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Gesunde Wildfrüchte: Hagebutte, Holunder und Co.

Die unscheinbare Apfelbeere ist ein wahrer Radikalenfänger, gut für Herz-Kreislauf und zum Abnehmen. Warum Wildfrüchte so gesund sind. (c) Thinkstockphotos

Gesunde Wildfrüchte aus dem Garten, von Feld, Wald und Wiesen

Der Herbst hat auch seine guten Seiten, denn die Natur erstrahlt in einer Farbenvielfalt, die kaum zu überbieten ist. Mit von der Partie: Wildfrüchte. Vielfach verkannt oder in Vergessenheit geraten kann man sie nun auf ausgedehnten Spaziergängen entdecken. Und sie sind richtige Juwelen, betrachtet man sie aus Gesundheitsaspekten und als Nahrungsmittel. Holunder, Hagebutte und Co.

Im Garten, auf Feld, Wald und Wiesen oder einfach am Wegesrand warten im Herbst so richtige Vitaminbomben darauf, dass sie (wieder-)entdeckt werden. Sie sehen nicht nur gut aus, sie sind auch vielfältig in der Küche einsetzbar und glänzen durch ihre gesundheitsfördernde Wirkung. Doch das wissen heute nur noch wenige.

So sind Schlehen, Holunderbeeren oder Sanddorn, nicht nur gute Vitaminlieferanten, sie sind zudem reich an Mineralien und wichtigen sekundären Pflanzenstoffen. Damit helfen sie uns fit zu bleiben, Krankheiten vorzubeugen, selbst Gicht, Arthrose oder Rheuma können sie lindern.

Hagebutten oder Sanddorn schlagen Orangen

Gesunde Wildfrüchte: Hagebutte, Holunder und Co.

Sanddorn zu Marmelade verarbiten. Die Beere hat wesentlich mehr Vitamin C wie Zitrusfrüchte.(c) Thinkstockphotos

Bei gleicher Menge besitzen Hagebutten das 25-fache an Vitamin C im Vergleich zur viel gerühmtem Orange. So haben 100 Gramm bereits über 1.200 Milligramm des gesundheitsfördernden Vitamins. Selbst Sandornbeeren glänzen mit einem hohen Vitamin C-Gehalt und decken unseren Bedarf bereits mit 22 Gramm.

Wildfrüchte: Reich an wertvollen Antioxidanzien

Besonders gesundheitsfördernd sind die sekundären Pflanzenstoffe wie die Radikalenfänger, die Anthocyane. Die unscheinbare Apfelbeere (Aronia) beispielsweise liefert bis zu fünfmal mehr Anthocyane als Heidelbeeren, sind damit gut für das Herz-Kreislauf-System und helfen nebenbei beim Abnehmen, da der Fettstoffwechsel angeregt wird. Tipp für Vegetarier und Veganer: Apfelbeeren liefern Eisen. In Verbindung mit dem ebenfalls viel enthaltenen Vitamin C wird es vom Körper besonders gut verwertet. Weitere Powerfrüchte sind die Felsenbirne, die roh verzehrt werden kann, oder die Zierquitte ‚Cido‘. Diese muss aufgrund ihrer Bitterstoffe, wie fast alle Wildfrüchte, weiterverarbeitet werden zu Saft (wie die Holunderbeere), Gelee oder Marmelade. Auch Chutneys oder Teeaufgüsse sind möglich und es kann aus einigen Wildfrüchten Likör angesetzt werden.

Tipps zum Sammeln: Auch was für die Vögel lassen

Die Wildfrüchte bereichern ab September den Gabentisch. Auch für die Vogelwelt. Daher gilt, bedienen, aber nicht abernten. Denn die Vögel schätzen und benötigen das Powerfood genauso wie wir Menschen. Ideal: Wildobstbäume oder Sträucher im eigenen Garten pflanzen. Selbst im kleinen Hausgarten können diese Wildfrüchte gepflanzt werden. Wer mit dem Gedanken spielt, sich und den Vögel mit der pflanzung von Wildfrüchtesträuchern etwas Gutes zu tun: jetzt im Herbst ist Pflanzzeit! Je nach Größe kann zwischen wüchsigeren Arten oder kleineren Sorten ausgewählt werden. Doch Vorsicht, die Früchte scheinen um ihre gesundheitsfördernde Wirkung zu wissen und die meisten von ihnen verteidigen sich mit spitzen Dornen.

Gesunde Wildfrüchte: Hagebutte, Holunder und Co.

Holunderbeere: Im Frühjahr aus den Blüten Sirup machen und im Herbst aus den Beeren gesunden Saft. (c) Thinkstockphotos

Text: Jürgen Rösemeier