Ayurveda-Kur: Wellness für zu Hause – gegen frühzeitige Hautalterung
Ayurvedische Beautytipps gegen frühzeitige Hautalterung. Die indische Heilkunst wirkt ganzkörperlich. Für zu Hause gibt es einfache Tipps und Rituale die ein jugendliches Aussehen versprechen. Traditionelles Heilwissen für einen makellosen, faltenfreien und strahlenden Teint. Für eine Ayurveda-Kur typisch: Duftende Kräuter, Ölmassagen, Yoga und Meditation – hierbei darf so richtig entspannt und aufgetankt werden. Doch was genau ist Ayurveda und wie sieht ein Ayurveda-Urlaub eigentlich aus?
Makellose, strahlende Haut gilt als Zeichen für Vitalität und Jugendlichkeit. Die Natur hält unzählige wertvolle Pflegemittel bereit, die ein gesundes und schönes Aussehen bis ins hohe Alter bewahren. Seit 5000 Jahren kennt und nutzt die indische Heilkunst "Ayurveda" dieses Potential auch gezielt zur Reinigung, Pflege und Altersvorsorge für die Haut.
Was ist Ayurveda? Die Ayurvedische Philosophie
Das Wort Ayurveda bedeutet ins Deutsche übersetzt das Wissen vom Leben. Die ayurvedische Lehre ist mehrere tausend Jahre alt und beschäftigt sich mit dem Menschen und dem, was ihn umgibt. Mit dem Ziel, ganzheitliches Wohlbefinden und die Vorbeugung von Krankheiten zu unterstützen, hat sich die antike Heilkunst bis heute durchgesetzt.
Ayurveda teilt die Haut in drei Typen ein: Vata, Pitta und Kapha
Laut Ayurveda gibt es energetische Systeme, die Prozesse im Körper steuern. Diese nennt man Doshas. Die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha sind in jedem Menschen aktiv, aber mit unterschiedlicher Gewichtung. Typisch für ein vorherrschendes Vata sind zum Beispiel Kälteempfindlichkeit und eine unregelmäßige Verdauung. Ein Überschuss an Pitta zeigt sich oft in starkem Hunger und einer Abneigung gegen Hitze. Eine langsame Verdauung und fettige Haut deuten auf die Dominanz von Kapha hin. Geraten die Doshas aus dem Gleichgewicht, können Krankheiten entstehen. Durch das ayurvedische Behandlungs-, Ernährungs- und Lebenskonzept soll Gleichgewicht hergestellt werden, damit die Prozesse im Körper optimal funktionieren.
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Der Vata-Hauttyp zeigt sich sehr trocken und empfindlich. Umwelteinflüsse, Stress und vor allem Kälte lassen die Haut rau werden und schuppig aussehen. Das Erscheinungsbild ist feinporig, dennoch fehlt es häufig an ausreichend Feuchtigkeit. Ruhe und reichhaltige Pflege entspannt den überreizten Vata-Menschen.
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Die Pitta Haut ist ebenfalls sehr sensibel, aber gut durchblutet und neigt eher zu Rötungen und allergischen Reaktionen. Wärme fördert den Spannungszustand und die Haut reagiert gereizt. Häufig zeigen sich auch Hautunreinheiten. Säurehaltige oder erhitzende Kosmetik sollte vermieden werden.
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Kapha Typen erscheinen in der Regel prall, gut durchfeuchtet und robust. Ist die Haut aus dem Gleichgewicht zeigen sich Pusteln, Pickel und im Extremfall auch Akne. Der eher weiche Kapha Typ sollte viel Aufmerksamkeit auf Ernährung und Hautpflege legen, die den natürlichen Reinigungsprozess unterstützen.
Körperpflege mit Ayurveda: Die Haut regelmäßig und typenspezifisch reinigen
Im Ayurveda wird sehr viel Wert darauf gelegt, die Haut regelmäßig und typenspezifisch zu reinigen, massieren und zu pflegen. Dabei spielt Wasser bei der Reinigung nicht unbedingt eine übergeordnete Rolle. Vielmehr kommt auch Milch, Buttermilch, Joghurt oder Pflanzenöle zum Einsatz. Selbst Gemüsesäfte und Edelsteinwasser können auf die Haut ausgleichend und nährstoffreich wirken. Professionelle ayurvedische Beautyanwendungen balancieren und reinigen die Haut oft mit starken Kräuterölen und Essenzen.
