Avocadoöl oder Kokosöl: Was ist besser für die Haut?
Was gesunde Ernährung angeht, ist die Avocado schon jetzt ein echter Star, aber in der Kosmetik-Sparte hat das nicht minder geyhpte Kokosöl noch die Oberhand. Höchste Zeit, die beiden mal gegeneinander in den Ring steigen zu lassen. It’s Showtime!
Kokosöl ist nicht nur in der Küche unverzichtbar, sondern kommt auch bei der Körperpflege regelmäßig zum Einsatz. Wegen seiner festen Konsistenz eignet es sich besonders gut für selbstgemachte Kosmetika oder findet pur und unvermischt Anwendung bei der Hautpflege. Die Superfrucht Avocado ist zwar in Sachen Ernährung als wahre Nährstoffbombe bekannt, ihr Öl konnte sich in der Do-it-yourself-Szene aber noch keinen richtig großen Namen machen. Zu Unrecht? Abwarten.
Ring frei für den Beauty-Showdown zwischen Avocado- und Kokosöl!
Runde 1: Haare
Kokosöl enthält wertvolle Minerale und Fettsäuren, unter ihnen die Laurinsäure. Diese hat eine antibakterielle Wirkung, schützt vor Haarausfall und kann dafür sorgen, dass die Haare schneller wachsen. Ein weiterer großer Pluspunkt ist seine Fähigkeit, die Feuchtigkeit der Haare sozusagen einzuschließen, indem es sich wie ein Film um jedes einzelne Haar legt. Es pflegt also einerseits die Kopfhaut und verleiht außerdem trockenem Haar seinen Glanz zurück. Ein deutlicher Sieg für das Kokosöl also? Nicht so schnell.
Das Öl der Avocado hat fast die gleichen positiven Eigenschaften. Es wirkt rückfettend auf die Kopfhaut, bewahrt die Haare vor dem Austrocknen und schenkt ihnen seidigen Glanz. Ganz besonders trockene Spitzen freuen sich, wenn Sie sie mit Avocadoöl behandeln. Dafür einfach ein wenig Öl zwischen den Handflächen verreiben und sanft in die Haarspitzen kneten.
Ergebnis: Unentschieden! Was die Haarpflege angeht, nehmen sich die beiden Super-Öle nichts.
Runde 2: Haut
Die feuchtigkeitsspendende und entzündungshemmende Wirkung von Kokosöl prädestiniert es geradezu für einen Einsatz als Feuchtigkeitscreme oder zur Behandlung von Hautproblemen. Dazu muss es keine teure Creme sein, auch pur kann man es wunderbar zur Hautpflege verwenden.
Auch hier braucht es kein „fertiges“ Kosmetikprodukt. Es genügt, einfach die Haut mit dem Avocadoöl einzureiben. Dank seiner wertvollen Fette versorgt es auch sehr trockene Haut mit der nötigen Feuchtigkeit und schützt sie vor schädlichen Einflüssen von außen. Obwohl es sehr fetthaltig ist, zieht es schnell ein und macht die Haut unglaublich weich und geschmeidig.
Ergebnis: Punkt für die Avocado! Im direkten Vergleich ist die Haut dank ihres Öls noch ein bisschen weicher…
Runde 3: Rasieren
Ja, es klingt erstmal ein bisschen merkwürdig: Öl zum Rasieren? Aber es funktioniert – zumindest in der Theorie. Das Kokosöl anstelle von Rasierschaum auf die Haut auftragen, ein wenig einmassieren und dann ganz normal rasieren. Am besten nach dem Duschen, wenn die Haut weich und elastisch ist. Der Vorteil: Wegen der entzündungshemmenden Inhaltsstoffe des Öls gibt es keinen Rasierbrand. Der Nachteil: Es kann die Klingen des Rasierers verkleben.
Das gleiche gilt fürs Avocadoöl. Damit wird das Auftragen ein wenig komplizierter, weil es flüssig ist, was eine gleichmäßige Verteilung erschwert. Der große Vorteil ist auch hier die feuchtigkeitsspendende Wirkung.
Ergebnis: Unentschieden! Beide Öle sind gleich gut bzw. schlecht fürs Rasieren geeignet.
