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Dieser besondere Bienenstock könnte die Imkerei revolutionieren und das langfristige Überleben der sensiblen Tiere sichern.
Nachhaltige Imkerei

So einfach können Sie die Bienen retten

Sterben die Bienen, drohen uns Ernteausfälle und Nahrungsmittelknappheit. Bienen müssen also geschützt werden, da sind sich alle einig. Dieser besondere Bienenstock könnte die Imkerei revolutionieren und das langfristige Überleben der sensiblen Tiere sichern.

Nicht nur im Hinblick auf die Artenvielfalt lohnt es sich, die bestehenden Bienenvölker zu schützen, sondern auch aus einem ziemlich egoistischen Grund: An der Produktion von circa 35 Prozent der Lebensmittel weltweit sind Bienen und andere Insekten beteiligt. Sterben die Bienen, hat das Ernteausfälle und Nahrungsmittelknappheit zur Folge. Das Bienensterben würde hierzulande zu Engpässen in der Lebensmittelindustrie führen und anderswo Hungersnöte verschärfen. Doch wie kann man die sensiblen Tiere am besten schützen?

Wie sieht der ideale Bienenstock aus?

Zwischen (Hobby-)Imkern werden häufig hitzige Debatten über das Aussehen des perfekten Bienenstocks geführt: Gelingt die Bienenzucht am besten in sogenannten Top-Bar-Hives mit liegenden oder horizontal angebrachten Röhrenbeuten oder fühlen sich die Insekten in Warré Bienenstöcken mit Naturwabenbau wohler? Für den deutschen Bildhauer und Bienenhalter Günther Mancke ist die Sache jedoch klar: Bienenzucht ist am effektivsten, wenn die Tierchen in einem runden Hängekorb leben.

Auf die Bedürfnisse der Bienen zugeschnitten

Günther Mancke entwickelte den „Weißenseifer Hängekorb“ schon im Jahre 1986, nachdem er aufmerksam Wildbienen im nahen Wald beobachtet und die Bauweise ihres Stocks studiert hatte. Dieser war eiförmig und bedeckt mit einer Schicht aus Bienenwachs und -harz. Während die meistens verwendeten kastenförmigen und auf dem Boden stehenden Modelle der natürlichen Lebensweise der Bienen widersprechen, ermöglicht der von Mancke entworfene Hängekorb den Bienen ein Leben im Einklang mit ihren Instinkten.

Der Weißenseifer Hängekorb besteht aus einem Holzgerüst, geflochtenem Stroh und Kuhmist. Der obere und untere Teil des Bienenstocks werden durch eine Ebene voneinander getrennt. Im oberen Bereich, der aus entfernbaren Holzbögen besteht, befindet sich der Honig, während der untere Bereich der Lagerung von Nektarüberschüssen dient. Der Korb wird 2-3 Meter über dem Boden und unter einem ihn schützenden Dach aufgehängt. Die Bienen können dann wie in der freien Natur ihre Waben von oben nach unten bauen.

Bienenkorb selber flechten

Hobby-Imkerei und Bienenschutz statt Honigproduktion

Mancke selbst bezeichnet seine Erfindung als ein Modell, das zwischen einem Stock mit vorgegebenen und fixierten Waben und einem mit beweglichen Waben steht. Dadurch könne der Imker ohne großen Aufwand in den Bienenstock eingreifen und nötige Änderungen vornehmen. Die Honigproduktion steht beim Hängekorb jedoch im Intergrund. Vielmehr ist der Hängekorb als Mittel zum Schutz der Bienen vor Faktoren gedacht, die Bienensterben verursachen. Das Ergebnis: die Bienen scheinen sich in dem Hängekorb wohler zu fühlen als in konventionellen Kästen, sie sind gesünder und weniger aggressiv, ihr Ausschwärmen muss zudem nicht auf künstliche Art und Weise verhindert werden.

Wer als Hobbyimker den Bienenvölkern ihre Naturform zurückgeben möchte, dem empfehlen wir Günther Manckes Buch „Der Weißenseifener Hängekorb - eine Alternative“.

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Quelle: Natural Beekeeping Trust; Bilder: fotolia/floedel ; Autor: kle