1. Home
  2.  › Haus & Garten
  3.  › Wohnen
Wohngesundheit

Ihr Schlüssel zu einem gesunden und komfortablen Zuhause

Wir Menschen verbringen viel Zeit in Innenräumen und einen Großteil dieser Zeit wiederum in unserem Zuhause. Die eigenen vier Wände sollten daher nicht nur ein Ort sein, an dem wir uns sicher und geborgen fühlen, sondern auch eine Umgebung bereitstellen, die unserer Gesundheit zuträglich ist. Denn Faktoren wie Raumluft & -helligkeit, Temperatur & Hygiene sowie Wasserqualität und Schallschutz sind essenziell und haben einen entscheidenden Einfluss auf unseren Gesundheitszustand.

Doppelt sinnvoll: die ökologische Einrichtung

Wohngesundheit beginnt damit, dass Sie sich mit unbenklichen, gesunden Materialien umgeben. Es macht einen Unterschied, ob Sie bei der Wahl der Wandfarbe, des Fußbodenbelags und der Einrichtung darauf achten, umweltfreundliche und nachhaltige Produkte zu wählen oder nicht. Die Auswirkungen nachhaltiger Produkte können sowohl in Bezug auf die Umwelt als auch auf uns selbst betrachtet werden, denn natürlich schaden bestimmte Materialen und Chemikalien nicht nur der Umgebung, sondern auch den Menschen, die sich damit umgeben.

Die Schaffung einer gesunden Umgebung im eigenen Zuhause beginnt daher mit nachhaltigen Entscheidungen. Selbst die kleinsten Entscheidungen sind wichtig und können tiefgreifende Auswirkungen auf Ihre Gesundheit und die Umwelt haben. Alle natürlichen Materialien wie Holz, Stein, Rohfasern und natürliche Textilien wie Wolle, Baumwolle und Leinen sorgen für eine gesunde Atmosphäre und tragen wesentlich zum Wohlbefinden bei. Die Materialien sollten dabei möglichst unbehandelt bzw. natürlich behandelt sein. Auch bei der Pflege von Möbeln und Stoffen sollten Sie auf natürliche Produkte setzen. Holz kann beispielsweise hervorragend mit Olivenöl zum Glänzen gebracht und mit Wachs imprägniert werden.

Wussten Sie, dass Schafwolle die Luft reinigt? Tatsächlich besitzt naturbelassene Wolle die faszinierende Eigenschaft, Schadstoffe und unangenehme Gerüche aufzunehmen, und sogar innerhalb der Wollfaser zu neutralisieren. Wohntextilien aus diesem Rohstoff tragen also aktiv dazu bei, die Luftqualität deutlich zu verbessern. Beim Kauf sollte allerdings immer auf tierwohlgerechte Produkte geachtet werden.

Raumluft

Die Qualität der Raumluft hat direkte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Einige Schadstoffe können in Innenräumen in einer bis zu 5-mal höheren Konzentration vorkommen als im Freien. Vor allem Menschen, die für die schädlichen Auswirkungen dieser Stoffe besonders anfällig sind, wie Allergiker, ältere Menschen oder Menschen mit Atemwegserkrankungen, werden Unterschiede in der Qualität der Raumluft deutlich bemerken. Quellen für Schadstoffe in der Raumluft können synthetische Baumaterialien, Bodenbeläge, Wandfarben, Möbel, Haushaltsreiniger, Verbrennungsnebenprodukte oder Schimmel sein. Nicht zu unterschätzen sind auch synthetische Textilien, wie Decken, Kissen, Teppiche, Sofabezüge oder Vorhänge, die das Raumklima immens verschlechtern können. Die meisten Schadstoffe, die die Luftqualität in Innenräumen beeinträchtigen, stammen tatsächlich aus Quellen innerhalb von Gebäuden.

Im Umkehrschluss sollten Sie daher Materialien und Produkte verwenden, die der Herausforderung von gutem Innenraumklima gewachsen sind. Dazu gehören, wie oben genannt natürliche Materialien, die zudem in der Lage sind, Feuchtigkeit aufzunehmen und im Bedarfsfall wieder abzugeben und sogar Schadstoffe umzuwandeln. Heutzutage gibt es sogar Fliesen, die Luftreinigungswirkung haben.

