Yoga gab ihr die Kraft ihren Körper zu lieben
Inderin Dolly Singh beschließt abzunehmen und ihren Körper zu verändern. Trotz der vielen Kritik gibt Dolly den Glauben an sich selbst nicht auf. Und was sie letztendlich dafür bekommt ist wertvoller als ein schlanker Körper…
Als sich Dolly Singh, eine TV-Produzentin aus Mumbai, Indien vor zwei Jahren den Knöchel verstaucht, riet ihr ein Arzt Gewicht zu verlieren. Also begann Dolly Sport zu machen. Sie ging zum Zumba, fing an zu joggen und machte Pilates. Doch erst ein Yoga-Kurs brachte den Stein ins Rollen: „Ich war sofort Feuer und Flamme. Nur eine Woche in der Klasse und die anderen Gruppenteilnehmer waren bereits beeindruckt wie gut meine Asanas wurden (als Asanas werden überwiegend ruhende Körperstellungen im Yoga bezeichnet). Trotz meiner Rundungen konnte ich die Yoga-Übungen besonders gut ausführen. Das war für die anderen Teilnehmer sehr überraschend“, sagt Dolly.
„Sie waren alle sehr zuvorkommend und ich begann die Yoga-Kurse mehr und mehr zu genießen. Der Kursleiter entwickelte sogar Interesse an meinem Talent und förderte mich.“
Doch vier Monate später übernahm ein anderer Yoga-Lehrer den Kurs und dieser war nicht davon überzeugt, dass Dolly das Zeug zu den regelmäßigen Yoga-Übungen hätte…
„Du kannst das nicht!“
Als Dolly immer tiefer in die Yoga-Praxis einsteigt, frustriert sie zunehmend die Tatsache, dass all ihre Yoga-Lehrer den gleichen Körperbau hatten. „Für diese Ausbilder ist es schwierig sich in mich hineinzuversetzen und die Schwierigkeiten zu sehen, die ein runderer Mensch hat“, erklärt Dolly. „Ein Beispiel dafür ist die Halsana-Pose, die für mich aufgrund meiner großen Oberweite nicht leicht auszuführen ist. Jeder Yoga-Trainer riet mir davon ab. Aber nach und nach habe ich herausgefunden, wie ich meine Oberweite für eine saubere Haltung manövrieren kann und so konnte ich sie trotz aller Zweifel der anderen doch ausführen. Unsere Körper sind alle verschieden und ich finde, auch Lehrer müssten verschieden sein.“ Ein Lehrer sagte zu Dolly, sie solle erstmal abnehmen bevor sie Yoga macht. „Sie hatte keine Ahnung von meiner Praxis und ihre Annahme basierte ausschließlich auf meinem Körperbau“, erklärt Dolly. „Eines Tages in der Klasse versuchte ich einen freien Kopfstand zu machen und fragte den Yoga-Lehrer ob er mein Bein halten könne. Er dachte, das sei unmöglich und sagte einfach „nein“. Wenn mir die Lehrer nicht helfen wollen, dann würde ich mir eben selber helfen müssen“, dachte Dolly und begann regelmäßig Zuhause zu üben.
Die Entdeckung der mentalen Stärke
Zwei Jahre später, ist Dollys Yogapraxis stärker als je zuvor. Sie übt jeden Tag Zuhause und hofft, dass die Bilder, die sie auf Instagram teilt (@yogaforallmumbai) auch andere dazu inspirieren, aus ihrer Komfortzone herauszutreten, egal was für eine Körperform sie haben.
Darüber hinaus haben ihr die regelmäßigen Yoga-Übungen zu unerwarteter mentaler Stärke verholfen: „Ich sage oft, dass sich meine physische Stärke in mentale Stärke umgewandelt hat“, so Dolly. „Und das ist das Wichtigste und Beste was passieren konnte. Meine Flexibilität, Beweglichkeit, Kraft, Fokus, Konzentration und meine Fähigkeit im Umgang mit schwierigen Situationen, etc. - all das hat nun eine neue Dimension."
Und noch besser ist, dass sie durch Yoga sogar lernte, ihren Körper zu lieben. „Jeden Tag schäme ich mich ein kleines bisschen weniger für meinen großen Bauch und habe etwas mehr Vertrauen in meine kleinen Handgelenke. Es hat sich eine Menge verändert – sowohl körperlich als auch geistig. Ich bin nun voller Energie, schnell und immer mit irgendetwas beschäftigt. Yoga hat außerdem die Freude am Spiel und Ausprobieren zurück in mein Leben gebracht, es macht so viel Spaß!“
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Quellen: mindbodygreen.com, Dolly Singh, Bilder: @Yogaforallmumbai, Text: Meike Riebe
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