Tiere aus Müll geboren, ein nachhaltiges Kunstprojekt
Acht Millionen Tonnen Plastikmüll landen jedes Jahr im Meer und vergiften Wasser und Meeresbewohner. Eine Non-Profit-Organisation aus den USA reinigt jedoch nicht nur Strände von angespültem Müll, sondern stellt aus ihm auch tolle Kunstwerke mit einer starken Aussage her.
Kunst thematisiert Umweltverschmutzung
Das Baumaterial der Tierskulptur stammt aus dem Meer beziehungsweise von Stränden. Dort wurde es von ehrenamtlichen Mitarbeitern des „Washed Ashore Project“ (dt. „an Land gespült“) gesammelt, gewaschen, teilweise auseinander genommen und unter Anleitung der Künstlerin Angela Haseltine Pozzi zu einem großen Ganzen zusammengesetzt. “Washed Ashore“ ist ein Projekt des Artula Institute for Arts & Environmental Education, das es Menschen ermöglicht, die Umwelt in der Kunst zu thematisieren und über Umweltbelange aufzuklären. Das Ergebnis des Projekts kann sich sehen lassen: in vier Jahren sind schon gut 500km Strände gesäubert worden und ganz nebenbei mehr als 30 Skulpturen entstanden.
Traurige Message
Die Arbeit der Non-Profit-Organisation aus Oregon in den USA fasziniert, hat aber einen traurigen Hintergrund. Jedes Jahr verenden tausende Tiere an dem Plastikmüll, der achtlos weggeworfen und ins Meer gespült wird. Das Projekt klärt also nicht nur darüber auf, wie viel Plastik unsere Gewässer vergiftet, sondern lässt aus dem Müll auch eben jene Lebewesen entstehen, die unter der Verschmutzung am meisten leiden. Der Müll, der Tiere in der Natur tötet, wird zum Körper der Kunstobjekte.
Nach Angaben der Organisation bestehen 90% des gesammelten Abfalls aus Erdöl (z.B. Plastikteile sowie Netze und Seile aus Nylon). Doch auch anderer Müll ist dabei und findet in den Skulpturen Verwendung. Der Seestern besteht beispielsweise nicht nur aus Plastik, sondern auch aus bunten Glasflaschen. Insgesamt können 98% des Mülls zum Bau neuer Kunstwerke genutzt werden.
Das Making of einer Skulptur
Große Reichweite des Projekts
In den letzten vier Jahren konnten über 10.000 Freiwillige jeden Alters und mehr als 8.000 beteiligte Schüler und Studenten 11 Tonnen Müll sammeln und verarbeiten. Das Bewusstsein für die Umweltverschmutzung wächst jedoch nicht nur bei den direkt am Projekt beteiligten Personen, sondern auch bei den geschätzten 15 Millionen Menschen, die die Kunstobjekte im Rahmen von Ausstellungen sehen werden. Bisher sind leider nur Ausstellungen in den USA geplant, aber vielleicht kommen die Skulpturen ja irgendwann auch nach Europa.
Quelle: Washed Ashore; Bilder: WashedAshore.org; Autor: kle