Eine unglaubliche Menge von 17 Mio. Barrel Öl wird alleine in den USA benötigt, um beliebte Einweg-Plastikflaschen zu produzieren. Dem hat die US-amerikanische Stadt Concord nun den Kampf angesagt. (c) Thinkstockphotos
Ban the Bottle: Erste US-amerikanische Stadt verbietet PET-Flaschen
Was ist besser, als umweltfreundliches Recycling? Richtig, Müll erst gar nicht entstehen lassen. Daher hat die Stadt Concord, Massachusettes, zum Jahresbeginn Einweg-Plastikflaschen aus PET verboten. Der Hauptgrund: Kaum eine der nahezu unverwüstlichen Flaschen wird in den USA recycelt. Dies seien lediglich 23 Prozent, der Rest lande im Müll. Bei 50 Milliarden Einwegflaschen ein gigantischer Müllberg und immenses Problem, gerade für die Umwelt. Mehr darüber und wo sogar Plastiktüten schon verboten sind.
Einige Städte in den USA arbeiten derzeit Modelle aus, um Plastiktüten aus dem öffentlichen Leben zu verbannen, doch die Stadt Concord hat nun durchgegriffen und Einwegflaschen verboten. Einwegflaschen sind in den USA ein große Problem, wie in vielen anderen Ländern dieser Erde. Und die Zahlen lassen staunen: 17 Millionen Barrel Öl, ein Barrel sind 159 Liter, werden in den USA alleine benötigt, um kleine Einweg-Flaschen mit der Menge von einem Glas Inhalt zu produzieren. Das würde so viel Sprit ergeben, dass 1,3 Millionen Autos ein ganzes Jahr fahren könnten. 2007 wurden alleine in den USA 50 Milliarden Einwegflaschen verbraucht.
Das große Problem, neben der Öl- und Energiemenge in der Produktion der Flaschen, ist die geringe Recyclingmenge in den USA von nur 23 Prozent. So entstehen bis dato 31 Millionen Tonnen nicht biologisch abbaubarer Plastikmüll. Ein gigantischer Müllberg und ein großes Umweltproblem. Um Plastikflaschen, genauer, deren Inhalt, vor UV-Strahlung zu schützen werden übrigens Nanoteilchen eingesetzt, die derzeit in der Kritik sind. Mehr dazu lesen Sie hier.
Auch erste Plastiktüten-Verbote
Das afrikanische Mauretanien ist eines der ersten Länder überhaupt, das Plastiktragetaschen verbietet. Der Grund: Nahezu alle Tüten landen irgendwann in der Natur. Auch beinhalten 80 Prozent aller Rinderpansen mehr oder weniger große Plastikteile und viele Wildtiere fressen es. Auch ein Grund: Plastiktüten machten bis dato mehr als ein Viertel der 50.000 Tonnen Abfall alleine der Hauptstadt aus, weiß das Magazin stern. Wer dem neuen Verbot zuwiderhandelt, den erwartet eine Geldstrafe von bis zu 2.500 Dollar oder ein Jahr Gefängnis. Ein Entwicklungsland Vorreiter in Sachen Umweltfreundlichkeit…
"Eight a day", ist eine US-Amerikanische Kampagne, die die Bevölkerung zu mehr Wasserkonsum bewegen soll. Der Nachteil: Unmengen an Plastikmüll entstehen, der nur zu einem geringen Teil im Recycling lande. © Thinkstockphotos
Doch auch in anderen Ländern sind Plastiktüten teilweise tabu oder kein kostenloser Wegwerfartikel. So haben andere afrikanische Länder wie Botswana, Kenia oder Ruanda zumindest die ganz dünnen Plastiktüten verboten, die meist nach nur einem Einkauf unbrauchbar sind. Zumal auch diese oftmals von Tieren gefressen werden. Als erstes Land weltweit führte übrigens Bangladesch ein Verbot von Plastiktüten im Jahre 2002 ein. Ebenfalls 2002 führte Irland eine Steuer auf Plastiktüten ein, wodurch deren Verbrauch um 98 Prozent sank. Wales und Italien folgten diesem.
Quellen: Stern, Huffingtonpost, Text: Jürgen Rösemeier
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