Pflanzzeit für Erdbeeren: So gelingt der Anbau
Erdbeeren sind für viele die Favoriten unter den Gartenfrüchten. Wer einige wichtige Regeln beachtet, wird schnell selbst auf dem Balkon für seine Mühen belohnt. Gerade jetzt zur Pflanzzeit gilt es, sich die richtigen Sorten auszusuchen und diese zu pflanzen. Denn: Bei der richtigen Auswahl kann von Ende Mai bis Ende Oktober geerntet werden. Wichtige Tipps.
Kaum eine Frucht ist im Sommer so beliebt wie die Erdbeere. Sie schmeckt toll auf Kuchen, als Dessert oder im Milkshake oder einfach nur pur und direkt von der Pflanze gepflückt. Erdbeeren selbst anzubauen kostet zwar etwas Mühe, doch die Arbeit lohnt sich. Wichtig ist es, Erdbeeren im Juli, oder August in humusreiche Erde zu pflanzen, um im kommenden Jahr eine reiche Ernte zu haben. Gut bewurzelte Pflanzen können aber auch noch im September in die Erde. Grundsätzlich gilt: Je früher die Erdbeerpflanzen in den Boden kommen, desto reicher ist die Erdbeer-Ernte im kommenden Jahr.
Erdbeer-Pflanzen: Unterschiedliche Sorten
Im Garten-Center, dem Fachmarkt oder im Internet gibt es die unterschiedlichsten Sorten an Erdbeerpflanzen zu kaufen. Die gängigen Sorten sind zur Haupt-Erntezeit von Mai bis Juli mit den roten Früchten dicht übersät. Aber es gibt mittlerweile auch Erdbeerzüchtungen, die eine Erdbeer-Ernte bis in den Spätsommer ermöglichen und auch bei hohen Sommertemperaturen Früchte tragen. Beliebt ist die robuste Sorte "Schweizer Herz". Ebenfalls bewährt und beliebt ist "Wädenswil 6". Diese alte Züchtung hat den Vorteil, dass sie auch auf weniger humusreichem Gartenboden wächst. die aromatischen Dessert-Erdbeeren "mara de Bois" und "Seascape" liefern besonders große Früchte und können erstmalig im Juni oder Juli und ein zweites Mal im Spätsommer geerntet werden.
Erdbeeren pflanzen: Das ist zu beachten
Die Erdbeer-Pflanzen sollten einen Abstand von etwa 30 Zentimeter haben und in der Reihe 60 Zentimeter, um eine leichte Ernte zu ermöglichen. Ideal ist es, wenn vor der Pflanzung die Erde beispielsweise mit einer Grabgabel gelockert und das Pflanzloch mit Kompost aufgefüllt ist. Umgraben, selbst bei schweren Böden ist nicht ratsam, da die Bodenstruktur dadurch verändert wird und das Leben in der Erde "auf den Kopf gestellt wird".
Erdbeeren sollten nicht zu tief gepflanzt werden. Die Erde sollte mit dem Pflanzenansatz abschließen. Erdbeerpflanzen mögen es feucht, zu feste, lehmige Böden sind aber eher ungünstig und können Wurzelkrankheiten auslösen. Einen kleinen Damm aus lockerer, humoser Erde zu errichten, ist dann sinnvoll.
Wichtig ist es bei frisch gepflanzten Erdbeeren, diese regelmäßig über die folgenden drei, vier Wochen zu wässern. Dann wachsen Jungpflanzen ideal an.
Kurz vor der Ernte ist es ratsam, unter den Erdbeer-Pflanzen Stroh auszubreiten. Dann kommen die Erdbeeren nicht in Kontakt mit der Erde und allzu viel Feuchtigkeit, was zu Fäulnis führen kann.
Unkraut sollte immer gleich beseitigt werden. Günstig ist es, gleich, ob im Balkonbeet bzw. Hochbeet, oder im Garten, den Boden regelmäßig zu lockern. Doch Vorsicht: Erdbeeren wurzeln recht flach. Und blühen die Erdbeeren, dann hilft eine Lage Stroh unter den Pflanzen, zum einen Schnecken abzuhalten, und zum anderen die Früchte vor der Bodenfeuchtigkeit zu schützen. Das hält sie sauberer und mindert die Gefahr von Schimmel.
Erdbeeren pflanzen auf dem Balkon: Die Basis für eine reiche Ernte
Erdbeer-Pflanzen wachsen auf jedem Boden und sind recht genügsam. Für den Balkon-Besitzer oder Städter werden sie als vorkultivierte Hänge-Erdbeere angeboten. Das ist zwar vergleichsweise teuer und die Ernte ist allenfalls als Naschobst geeignet, da etwa 450 Gramm pro Pflanze und Jahr geerntet werden kann. Doch der Genuss von leckerem Obst ist im wahrsten Sinne greifbar. Die Hänge-Erdbeere ist die einzige Ausnahme, die nicht im Vorjahr gekauft werden muss. Doch wer einen Balkon hat, muss nicht auf eine reiche(re) Erdbeer-Ernte verzichten. Denn, ist der Balkon groß genug, kann auch ein Hochbeet oder Balkonbeet angelegt werden. Werden Erdbeeren in Töpfe gepflanzt, so sollte nur eine Erdbeere pro Topf eingeplant werden und dieser sollte etwa 15 Zentimeter hoch sein, um ausreichend wurzeln zu können.
Sonderfall: Ananas-Erdbeere
Ganz schön blass kommt sie daher, die Ananas-Erdbeere. Sie ist eine vergleichsweise neue, ganz spezielle Züchtung, die außen fast weiß ist, aber, tatsächlich nicht nur nach Erdbeere schmeckt, sondern auch nach frischer Ananas. Weitere Gartentipps und warum Homöopathie im Gartnen wirklich hilft und alles andere als Humbug ist.
Text: Jürgen Rösemeier, Bild: depositphotos: ViktoriaSapataBO
Wissenswertes über die Erdbeere
- Erdbeeren sind botanisch gesehen keine Früchte. Wie an den kleinen Kernen oder Nüsschen am Äußeren zu erkennen, ist die Erdbeere eine Scheinfrucht, genauer Sammelnussfrucht.
- Die Erdbeere gehört zur Familie der Rosengewächse. Wer die Blüten betrachtet, sieht auch die Verwandtschaft, beispielsweise zu Äpfeln.
- Die heute bekannte, kultivierte Erdbeere wurde im 18. Jahrhundert in den USA gezüchtet. Davor gab es ausschließlich kleine Wildformen wie die Wald-Erdbeere.
- Erdbeeren sind reich an Vitamin C, haben verschiedene B-Vitamine und Mineralien. Die Mineralien sind u.a. Kalium, Calcium, Phosphor und Eisen.
- Durch den hohen Eisengehalt sind Erdbeeren gut bei Blutarmut.
- Erdbeeren erst direkt vor dem Verzehr waschen, sonst schimmeln sie leichter.
- Nur reife Früchte ernten, denn, einmal von der Pflanze gepflückt, reifen Erdbeeren nicht mehr nach.
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