Für zu Hause gibt es aber ein paar einfache Reinigungsrituale zum ausprobieren und reinfühlen. Reiswasser gilt als reizarme und sehr effektive Reinigungslotion, die gestresste und unreine Haut wieder ins Lot bringt. Gleichzeitig soll es verjüngend wirken und den Teint aufhellen. Ausreichend Vitamine, Mineralien und Spurenelemente versorgen die Haut nachhaltig und machen sie zart und geschmeidig. Im Ayurveda wird Reiswasser für alle Hauttypen verwendet. Eine Tasse Basmatireis in ein feines Sieb geben und mit einem 1/2 Liter lauwarmen Wasser übergießen. Das ablaufende Reiswasser in einem Behälter auffangen und die Haut gründlich aber sanft damit reinigen.
Das Gesicht reinigen mit natürlichen Rohstoffen
Zum Abschminken oder für eine reichhaltigere Reinigung wird in der Regel Milch, Buttermilch oder Aloe Vera Gel verwendet. 3 EL Buttermilch oder Aloe Vera sind ideal für sensible Pitta Haut um sie zu besänftigen. 3 EL Vollmilch erhöhen Kapha und beruhigen daher empfindliche Vata Haut.
Edelsteinwasser lässt zu Hause ganz einfach selbst herstellen. Für Goldwasser bringt man einen Liter Wasser mit einem echten Goldring oder Kette darin zum Kochen. Das sprudelnde Wasser bis zur Hälfte heruntersieden und abschließend abkühlen lassen. Das Goldwasser wird auf dünn auf die Haut aufgetragen oder gesprüht und soll bei Kapha und Vata Hauttypen das Wärmegefühl stabilisieren und geistige Stabilität fördern. Pitta Haut dagegen profitiert eher von kühlendem Silberwasser, das gleichermaßen hergestellt wird, nur das Gold wird gegen hochkarätiges Silber ausgetauscht.
Alle Pflegetipps können übrigens auch völlig unbedenklich als vegane Kosmetik angewendet werden. Bei der Ayurveda-Kur denkt so mancher an qualvolles Fasten und unangenehme Darmreinigungen, aber es muss nicht immer die strenge Panchakarma-Kur sein. Ayurveda gibt’s auch in der Light-Version. Angepasst an die individuellen Bedürfnisse können sich Körper, Geist und Seele bestens erholen. Die beliebtesten Orte für einen Ayurveda-Urlaub sind Indien oder Sri Lanka.
Ayurveda-Urlaub: Wo kann man eine Ayurveda Kur machen?
Besonders beliebt für eine Ayurveda-Kur sind Indien, Bali oder Sri Lanka, aber auch hierzulande in Deutschland, finden derlei Wellness-Behandlungen immer mehr Anklang. Für eine Ayurveda-Reise empfiehlt sich ein Mindestaufenthalt von zwei Wochen. Danach steht einem kraftvollen Comeback ins Alltagsleben garantiert nichts mehr im Wege. Zu den typischen Behandlungen im Ayurveda-Urlaub gehört zum Beispiel die Ölmassage. Dabei werden Kräuteröle mit wertvollen Inhaltsstoffen in bestimmte Körperpartien oder auch den ganzen Körper einmassiert. Das regt den Stoffwechsel an und unterstützt den Körper beim Entgiften. Ein Stirnölguss ist besonders angenehm, da er auf das zentrale Nervensystem wirkt und zu tiefer Entspannung führt. Dazu werden warme Kräuteressenzen auf bestimmte Punkte der Stirn getropft.
Wohltuende Kräuter- oder Blütenbäder helfen beim Abschalten. Und ein Besuch in der Kräutersauna bringt die Zellen so richtig zum Schwitzen.
Gut duftende und leckere Gewürze sind Teil der ayurvedischen Mahlzeiten.
Wohltuende Körperbehandlungen: Genießen mit gutem Gewissen
Ayurvedische Mahlzeiten sind gesund, gut bekömmlich und auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt. Es darf ohne schlechtes Gewissen zugelangt werden. Exotische Gewürze geben den Gerichten das gewisse Etwas und es gibt immer wieder neue Obst- oder Gemüsesorten zu entdecken. Tee aus ayurvedischen Kräutern wird zwischen den Mahlzeiten getrunken.
Erholung in der Natur mit viel Ruhe und Entspannung
Die Freizeit im Ayurveda-Urlaub verlangt nach Ruhe und Entspannung. Man kann es sich im Freien mit einem guten Buch gemütlich machen oder meditieren. Strandspaziergänge und Yoga sorgen für Bewegung und Vitalität während Ausflüge in die Umgebung spannende Eindrücke in Landschaft und Kultur bieten.
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Quellen: FIT Gesellschaft für gesundes Reisen; Schrott, Dr. med. Ernst: Ayurveda für jeden Tag, München 2002, Goldmann, Bilder: Depositphotos/ridofranz, AnnaTamila, byheaven, zaretskaya, thinkstock/vkph, depositphotos/poznyakov, Text: Tine EsserText: Emi Baier