Recovery Alliance, bei der es sich um eine Stiftung handelt, die sich aus nachhaltig orientierten Organisationen zusammensetzt.
Auch die EU scheint mittlerweile für die Problematik sensibilisiert zu sein. EU-Umwelt-Kommissar Jane Potoènik erklärte, dass die Verringerung von Plastikmüll der erste Schritt zum „Null-Abfallziel“ sei.
Plastikprodukte sprudeln wie Pilze im Herbst aus dem Boden. Fast keine Produktgattung, die nicht auf Kunststoff setzt. Der Grund: Plastik ist billiger als natürliche Ressourcen. Wieder einmal spielt der Preis eine entscheidende Rolle und das auf Kosten der Natur. Die Kette ist erneut ganz einfach zu beschreiben: Mehr Profigier, mehr Plastik, mehr tote Tiere. Der Einzige, der dem wirkungsvoll entgegengehen kann ist der Verbraucher. Einfach weniger Plastik kaufen!
Quelle: Naturschutzbund (NABU), Handelsblatt Business-Briefing-Investments
Text: Peter Rensch