Überdies ist eine optimale Luftfeuchtigkeit entscheidend für Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit. Eine optimale Luftfeuchtigkeit bewegt sich in einem Bereich zwischen 40 und 60 Prozent. Moderne Smart Homes verfügen über CO2-/VOC-Sensoren für automatisch geregelte Lüftung sowie Aktiv-Luftbefeuchter für permanent optimale Bedingungen.

Durch die Verwendung entsprechender Baumaterialien und Produkte, durch regelmäßiges Stoßlüften (wenn keine Lüftungsanlage vorhanden) sowie den Einsatz von Entfeuchtern bzw. Luftbefeuchtern können Sie für eine wohngesunde Raumluft sorgen.

Faktoren wie eine ökologische Einrichtung, viel Tageslicht und eine angemessene Hygiene haben einen positiven Einfluss auf die Gesundheit.

Natürliches Licht

Natürliches Tageslicht ist das Beste für unsere Gesundheit. Es hat erheblichen Einfluss auf unseren Schlaf-Wach-Rhythmus, versorgt uns mit Vitamin D und hebt die Stimmung, indem es die Ausschüttung von Serotonin beeinflusst. Im Idealfall haben Sie große Fenster, durch die viel natürliches Licht einfallen kann und Ihrem zirkadianen Rhythmus, die gesunde „innere Uhr“, so nichts im Wege steht.

Doch nicht jede Wohnung ist lichtdurchflutet. Eine gute Alternative können in diesem Fall und für die dunkle Jahreszeit biodynamische Kunstlichtlampen bieten. Diese ahmen das natürliche Sonnenlicht nach und versetzen Sie auf diese Weise in die entsprechende Stimmung.

In den Schlafräumen sollten Sie für eine gute Verdunkelung sorgen können. Entsprechende Rollos, Jalousien oder Vorhänge sorgen dafür, dass sich das Hormon Melatonin – das „Schlafhormon“ – bilden kann und Sie beizeiten müde werden und einen erholsamen Schlaf finden. Das unangenehme, künstliche Licht von Straßenlaternen, Bewegungsmeldern und Werbeschildern sollte zum Wohle der Gesundheit abgeschirmt werden. Nicht umsonst spricht man in diesem Zusammenhang von (nächtlicher) Lichtverschmutzung.

Schonende Hygiene

Ein gesundes, hygienisches Zuhause beginnt mit der passenden Bauhygiene. Die richtige Dämmung verhindert Schimmelbildung und sorgt für einen optimalen Luftaustausch. Doch natürlich spielt das Thema Hygiene auch im Alltag eine wichtige Rolle. Hygiene und Reinigung sind ein grundlegender Bestandteil des Lebens. Körperhygiene, die Reinigung unserer Kleidung, unseres Geschirrs, der Schränke und Ablageflächen, Böden und Wände. Für jede dieser Aufgaben gibt es unzählige Produkte mit Inhaltsstoffen, deren Namen so lang und kompliziert sind, dass wir keine Ahnung haben, was sie bedeuten. Und viele dieser Inhaltsstoffe sind Ihrer Gesundheit nicht unbedingt zuträglich. Bei der Hausreinigung sollten Sie daher auf Hersteller setzen, die nachweislich nachhaltig und ökologisch sinnvoll produzieren. Achten Sie darauf, dass die Produkte nicht einfach nur mit vagen Begriffen wie „umweltfreundlich“ oder „ungiftig“ werben, sondern halten Sie sich an konsequent nachhaltig arbeitende Marken.

Tatsächlich gibt es mittlerweile einige tolle Produkte, die von sich aus schon Bedingungen für eine bessere Alltagshygiene schaffen. Zum einen sollten Sie sich in diesem Zusammenhang Innentürgriffe anschauen, die mit Silberionen behandelt wurden. Silber hat eine abtötende Wirkung auf Keime und ist wirksam gegen eine Vielzahl von Mikroorganismen. Auch automatische, infrarotgesteuerte Armaturen sind hilfreich, da sie ein Anfassen überflüssig machen. Keimarme Grundbedingungen und antibakterielle Beschichtungen in Kombination mit nachhaltigen Putz- und Hygiene-Produkten bilden die Basis für ein gesundes und sauberes Zuhause.

