Das kleine SOS-Lexikon für Ihre Marmelade
Selbstgemachte Marmelade ist doch etwas Herrliches, finden Sie nicht auch? Dem Duft frischer Früchte und dem viel zu häufigen Naschen zwischendurch beim Marmelade-Einkochen kann doch niemand widerstehen. Wir zeigen Ihnen einige Tipps und Tricks, falls bei Ihnen doch mal etwas schiefläuft.
Sie kennen das doch auch: Marmelade im Supermarkt um die Ecke einzukaufen ist einfach und bequem, aber dann ist mal die Lieblingssorte vergriffen oder der Gaumen lechzt nach anderen Sorten, als nach den altbewährten wie Erdbeere oder Waldfrucht. Dann heißt es: Selbermachen! Das liegt gerade total im Trend, weil es an das Ursprüngliche, das Echte erinnert. Wir zeigen Ihnen, wie das geht, auf was Sie dabei achten müssen und welche (neuen) Marmeladen-Sorten Sie unbedingt mal probieren sollten. Doch Vorsicht: Suchtgefahr!
Tipps und Tricks für die perfekte Marmelade
Mit unseren kleinen Helferlein werden auch Sie zum absoluten Marmeladen-Profi! Es braucht dazu nicht viel, aber das sollten Sie auf jeden Fall wissen!
Marmeladen stets kühlen
Haben Sie die Marmelade angebrochen, dann gehört sie in den Kühlschrank. Dort sind sie sogar mehrere Monate in der Kühlschranktür haltbar! Das gelingt aber nur, wenn Sie die Gläschen auch richtig verschlossen haben, damit Keimen kein Nährboden geebnet wird.
Zucker macht haltbar
Hier gilt: Je mehr Zucker, desto länger haltbar ist Ihre Marmelade. Damit diese Rechnung auch aufgehen kann, muss das Mengenverhältnis von Gelierzucker und Früchten stimmen. Wenn Sie beide im selben Verhältnis mischen, dann hält sich das Produkt sehr lange und kann sogar bei etwa 15-20° C im Vorratsschrank ein ganzes Jahr lagern. Denn: Marmeladen lieben es dunkel, kühl und trocken.
Wer jedoch auch beim Marmeladen-Einkochen auf die schlanke Linie setzt und deshalb weniger Zucker verwenden will, nimmt einfach die doppelte oder dreifache Menge an Früchten. Und sollte die Marmelade schneller leer essen!
Keimen den Garaus machen!
Wer selber Marmelade kocht, sollte stets auf Sauberkeit achten! Lässt man das schleifen, dann haben unliebsame Bakterien leichtes Spiel. Aber genauso leicht ist es, Keimen keine Chance zu geben!
- Den Rand des Glases im Auge behalten und sauber halten. Wer beim Einfüllen immer daneben tropft, der versucht es am besten jetzt mit einem Trichter. Geht dann doch noch etwas daneben, einfach mit einem gewaschenen Geschirrtuch drüber und der Marmeladen-Genuss kann kommen!
- Apropos Geschirrtuch: Professionelle Einmachgläser werden nicht abgetrocknet, da ein Geschirrtuch, so oft wie es auch gewaschen sein mag, nicht steril ist. Die Gläser kommen einfach nur in kochendes Wasser. Und man fasst die Gefäß besten unten an, niemals am Rand oder gar innen. Dann können auch sicher keine Bakterien hinein gelangen.
- Für den Mensch gilt: Je mehr Sauerstoff, desto besser, bei Marmelade gilt das Gegenteil. So verlängert sich die Haltbarkeit. Darum ist es so wichtig, die Gläser auf den Kopf zu stellen. So entweicht die sich darin befindliche Luft. Und: Werden Marmeladengläser in 90°C heißem Wasser gestellt, werden diese dadurch sterilisiert. Denn beim anschließenden Abkühlen entsteht ein Vakuum, das ebenfalls für eine ordentliche Haltbarkeit sorgt.
Woran erkenne ich, dass eine Marmelade nicht mehr gut ist?
Ganz einfach: Hier entscheidet ganz klar der eigene Sinneseindruck. Jede Marmelade, die noch gut riecht, duftet oder schmeckt, ist genießbar. Auch wenn sie schon leichte braune oder graue Verfärbungen aufweist, ist keine Panik geboten. Das ist ein natürlicher Prozess, da Licht die natürlichen Farbstoffe zerstört. Hat sich allerdings Schimmel gebildet, dann schnell weg damit!
Faules in den Müll
Verwenden Sie bitte keine angefaulten Früchte für Ihre Marmelade. Denn schon eine einzelne schlechte Beere kann den ganzen Geschmack verderben.
Pannen beim Einkochen
Tipp vorneweg, die Marmelade ist noch zu retten! So gelingt’s.
- Zu dünnflüssig: Weiter einkochen lassen oder, für die, die es ganz eilig haben, einfach etwas mehr Gelierzucker oder Apfelpektin hinzugeben, nochmal aufkochen lassen und der Marmelade wurde mehr Substanz verliehen. Auch Zitronensaft hilft! Oder für die ganz Raffinierten: Einfach als Fruchtsoße nutzen.
- Zu dickflüssig: Wasser oder Saft heißen die Retter in der Not. Damit einfach verdünnen und nochmal kurz köcheln lassen.
- Gelee zu trüb? Macht nichts, das tut dem Geschmack keinen Abbruch. Es ist meist dadurch entstanden, wenn die Früchte beim Entsaften zu stark gepresst wurden oder Fruchtfleisch in den Saft gelangt ist
Ich habe keine Zeit, aber noch Beeren übrig!
Auch für Eilige haben wir einen Tipp: Die Beeren kalt mit dem restlichen Gelierzucker pürieren und als Fruchtmus genießen. Im Kühlschrank aufbewahrt, hält sich die Leckerei etwa 14 Tage.
Kreative Marmeladen-Ideen
Sie sagen sich, Marmelade einkochen, schön und gut, aber mir fehlt die Abwechslung? Dann haben wir schon mal vorgearbeitet und präsentieren Ihnen jetzt einige kreative Marmeladensorten. Naschen erlaubt!
- Erdbeermarmelade mal exotisch? Einfach Kokosmilch unterrühren. Sorgt für eine herrliche Kokosnote.
- Lavendel und Aprikose verstehen sich prächtig und liefern eine prima Marmelade ab!
- Zitronenmelisse passt zu allen sommerlichen Sorten und verleiht der Marmelade einen frischen Touch!
- Auch Alkohol darf mal in die Marmelade. Mandellikör oder Rum eignen sich dafür bestens.
- Für alle, die Marmelade ohne Zucker herstellen möchten: Agavendicksaft gilt hierbei als DER Gelierzuckerersatz! Und hat weniger Kalorien.
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Quellen: Zu gut für die Tonne!, Bild: depositphotos/Kryzhof/bychykhin, Text: Svenja Oeder
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