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Zum UN-Weltvegantag: Wann ist eine vegane Lebensweise wirklich nachhaltig?
Zum 20. Mal fand bereits am 1. November 2014 der UN-Weltvegantag statt. Der Trend hin zu einer bewussteren Ernährungs- und Lebensweise hält weiterhin an und immer mehr Menschen stellen sich die Frage, ob sie eine vegane Lebensweise durchführen wollen. Doch was ist vegan, was sollte man dabei bedenken und ersetzt eine vegane Ernährung den Konsum ökologischer Produkte? Gedanken und Antworten zum UN-Weltvegantag 2014.
Die vegane Lebensweise erreicht immer mehr Bereiche unserer Gesellschaft. Die Grünen hatten einen Veggie-Day in ihr Wahlprogramm mit aufgenommen, immer mehr Restaurants mit veganem Angebot werden veröffentlicht und die Buchhandlungen füllen sich mit Kochbüchern über vegane Rezepte.Mittlerweile gibt es mit VeggieWorld, veganfach und VeggieExpo drei Veganmessen.
Ein Veganer ist laut der Beschreibung im Deutschen Wörterbuch ein „Vegetarier, der vollständig auf tierische Produkte verzichtet". Also bezieht sich eine vegane Lebensweise nicht nur auf die Ernährung, sondern sie umfasst alle Lebensbereiche wie Kleidung, Kosmetik und so weiter. Ursprünglich stammt das Wort von dem Engländer Donald Watson, der 1944 die Vegan Society gründete. Mittlerweile ist die fleischlose Ernährung in allen Ländern dieser Welt vertreten, hauptsächlich jedoch im asiatischen Raum, wo die Ernährung aus religiösen Gründen vorwiegend pflanzlich ist.
Ist vegan auch nachhaltig? © ksana-gribakina/iStock/Thinkstock
Zahlen zum UN-Weltvegantag: Bis zu 1,2 Millionen Veganer/innen
Hochrechnungen kommen zu dem Ergebnis, dass in Deutschland neun Prozent der Bevölkerung vegetarisch/vegan lebt, wobei es keine konkreten Zahlen zum Anteil der Veganer/innen gibt. Laut Schätzung soll es in Deutschland zwischen 600.000 und 1.200.000 Veganer/innen geben. Für die meisten ist der Wunsch Tier- und Umweltgerecht zu leben, ein Motiv, sich für die vegane Ernährung zu entscheiden.
Auch vegane Produkte können mit Pestiziden behandelt sein
Aber: Veganismus bedeutet nicht unbedingt gleichzeitig eine nachhaltige Lebensführung, denn eine rein pflanzliche Ernährung ist kein Indiz dafür, dass z.B. bei Gemüse auf Pestizide & Co. verzichtet wird. „Zudem ist es an vielen Standorten für den landwirtschaftlichen Nährstoffkreislauf wichtig, auch die tierischen Elemente bspw. durch Dung zu integrieren. Andere Standorte sind schlecht für den Ackerbau geeignet und lassen sich nur mit Tieren bewirtschaften“, erklärt die Agrarwissenschaftlerin Daniela Wannemacher vom Bundesverband Naturkost Naturwaren.
Nur wer neben dem veganen Lebensstil auch auf den Prozess der Herstellung achtet, kann Nachhaltigkeit erreichen. Das bedeutet: Wer sich fleischlos ernährt leistet einen wichtigen Beitrag für die Förderung einer nachhaltigen Ernährungskultur, wenn bei den Produkten auf eine ökologische Herstellung geachtet wird.
Die sollte uns am UN-Weltvegantag in Bewusstsein gerufen werden.
Textquelle: Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V.
Text: Ulrike Rensch