Eine gute Alternative zu gekauften Putzmitteln können selbst hergestellte Reinigungsmittel sein. Bei diesen weiß man mit Sicherheit, welche Inhaltsstoffe verwendet wurden und mit Grundlagen wie Natron, Zitronensäure und Essigessenz lässt sich bereits eine Menge erreichen.

Gesundes Wasser

Leitungswasser in Deutschland hat eine hervorragende Qualität und kann in der Regel bedenkenlos getrunken werden. Selbst besonders kalkhaltiges Leitungswasser hat keine negativen Auswirkungen auf Ihre Gesundheit. Tatsächlich enthält hartes Wasser sogar mehr Magnesium und Kalzium als weiches Wasser – und beide Mineralien benötigt unser Körper dringend. Wie gut die Wasserqualität allerdings final ist, hängt tatsächlich vom Wohnort ab. Gerade ländliche Gebiete werden immer wieder auf eine Nitratbelastung im Trinkwasser kontrolliert. Es schadet daher nicht, grundsätzlich eine Filteranlage für optimale Leitungswasser-Qualität zu haben. Zudem kann eine Kalkschutzanlage innerhalb der Wasserinstallation dafür sorgen, dass anhängende Geräte, wie Waschmaschine oder Spülmaschine eine längere Lebensdauer haben, wenn Verkalkung vorgebeugt wird und Ablagerungen dadurch vermieden werden

Grundsätzlich sollte Sie beim Gebrauch des Leitungswassers aber darauf achten, dass das Wasser aus einer Leitung stammt, die regelmäßig benutzt wird. Es ist immer empfehlenswert, vor dem Genuss ein wenig Wasser ablaufen zu lassen, welches dann zum Blumengießen oder Ähnlichem verwendet werden kann. Im besten Fall ist Ihre Sanitärinstallation so geplant, dass in keinem der Leitungsabschnitte „stagnierendes Wasser“ entstehen kann.

Lärmverschmutzung: Wirksamer Lärm- und Schallschutz

Ein weiteres relevantes Thema sind Lärm und Schall. Gerade im städtischen Bereich ist Lärmverschmutzung bedauerlicherweise nicht nur tagsüber ein Thema. Tag und Nacht sind Straßen durchgehend frequentiert und bilden mit weiterem Lärm durch Gastronomie, Geschäften und Diskotheken, Straßenbahnen, Zügen und leider auch Baulärm eine extreme Belastung für uns Menschen. Sicherlich werden einige von Ihnen argumentieren, dass man sich an den Lärm gewöhnt hat, ja manchmal sogar meint, nicht ohne ihn leben zu können. Leider haben wir darauf schlechte Nachrichten für Sie. Tatsächlich kann man sich nicht daran gewöhnen. Dauerhafter und übermäßiger Lärm belastet unseren Organismus nachhaltig und macht uns krank, wie zahlreiche Studien, beispielsweise durch das Umweltbundesamt bestätigt haben. Dauerhafter Lärm und fehlende Ruhepausen lösen Stress aus, der je nach Konstitution zu einer Reihe von teils schweren Erkrankungen führen kann.

Daher ist es essenziell, dass Ihr Zuhause Ihnen ein Umfeld bietet, in dem Sie wahrlich zur Ruhe kommen können. Es gibt einige baulichen Maßnahmen, durch die diese sogenannten Lärmimmissionen reduziert oder sogar komplett eliminiert werden können. Dazu gehören beispielsweise dreifach verglaste Fenster, die in Kombination mit einer Lüftungsanlage auch tagsüber bei Bedarf geschlossen bleiben können, spezieller Putz und sogar Fassaden- bzw. Dachbegrünung. Letzteres sieht nicht nur toll aus, sondern bietet zudem einen isolierenden Effekt gegen Temperaturen und Lärmimmissionen.

Bildquellen: Media_photos, FollowTheFlowStudio, (EnvatoElements), Redaktion: red