No Shampoo Rebell: Haare waschen ohne Shampoo und nur mit Wasser
Haare waschen ohne Shampoo und nur mit Wasser? Immer mehr Menschen fällt auf, dass Shampoo schuld an fettigen Haaren und den immer kürzer werdenden Waschintervallen ist. Wir erklären, wie man No-Poo anwendet.
Bereits seit längerer Zeit erobert ein neuer Trend das Internet: die No-Poo-Bewegung. Sie rebelliert gegen die weit verbreitete Annahme, Shampoo sei unverzichtbar und das erfolgreich.No-Poo bedeutet, auf herkömmliche Shampoos zu verzichten und die Haare mit alternativen Mitteln, wie Natron, Apfelessig, Lavaerde, Haarseife oder Roggenmehl zu waschen. Die Krönung der Bewegung bildet „water-only“. Water-only beschreibt die Reinigung der Haare nur mit Wasser und einer Bürste oder ggf. einem Waschlappen, weitere Hilfsmittel sind nicht erlaubt.
Gar nicht so einfach inmitten einer Gesellschaft, für die das quietschsaubere Gefühl von duftendem Shampoo zum Alltag gehört. Doch laut einer Studie des Konsumentenanalyseinstituts „Nielsen“ seien die Umsätze für Shampoos in Großbritannien bereits um mehrere Millionen Pfund gesunken.
Die Geschichte der Haarpflege
Haarpflege und Körperkult gehören seit jeher zum Leben der Menschen dazu. So fand man heraus, dass die Geschichte der Seife bereits vor 4.000 Jahren begann. Die erste Seifenrezeptur wurde bei den Sumerern gefunden. Dieses hochentwickelte Volk besaß bereits fundierte Kenntnisse in Chemie und erkannte, dass Pflanzenasche die Wirkung einer Lauge besitzt. Mit Öl vermischt, entstand so die Basis der Seife. Allerdings wurde Seife zunächst nur als Heilmittel bei Verletzungen eingesetzt und erst später auch zur Reinigung.
Über die alten Griechen ist bekannt, dass sie einen Sud aus Nussschalen, Traubensaft und Gewürzen verwendeten, um ihr Haar zu reinigen.
Die Frauen in Südostasien benutzten schon vor Tausenden von Jahren die ersten Vorläufer von Shampoo und Haarspülung, die aus Reisschalenasche und Kokosöl bestanden.
In China war eine Mischung aus Honig und Mehl sehr beliebt, die nicht nur die Talgproduktion reduzierte, sondern gleichzeitig die Haare pflegte.
Hauptsächlich wurde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts jedoch Seife zur Haarwäsche verwendet, häufig in Verbindung mit einer anschließenden Rinse aus Essig, um dem Haar Glanz zu verleihen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfand die Firma Schwarzkopf als erste das Shampoo in Pulverform. Eine Idee, die reißenden Absatz fand und schnell von der pharmazeutischen Industrie weiterentwickelt wurde. Einige Zeit später kam das erste flüssige Shampoo auf den Markt und wurde zum Bestseller.
Ist Shampoo schuld am Bad Hair Day?
Die No-Poo-Bewegung geht davon aus, dass unsere Kopfhaut die Talgproduktion auf ein Minimum runterschraubt, wenn sie nicht ständig mit chemischen Mitteln ausgetrocknet wird und dadurch den Impuls bekommt, vermehrt nachzufetten. Klingt logisch – ist der Mensch doch das einzige Lebewesen, das seine Kopfhaut regelmäßig mit stark reinigenden Tensiden säubert. Die Tierwelt braucht zur Haarpflege lediglich eine Zunge und etwas Speichel und verfügt dennoch über glänzendes Fell, das selten speckig aussieht.
Warum sollte Wasser also nicht auch für unsere Haarreinigung ausreichen?
Einige Menschen, die es ausprobiert haben, berichten Positives. Von gesünderen, dickeren und glänzenderen Haaren, das kaum nachfettet, ist die Rede. Doch der Weg dahin ist schwer. Je nach Haarstruktur, vorherigem Waschverhalten und benutzen Shampoos dauert es unterschiedlich lang, bis sich die Talgproduktion wieder normalisiert und die Haare nicht mehr fettig aussehen.
Und so kommt man zu No-Poo
Die Ernährung
Häufig vergessen, aber sehr wichtig, ist die richtige Ernährung. Diese spielt bei der Umstellung der Kopfhaut eine große Rolle. Wer sich gesund, mit viel Frischkost und wenigen tierischen Fetten ernährt, überwiegend auf Zucker, Weißmehl, Koffein und Alkohol verzichtet, wird eine geringere Talgproduktion und weniger Probleme mit der Umstellung haben.
Das Bürsten
Auf das tägliche Haarbürsten sollten Sie nicht verzichten. 100 Bürstenstriche müssen es zwar nicht sein, aber eine gute Bürste (Holz- oder Wildschweinbürste) hilft dabei das Sebum vom Haaransatz in die Längen zu verteilen. Das Bürsten hat gleich drei Vorteile: Die Kopfhaut wird stimuliert, der Ansatz ist weniger fettig und die Längen werden mit Haartalg gepflegt und geschützt.
Die Haarwäsche
Herkömmliche Shampoos sind ab sofort tabu. Verwende zur Haarwäsche von nun an Natron, Roggenmehl, Lavaerde, Bio-Seife oder einfach nur Wasser. Um das passende Haarwaschmittel zu finden, bedarf es meistens einer Ausprobierphase.
Die Waschintervalle
Versuche die Haarwäsche Stück für Stück hinauszuzögern, um deine Kopfhaut wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Feste Regeln gibt es dabei nicht; während sich manche mit einer Wäsche pro Woche am Wohlsten fühlen, gibt es sogar einige, denen eine Haarwäsche pro Monat ausreicht. Weiterlesen…
Mit der No-Poo-Methode wird dein Haar mit der Zeit wieder natürlich gesund.
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Quellen: red, Bild: Depositphotos/yafimik, Daxiao_Productions, CITAlliance, Autorenname: Meike Riebe
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