Kein Plastikmüll mehr mit Ooho Water dank essbarer Trinkflaschen
Wer unterwegs Durst bekommt, greift schnell zu Wasser in PET-Flaschen. Sie sind günstig, praktisch, lassen sich wiederverschließen und in der Tasche verstauen. Doch sie haben einen gravierenden Nachteil: sie bestehen aus einem der schädlichsten und langlebigsten Materialien der Welt – Plastik! Dieses englische Startup hat nun die Lösung!
Immer wieder wird Plastik einfach weggeworfen und landet an Orten, wo es nichts zu suchen hat. Man geht davon aus, dass nur ca. 20 Prozent aller Plastikflaschen tatsächlich recycelt werden. Laut der Natur- und Umweltschutzorganisation WWF sind etwa 70 Prozent der Erdoberfläche von Wasser bedeckt. Doch heute schwimmen in jedem Quadratkilometer der Meere zehntausende Teile Plastikmüll, die mindestens 500 Jahre benötigen, bis sie verrotten. Seevögel verenden qualvoll an Handyteilen in ihrem Magen, Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen und Fische verwechseln winzige Plastikteilchen mit Plankton.
Die Herstellung von Plastik ist zudem ökologisch gesehen sehr problematisch: allein für eine Plastikflasche werden sieben Liter Wasser und knapp 1,5 Liter Öl benötigt.
Gut, dass inzwischen ein Umdenken stattfindet und der Trend zurück zu Produkten aus biologisch abbaubaren Rohstoffen geht. Plastiktüten werden nach und nach durch Papiertüten oder Stoffbeutel ersetzt und sogenannte Unverpackt-Läden halten immer mehr Einzug.
Ooho Water - die essbare Wasserflasche
Ooho Water - die Wasserflasche der Zukunft?
In Zukunft könnte auch eine innovative Erfindung den Markt der Trinkflaschen revolutionieren und umweltschädliches Plastik vielleicht bald überflüssig machen. Die Rede ist von „Ooho Water“ – die essbare Wasserflasche bzw. Kugel.
Die Kugeln sehen aus wie Astronautennahrung und bestehen aus einer essbaren Membran, in deren Inneren sich Wasser befindet. Statt Wasser können die Kugeln aber auch mit einer Reihe weiterer Flüssigkeiten, wie Frucht- und Gemüsesaft oder Kosmetika befüllt werden.
Die Ooho Water-Membran wird zu 100% aus Pflanzen und Seetang hergestellt und benötigt 4 bis 6 Wochen bis sie verrottet. Für ihre Herstellung wird fünfmal weniger CO2 verursacht und neunmal weniger Energie verbraucht als dieses für die Herstellung einer PET-Flasche der Fall wäre. Zudem sind die essbaren Trinkbehälter günstiger als Plastik.
Die Ooho Water-Membran besteht zu 100% aus Pflanzen und Seetang
Wasser aus der Molekularküche
Erfinder der essbaren Wasserflasche ist Rodrigo García González vom Londoner Skipping Rocks – einem Start-up für nachhaltige Verpackungsmaterialien. Die innovativen Trinkbehälter stammen aus der Molekularküche und werden mit dem Sphärfikations-Verfahren hergestellt. Dieses Verfahren ist bereits seit einigen Jahren überall da im Einsatz, wo Speisen mit flüssigen Inhalten gefüllt werden. Nachdem Rodrigo García González zusammen mit seinem Team die optimale Größe für die essbaren Wasserkugeln bereits gefunden hat, muss nun noch eine stabile Transportmöglichkeit gefunden werden, bei der die Kugeln nicht kaputtgehen können. Prototypen aus der biologisch abbaubaren Membran gibt es aber bereits jetzt.
Zurzeit führt Ooho Water sein Produkt hauptsächlich auf Events, Konferenzen und Festivals vor, während parallel an einer vollautomatischen Produktion gearbeitet wird.
Das Skipping Rocks Lab-Startup wurde bereits mit dem Lexus Design Award, dem World Technology Award, dem SEA Award und dem UK Energy Globe Award ausgezeichnet.
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Quellen: skippingrocklab, Bilder: Screenshot/Instagram_oohowater, Text: Meike Riebe
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