Runde 4: Lippenpflege
Die tollen Wirkstoffe unserer Kontrahenten sind inzwischen bekannt, bei diesem Punkt geht es ganz besonders um die Anwendbarkeit. Dank seiner festen Konsistenz lässt sich Kokosöl ganz einfach auf den Lippen verteilen und eignet sich auch zum Mitnehmen. Dass sich das flüssige Avocadoöl nicht ganz so leicht auf die Lippen auftragen lässt, liegt auf der Hand. Mit einem Wattepad oder etwas ähnlichem funktioniert es zwar, unterwegs wird es aber schon deutlich schwieriger.
Ergebnis: Punkt fürs Kokosöl! Ganz klar, Kokosöl ist die perfekte natürliche Lippenpflege.
Runde 5: Nagelhaut
Auch beim Thema Nagelhaut-Pflege nehmen sich die beiden Öle nicht viel. Das Kokosöl lässt sich leicht mit den Fingern auftragen. Beim Avocadoöl kommt entweder ein Wattestäbchen zum Einsatz – oder man hält einfach die Hand direkt ins Öl. Gerade bei letzterem sind das Ergebnis strahlend schöne und unglaublich geschmeidige Finger und Nägel.
Ergebnis: Die Avocado punktet erneut!
Runde 6: Make-Up-Entfernung
Auch hier ist Skepsis durchaus normal. Wer möchte schon gerne Öl im Gesicht haben? Aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Denn die Vorteile unserer beiden Superöle sind inzwischen hinlänglich bekannt und darüber hinaus ist ihre Wirksamkeit zum Entfernen von Make-Up nicht zu verachten! Die Unterschiede liegen erneut in der Konsistenz und Anwendung: Kokosöl wird auf einem Wattepad eher punktuell zum Abschminken genutzt, das Avocadoöl bedeckt das ganze Gesicht. Was gleich bleibt, ist das ölige Gefühl danach.
Ergebnis: Noch mal unentschieden! Abschminken mit Öl ist Geschmackssache. Wer es mag, kann Kokos und Avocado einfach abwechselnd benutzen.
Runde 7: Anti-Aging
Kokosöl ist ein natürliches Anti-Aging-Mittel. Genau wie bei den Haaren bildet es auch auf der Haut einen Schutzfilm, der sie vor schädlichen Umwelteinflüssen schützt. Dadurch, dass es gut einzieht, gelangt es schnell in die tieferen Hautschichten und stärkt das Gewebe. Das Öl der Avocado hat ganz ähnliche Eigenschaften. Es verfeinert grobe Hautporen und verhilft der Haut zu mehr Spannkraft und Vitalität, wofür unter anderem das enthaltene Biotin sorgt. So verschwinden Fältchen bei längerer Anwendung ganz natürlich. Der besondere Tipp: Avocadoöl hilft auch zuverlässig gegen Tränensäcke und Krähenfüße – und das über Nacht. Einfach abends eine kleine Menge unterhalb der Augen auftragen und der Blick in den Spiegel am nächsten Morgen macht Freude.
Ergebnis: Punkt drei fürs Avocadoöl! Die Eitelkeit siegt, die nächtliche Wirkung für wache Augen überzeugt.
Endergebnis: Avocado 3 – Kokosöl 1 (und 3 x Unentschieden)
And the winner is… Avocadoöl! Die Avocado kann also auch außerhalb der Küche durchaus überzeugen und ist eine tolle Alternative für die natürliche Do-it-yourself-Kosmetik. Das bedeutet aber keinesfalls, dass das Kokosöl jetzt ausgedient hat! Beide Öle sind wertvolle Naturprodukte und haben ganz ähnliche Eigenschaften, die sich gegenseitig nichts nehmen, sondern sich im Gegenteil eher ergänzen. Denn durch den sogenannten „Gleitschienen-Effekt“ kann Avocadoöl andere Wirkstoffe tief mit in die Haut nehmen und deren Wirksamkeit so deutlich verbessern. Sowohl Kokos- als auch Avocadoöl sollten also weder in der Küche noch im Badezimmer fehlen! Weiterlesen…
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Bild: thinkstock- tashka2000, Olgaorly, joanna wnuk, Text: Ronja Kieffer