Immer frische Luft mit der Eco-Weste aus Pflanzen
Stickoxide und Feinstaub werden auch nach dem VW-Skandal noch eine große Rolle spielen, denn laut WHO ist Luftverschmutzung heute das größte ökologische Risiko für die Gesundheit und fordert bereits geschätzte 6,5 Millionen Todesfälle pro Jahr. Die neuste Erfindung einer jungen Studentin könnte unsere Lungen vor der steigenden Feinstaubbelastung schützen.
Zusammen mit IBI², dem Institute of Biomimicry for Interior Innovations in Venlo, entwickelte die Studentin Raphaela Küper eine Weste, die die Luftqualität dank Einbindung von Pflanzen verbessern soll. Die Weste entstand zum Thema „MELTING SPHERES – flora meets fashion“ und verbindet die Mode- und Pflanzenwelt miteinander.
Pflanzenwelt trifft Modedesign
Weste aus lebenden Pflanzen
IBI² arbeitet innovative Konzepte für die Interieur-Branche aus, die auf den Designstrategien Biomimikry, Bionik und Bio-Design basieren. Das heißt, Produkte und Räume werden nach dem Vorbild der Natur geschaffen. Die Komplexität der Natur wird in nützliche und nachhaltige Konzepte umgesetzt.
So lässt auch die Weste Pflanzenwelt und Modedesign miteinander verschmelzen. Sie ist aus einzelnen, getrockneten Kokosblättern zusammengesetzt, die die Umgebungsluft des Trägers säubern sollen. Die Eigenschaft der Pflanzen, bei der Fotosynthese CO2 aufzunehmen und Sauerstoff abzugeben, wird bereits in der Architektur genutzt, z.B. an Fassaden, an denen vertikale Bepflanzungen eingesetzt werden. Kleidung, die zweite Haut des Menschen, wird so zu einer grünen Lunge und erhält eine neue Funktion.
Weste reduziert Feinstaub
Der Schnitt der Weste wurde besonders ressourcenschonend aus Einzelteilen gefertigt. Das Muster besteht aus lebenden Pflanzen, nämlich aus Moosen und Tillandsia. Moose, sind in der Lage den Feinstaubgehalt der Luft zu reduzieren und bieten den Vorteil besonders flache Wurzeln zu haben. Die Tillandsia ist eine Pflanzengattung, die ohne Boden überleben kann. Beide Pflanzen sind sehr anspruchslos, müssen aber dennoch feucht gehalten werden, damit sie auf dem Kokosgrund weiterleben können. Möchte man die Weste nicht mehr tragen, kann man sie wieder in ihre Einzelteile trennen und kompostieren. Das entspricht der Strategie, der kreislaufwirtschaftlich ausgelegten Blue Economy nach Gunter Pauli, auf der die Arbeit von IBI2 basiert.
Mode der Zukunft
Feinstaub ist sehr schädlich für den Menschen, denn die kleinen Partikel können durch Einatmen in unsere Luge gelangen und durch Ablagerung zu schlimmen Husten oder sogar zu einem Herzinfarkt führen. Pflanzen sind in der Lage die Feinstaubpartikel aus der Luft aufzunehmen, so dass eine erneute Aufwirbelung des Feinstaubs verhindert wird und die Partikel nicht mehr eingeatmet werden können. Da die Feinstaubbelastung weltweit immer mehr zunimmt und Städte wie Peking oder Neu-Delhi im Smog versinken, könnte Kleidung aus Pflanzen eine echte Lösung sein, um unsere Gesundheit zu schützen. Vielleicht gehörten Bilder von Menschen mit weißen Masken, wie man sie aus China kennt, dann der Vergangenheit an.
Was haltet ihr davon? Würdet ihr so eine Weste tragen?
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Quelle:: IBI²/ Raphaela Küper, Spiegel, Mobileapps.tt, Bild: IBI²/ Raphaela Küper, Text: Meike Riebe