Mit Öko-Gas oder Klimatarif heizen: Wohlfühlen, der Umwelt was Gutes tun und Geld sparen.
Öko-Gas immer attraktiver: Wechsel spart rund zehn Prozent
Die Zahl der Anbieter von Öko- oder Bio-Gas und Klimatarifen steigt kontinuierlich und der Nachhaltigkeitsgedanke in Energiefragen setzt sich durch. In einem Vergleich der 100 größten Städte gibt es genügend Alternativen, in 88 Fällen ist laut einer Studie der Wechsel zu Öko-Gas finanziell lohnenswert.
In vielen deutschen Haushalten spielt die Frage der Nachhaltigkeit bei der Energieversorgung eine immer größere Rolle. Neben Maßnahmen zum Energiesparen ist der Wechsel zu Ökostrom dabei für viele Verbraucher die offensichtlichste Variante, einen persönlichen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Aber auch im Bereich der Gasversorgung sind zunehmend Möglichkeiten vorhanden, mit Öko-Gastarifen umweltbewusst zu heizen. Mit Blick wachsende Angebot der Gasversorger hat das unabhängige Verbraucherportal toptarif.de die Preise und die Wettbewerbsdichte bei Ökogasprodukten genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist, dass einerseits die Zahl der Anbieter von Biogas- und Klimatarifen stetig steigt und andererseits ein Wechsel zu günstigen Angeboten nicht nur die Umwelt, sondern auch die Haushaltskasse schonen kann. Damit wird der Trend vom biligen Öko-Strom nun auch beim Gas fortgesetzt.
Zahl der verfügbaren Ökogas-Anbieter steigt
«Bereits seit knapp vier Jahren haben Haushalte die Möglichkeit, neben herkömmlichen Gasprodukten auch umweltfreundlichere Alternativen zu wählen», erklärt Daniel Dodt von toptarif.de. So startete das Hamburger Unternehmen LichtBlick im Herbst 2007 als erstes mit einem überregionalen Biogas-Tarif. Seither hat sich der Gasmarkt erheblich weiterentwickelt, so dass Verbraucher eine immer größere Auswahl an "grünen" Gastarifen haben. Aktuell können Verbraucher in Deutschlands Großstädten durchschnittlich zwischen 20 Anbietern von Biogas- und Klimatarifen wählen. Damit hat sich die Zahl der ökologischen Gas-Alternativen allein in den letzten zwölf Monaten verdoppelt.
Die größte Auswahl an nachhaltigen Ökogas-Angeboten haben die Verbraucher aktuell in vielen Regionen Baden-Württembergs, wo jeweils mehr als 30 Versorger entsprechende Produkte anbieten. Weniger nachhaltige Alternativen für ökologisch orientierte Gaskunden bieten sich hingegen in weiten Teilen Norddeutschlands, Nordrhein-Westfalens und Sachsens. Dort finden sich maximal 18 verfügbare Ökogas-Anbietern.
Ökogas wird meist aus Biomasse gewonnen und Klimatarife kompensieren CO2-Ausstoß.
«Neben einem zusätzlichen Umweltnutzen ist der Wechsel zu Biogas- und Klimatarifen in vielen Fällen auch mit einer erheblichen Entlastung der Haushaltskasse verbunden», so Dodt. Wie die Preisvergleichs-Studie zeigt, lassen sich durch einen Umstieg auf Produkte mit einer CO2-Kompensation, die sogenannten Klimatarife, in 88 Fällen die jährlichen Heizkosten senken. Preiswerte Tarife mit Biogas-Beimischung sind in 75 deutschen Städten günstiger als der lokale Energieversorger.
«Ein vierköpfiger Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden Gas muss bei den günstigsten, meist konventionellen Wahlangeboten der örtlichen Energieversorger in den 100 größten Städten mit Kosten von durchschnittlich 1.270 Euro rechnen», führt Dodt aus. «Preiswerte Klimatarife sind mit 1.146 Euro folglich 124 Euro günstiger als der Grundversorger. Auch die günstigsten Biogas-Produkte liegen mit 1.198 Euro im Schnitt rund 72 Euro unter den Tarifen der Lokalversorger. In einzelnen Städten, z.B. in Bottrop, Gelsenkirchen, Hanau und Köln, können die Kosten durch einen Umstieg sogar um mehr als 300 Euro im ersten Jahr gesenkt werden».
Öko-Gas und Klimatarif: Großes Sparpotenzial
Das größte Einsparpotential beim Wechsel zu Biogas- und Klimatarifen haben Haushalte, die noch im Rahmen der zumeist teuren Grundversorgung beliefert werden und jahrelang keinen oder noch nie einen Tarifvergleich vorgenommen haben. Im Städtevergleich liegen die Grundversorgungspreise im Mittel sogar rund 278 Euro über den Kosten günstiger Klimatarife und sind etwa 226 Euro teurer als entsprechende Biogas-Angebote.
Biogas- und Klimatarife: Die Unterschiede
Umweltbewusste Verbraucher können bei der Gasversorgung zwischen zwei Varianten wählen. Bei den sogenannten Klimatarifen wird das bei der Verbrennung von herkömmlichem Gas entstehende Kohlendioxid durch Investitionen in CO2 mindernde Klimaprojekte wieder ausgeglichen. Ähnlich wie beispielsweise beim CO2-Ausgleich für Flugreisen werden so ausgewählte Projekte über einen geringen Preisaufschlag bei den Endkundentarifen finanziert.
Bei Biogas-Produkten erfolgt eine Beimischung von regional produziertem Biomethan zu konventionellem Erdgas. In der Regel liegen die Beimischungsquoten zwischen fünf und zehn Prozent, in manchen Fällen auch darüber. Allerdings ist die Herstellung von Biogas nicht frei von Kritik. Unter anderem bemängeln Umweltorganisationen immer wieder einzelne Aspekte der Herstellung, etwa den Ausbau pflanzlicher Monokulturen zur Energieerzeugung oder die Gasgewinnung durch Massentierhaltung. Doch in aller Regel, die Massentierhaltung betreffend, ist erst die Tierhaltung da und die Biogas-Produktion folgte. Dies ist sozusagen ein genutzter Nebeneffekt zur Verwertung anfallender Gülle oder Mist.
Durch Verbraucherportale wie toptarif.de oder verivox.de können sich Verbraucher unabhängig und unkompliziert über regional verfügbare Ökogas-Alternativen informieren und kostenlos zu günstigeren Gasanbietern wechseln.
Quelle: toptarif.de, Text: Jürgen Rösemeier