Seit April gibt es die ersten Insekten-Burger bei REWE
Seit dem 1. Januar 2018 gelten Insekten laut einer EU-Verordnung als Lebensmittel. Das Food-Start-Up "Bugfoundation" hat diese Gelegenheit genutzt und den ersten Insekten-Burger in die deutschen Supermarkt-Regale gebracht.
In zwei Aachener Filialen haben Kunden seit dem 20. April bereits die Möglichkeit den neuen Insekten-Burger zu kaufen. Es ist das erste Mal in Deutschland, dass ein Supermarkt Insekten-Burger anbietet. Wenn das Produkt gut ankommt, soll der Burger bald auch bundesweit verkauft werden.
Was ist im Insekten-Burger enthalten?
Laut Zutatenliste enthält der Burger Wasser, Buffalowurm-Sojaprotein, Rapsöl, Zwiebeln, Eiklar, Tomatenmark, Sojasauce, Senf, Kartoffelstärke, Gewürze, Salz, Zitronensaft und Petersilie. Damit ist er weder für Veganer noch für Vegetarier geeignet, denn sowohl PETA als auch Greenpeace sprechen sich dafür aus, dass Insekten nicht vegetarisch sind.
Insekten: Nahrung der Zukunft
Der Burger soll nicht nur experimentierfreudige Fastfood-Junkies ansprechen – denn als „Nahrung der Zukunft“ werden Insekten wahrscheinlich immer öfter als Fleischersatz im Supermarkt zu finden sein. Lebensmittel aus Insekten herzustellen, mag hierzulande zwar ungewohnt und für manche sogar ekelerregend sein, in großen Teilen der Welt ist ihr Verzehr allerdings völlig normal. - Und das aus gutem Grund: Insekten enthalten hochwertige Proteine, Mineralstoffe und Vitamine, außerdem ist ihre Aufzucht ressourcenschonender und nachhaltiger als die von Rindern, Schweinen, Geflügel oder Schafen.
Geringer ökologischer Fußabdruck
Vergleicht man die Produktion von Protein aus Insekten mit der von Protein aus Rindfleisch, verbraucht das Insektenprotein nur etwa ein Zehntel der Futtermittel und eine wesentlich kleinere Wassermenge. Außerdem werden bei der Insektenzucht (bisher) keine Hormone, Antibiotika oder ähnliche Stoffe verwendet.
Ethisch vertretbar?
Für die Gründer der Bugfoundation spielt die Insektenzucht eine große Rolle bei der Lösung des Lebensmittelproblems. Ihrer Meinung nach sei die Massenzucht bei Insekten ethisch vertretbar, da diese natürlicherweise sowieso in Massen zusammenleben. „Wo Massentierhaltung heute allgemein als kritischer Aspekt gegen exzessiven Fleischkonsum angebracht werden muss, gilt dieser nicht in Bezug auf den Buffalowurm, welcher sehr einfach artegerecht gezüchtet werden kann. Es wird ebenfalls angenommen, dass Insekten keinen oder weniger Schmerz verspüren als Säugetiere. Diese moralischen Vorteile gegenüber klassischem Fleisch sind auch der Grund, warum viele Vegetarier durchaus Insekten essen“, so die Macher von Bugfoundation.
Experten raten zum Insektenverzehr
Wegen der weitreichenden negativen Folgen des enormen Fleischverbrauchs für Mensch, Tier und Umwelt empfehlen die Autoren des "Fleischatlas 2018“ ebenfalls Insekten zu essen. Laut Fleischatlas ist der Emissionsausstoß in der Rinderzucht 100 mal höher als in der Insektenzucht. Die kleinen Tiere seien zudem besser zu verwerten. Während ein Rind etwa 40 Prozent an essbarem Anteil hat, sind es bei einem Insekt ca. 80 Prozent.
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Quellen: BugFoundation, Bilder: BugFoundation, Text: Meike Riebe
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